Wie mit Arzt über (psychische)Probleme reden?
Ich habe morgen einen Arzttermin da ich den Verdacht habe ich das Depressionen und Sozialphobie haben könnte (das werde ich dem Arzt aber nicht direkt Sagen).
Leider habe ich große Probleme über sowas zu reden, besonders da ich mir jeden Tag anders (zwar immer scheiße aber immer anders scheiße) geht, und es davon abhängt wie gut ich darüber reden kann.
Mein einziges Ziel ist es halt eine Überweisung zu einem Therapeuten zu bekommen.
Was muss ich dem erzählen damit ich das bekomme?
10 Antworten
Leider entdecke ich Deine Frage sehr spät..... wenn Du nicht reden kannst, dann schreib es einfach auf und gibt Deinem Arzt den Zettel zu lesen.
Hausärzte sind immer der erste Ansprechpartner und werden Dich an einen Facharzt vermitteln. Der Facharzt wird schon dann für Dich sehr sehr wichtig, wenn es zu evtl. krankheitsbedingte Ausfällen kommt, Du nicht zur Schule kannst, bzw. eine Ausbildung, ein Studium nicht schaffst. Für all das braucht man Atteste von einem Facharzt, um evtl. auch finanzielle Unterstützung zu bekommen.
Und allen Behandlungen geht eine Diagnose voraus. Ein Therapeut kann keine Diagnose stellen. Worauf sollte er Dich also ohne Diagnose behandeln?
Das wäre ungefähr so, als wenn Du Dein Auto in eine Werkstatt bringt und nicht sagst, was kaputt ist.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Dir
Ganz einfach Frag ihn nach ner Überweisung und nem Zettel mit den Anlaufstellen.
Der Arzt kennt kein Tabu - du kannst nicht nur, du solltest ihm deine Gefühlslage schilden, auch die unterschiedlichen Symptome. Sprich über deine Ängste und deine Minderwertigkeitskomplexe.
Er ist ja Arzt geworden, damit er kranken Mitmenschen helfen kann - und dafür muss er den jeweiligen Menschen sehr gut kennen.
Verschone ihn mit Selbstdiagnosen. Und sieh das Ganze als Übung: Therapeuten sind auch nur Menschen und ihnen gegenüber den Mund aufzumachen ist keineswegs einfacher als beim Hausarzt.
Denk dir eine Formulierung aus, übe sie zuhause ein und zwinge dich, sie dort auch aufzusagen. Wenn du befürchtest, wieder alles zu überspielen, greife zu einem Plan B, schreib es kurz und bündig auf und gib ihm den Zettel, sobald er ins Sprechzimmer kommt.
"Lieber Onkel Doktor, in letzter Zeit habe ich ziemlich heftige psychische Probleme, fühle mich oft niedergeschlagen und habe vor vielen Situationen Angst. Ich fühle mich anderen Menschen gegenüber extrem unsicher, ziehe mich immer mehr zurück und denke, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, mal mit einem Psychologen darüber zu sprechen!"
Wenn Du Deine Probleme dem Arzt gegenüber nicht aussprechen kannst, kannst Du sie ihm dann vielleicht aufschreiben?