Wie manipuliert man Menschen?


24.03.2023, 21:29

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3 Antworten

Am wirksamsten ist Indoktrination, also Gehirnwäsche. Denn mit Indoktrination wird quasi ein Art "Software" ins Gehirn geladen, die dann fast alle Denkprozesse im Sinne dieses auch "Narrativ" genannten Programmes steuert. Das Denken kann dann nicht über dieses Programm hinaus etwas Neues anerkennen, wenn dieses Neue nicht dem Narrativ entspricht. Ergo wird jede eigentlich neue Erkenntnis, neues Wissen, neue Tatsachen, Fakten oder auch Wahrheit nicht "anerkannt".

Es ist dann nur mit einer in gewisser Weise objektiven Selbsterkenntnis diese Prägung zu erkennen. Die Schwierigkeit liegt darin, dass eben eine objektive Sicht mit dem eingetrichterten "Programm" nicht möglich ist und allein schon der Versuch, das zu hintefragen, als "Schadsoftware" identifiziert wird, die das indoktrinierte Programm mit einem bösen Virus belegen soll.

Propaganda arbeitet mit diesen psychologischen Methoden. Auch Verschwörungsmacher. Und leider auch organisierte Religionen und politische Systeme!

Deshalb auch der bekannte Satz: Intelligenz und Bildung sind eine Gefahr für Dummheit und Verblendung. Verblendung in diesem Zusammenhang = allein vom Narrativ ausgehender "Befehl" wie etwas verstanden werden soll.

Ich schreibe das, um das Wissen darüber zu vermitteln. Intelligenz vermitteln kann ich nicht. Aber jeder hat die Gabe der Vernunft und der Einsicht, zu verifizieren, ob es wahr ist, was ich schreibe!


Nobodyrotz  24.03.2023, 22:03

Weshalb kommen mir ganz spontan Jehovas Zeugen in den Sinn?

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Goldlaub  24.03.2023, 22:27
@Nobodyrotz

Wenn du jetzt ganz ehrlich in deiner Meinung nachforschst, wie ich aufzeige, könntest du zur Erkenntnis gelangen, dass auch das eine Art Indoktrination ist: Zeugen Jehovas manipulieren, sagt sie dir dann. Wie kommt das in dein Gehirn? Ist es dir quasi "vorgesagt" worden; hast du die Meinung anderer übernommen? usw.

Verstehst du, wie ich das meine?

Was ich vergaß in meiner Antwort ist genau das. Du bist dir selbst der Nächste, im wörtlichsten Sinn. Deshalb ist deine Meinung, Überzeugung oder dein Glaube das "Objekt" der Untersuchung, ob du nicht selbst irgendwelchen Narrativen hörig bist.

Offensichtlich scheinst du das zu sein. Denn wie du selbst schreibst, fällt dir sofort diese Glaubensgemeinschaft ein. Anderen fällt beim Wort Islam sofort Todesstrafe ein, beim Wort katholisch sofort pädophile Pfarrer, beim Buddhismus sofort glatzköpfige Mönche ein, etc. Das sind Einfälle des Narrativs von Vorurteilen. Diese Prägungen haben wir alle. Niemand ist frei davon, weil wir alle ständig von unserer Umwelt manipuliert werden. Kultur, Sprache, Millieu prägen uns nun mal. Das ist uns eigentlich nicht bewusst. Erst, wenn man mal darüber sinniert. Deshalb hab ich oben geschrieben, dass es schwer ist, das zu erkennen und zuzugeben. Es ist aber unumgänglich, wenn man das Programm der Ur-Manipulation durchbrechen will. ;-)

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verreisterNutzer  24.03.2023, 22:21

Wir sind so ziemlich alle gehirngewaschen. Entscheidend ist einzig das Normal. Welche Hirnwäsche ist am weitesten verbreitet und also "normal". Interessant ist die Frage wer profitiert am meisten vom gängigen Narrativ.

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Goldlaub  24.03.2023, 23:34
@verreisterNutzer

Ich denke, ich verstehe, auf was du hinaus willst.

