Wie nachträglich Kabel/Leerrohre für Netzwerk, Sat-TV etc. einziehen?
Bin gerade dabei meinen Umbau vorzubereiten und dazu gehören für mich Netzwerk und Sat-TV in jedem Zimmer, außerdem sollen viel mehr Steckdosen installiert und Licht, Jalousien, Heizung für "Smart Home" vernetzt werden (am liebsten via KNX, aber das ist kein Muss). Außdem möchte ich eine Alarmanlage mit Kameras haben. Böden, Tapete, Fenster usw. wird alles neu gemacht. Motto: Lieber jetzt einmal richtig und dafür 30 Jahre Ruhe haben.
Aufbau: 17,5 - 20cm Blähtonwände (kein Innenputz), dahinter Wärmedämmung, Luftschicht und 11,5cm Verblendmauerwerk. Deckenhöhe 2,55m, Fußbodenheizung auf schwimmendem Estrich im ganzen EG. Leerrohre für Elektro wurden damals ab Werk in den Wandelementen vorinstalliert.
Natürlich werde ich später einen Architekten beauftragen, aber mich interessiert einfach allgemein, wie sowas umgesetzt werden könnte? Für das Schlitzen von tragenden Wänden gibt es ja strenge Richtlinien. Außerdem ist in meinem Bundesland eine Mindestdeckenhöhe von 2,50m Vorschrift. Plus wahrscheinlich weitere Richtlinien, die ich als Laie gar nicht alle bedenken kann. Durch eine FBH kann man ja auch nicht einfach durchbohren oder den Estrich aufschlitzen...
Vielen lieben Dank!
1 Antwort
das mit den leerrohren ist eine here idee. aber in der praxis einfach nicht wirklich praxisgerecht :-)
leg dir lieber die passenden leitungen direkt da hin wo du sie vielleicht mal brauchst. das geht besser und ist preiswerter...
Du solltest vom Hausanschlussraum, da wo auch der router und oder die telefonanlage hin kommen sollen sternförmig deine TV Kabel legen. fürs Wohnzimmer am besten direkt doppelt legen.
außerdem solltest du überall wo fernsehgeräte hin sollen, aber natürlich auch da wo PC hin sollen DUplex Netzwerkkabel hin legen...
an unauffälluigen Plätzen im Haus verteilt z.B. Speisekammern etc. solltest du je eine steckdose und eine 1fach netzwerkdose platzieren, für Accesspoints...
Was das Smart Home betrifft, schau dich mal bei Loxone um. die sind wesentlich preiswerter als KNX, aber kaum schlechter. der einzige "nachteil" Loxone ist kein Bus. d.h. die verkabelung ist etwas aufwändiger. dafür brauchst du bei Loxone aber auch keine speziellen EIngabegeräte... normale Taster als Lichtschalter tuns. ebenso für die Rolläden (doppeltaster)
Für die Verkabelung der Schalterei empfehle ich JYstY 0,8...
am besten du legst ein 2 x 4 in den Raum an den ersten Lichtschalter und von da aus dann entsprechend weiter...
für die Leuchten in den Räumen musst du halt eben von der Loxone aus (in der Unterverteilung) seperate Leitungen ziehen.
Am besten sicherst du die Leuchten gruppenweise z.B. 2 oder 3 Räume mit B 10 Sicherungen ab.
für die Lichtstromkreise in den einzelnen räumen legst du am besten 3 x 1,5 mm² und sicherst mit B13 ab. abgesehen von der Küche. da solltest du 2,5 mm² legen und mit 16 Ampere absichern. genauso für geschirrspüler, Wäschetrockner, Waschmaschine und Backofen (falls vom herd getrennt)
lg, Anna
zu 1: Leerohre für Datenleitungen sind nicht vorgeschrieben. machen auch nur bedingt sinn, es sei denn man will sie später einziehen etc.
was die deckendurchbrüche angeht, würde ich eher dazu übergehen, Seitlich in das Mauerwerk einzutauchen. sprich von oben ganz steil schräg einbohren, und von unten das gleiche in die andere richtung. man muss halt eben nur genau messen.
lg, Anna
Danke für Deine hilfreiche Antwort!
Fragen:
1. Für Sat und Netzwerk sind doch aber Leerrohre vorgeschrieben?
2. Wie würdest du das in meinem Fall machen (Angaben zu Mauerwerk, Fußbodenheizung etc. siehe oben)? Am Rand des Wohnzimmers, wo wahrscheinlich keine Heizschlangen liegen, vorsichtig durch die Kellerdecke bohren? Und für die Verkabelung im OG die Decke im EG um wenige cm abhängen?
Natürlich soll/mussdas am Ende alles ein Profi machen, ich hab davon keine Ahnung, aber ich hätte gerne mal ein paar praktische Hinweise zur Umsetzung.
Besten Dank!