Im Grunde profitieren wir alle einerseits daran, und andererseits haben wir alle gewisse Nachteile davon. Es ist müßig, ein gegewärtiges gängiges Narrativ zu bestimmen. Ich möchte nur ein Beispiel nennen: "Klimapolitik wird in gewissen Kreisen nur als Manipulation des gläubigen Bürgers deklariert, damit gewisse Eliten absahnen können durch all jene teuren Maßnahmen, die dafür aufgewendet werden müssen. Selbstverständlich sind Maßnahmen nicht wirklich zum Schutz des Klimas notwendig." So ähnlich lautet ein gängiges Urteil unter bestimmten Kreisen!

Jahrzehnte zuvor war es umgedreht. Alle Maßnahmen, die das Klima belasteten, sind gerne von den Bürgern angenommen worden, weil sie ein bequemes, privilegiertes und wohlstandsgewährendes Leben ermöglichten, eben jeden Bürger in gewisser Weise bereicherten. Auch die Eliten klar. Aldi, Lidl und Co machten Reibach auf Kosten fairer Löhne fairen Handels und der Umwelt!. Doch auch der einfache Verbraucher partizipierte daran, das ist doch unstrittiig. Jetzt muss dieser Raubbau ausgeglichen werden. Löhne steigen, Handel wird fairer (immer noch nicht fair genug) und Waren und deshalb das Leben werden teurer. Ganz normale Kausalitäten. Selbstverständich und leider profitiert wiederum in gewissem Maße die Elite anteilsmäßig zu viel daran. Jetzt aber zu behaupten, der Klimaschutz, die angemessenen Preise und der teuer werdende Handel (Import, Rohstoffe, Energie) seien eine Verschwörung der Eliten, um den Mensch zu plündern, der verdrängt, was ich ein paar Zeilen zuvor aufgezeigt habe: In der Vergangenheit hat der Verbraucher kolossal daran profitiert. In gewisser Weise war auch die Elite nichts anderes als Profiteur. Also gleich, wie der Bürger. Man kann sagen aus gleichem Holz, die da oben und die da unten.

Und so wird es auch in der Zukunft sein. Profitiert der da oben nicht an Klimamaßnahmen, nimmt er sie nicht in Angriff. Denn genau das ist das Geplärre auch von denen "da unten": Wenn ich keinen Vorteil habe, bin ich dagegen. Ergo kritisiert der Bürger, sofern er Eliten (Unternehmer) meint, an ihnen seinen eigenen Charakter: Die tun das nur, damit sie was dran verdienen. Nein, sie verdienen nicht alleine dran. Jedes neue Segment in der Industrie, das auf z.B. erneuerbare Energien getrimmt wird, schafft auch Arbeirsplätze. Kohle z.B. braucht auch Arbeitsplätze, klar. Aber durch mögliche hohe Kosten im Zuge der notwendigen Maßnahmen der Folgen des Klimas (Dämme am Meer, Hochwasserschutz, etc) und die auftretenden Reparaturkosten für Umeweltschäden (Überschwemmung, Stürme, Hitzeschutz usw.) werden u.U. eben wiederum mehr Steuergelder dafür gebraucht.

Du musst meine Darlegung nicht glauben. Aber vielleicht denkst du sie mal durch.

Wenn du der Meinung bist, sie sei indoktriniert, dann such mal die Aussage, die ich mache, in der Meinugswelt. Ist dir aufgefallen, dass ich weder für noch gegen etwas plädiere, also Propaganda betreibe? Ich lege nur eigene Überlegungen dar. Aber klar, ich kann mich irrren. Soch auch jeder andere. Sich zu irren dürfte aber garantiert kein Narrativ von Propaganda sein, Findest nicht auch? ;-)

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verreisterNutzer  25.03.2023, 07:44
@Goldlaub

Was die Bemühung des nachdenkens über einen Sachverhalt angeht, da sind wir kaum weit auseinander. Ein Irrtum ist nie völlig ausgeschlossen. Sich dessen bewusst zu sein ist ein Kennzeichen der Offenheit und Offenheit ist keine Propaganda sondern ein würdiger Anfang. Ein Weg der an sich jedem offen steht.

Die Frage die sich anhand deines Beispiels (Klimawandel) stellt, ist die der übergeordneten Kategorie. Das Kapital bestimmt das Narrativ. Es ist aber, so meine ich, noch nicht der eigentliche Stein der die Sache ins Rollen bringt oder historisch gesprochen - brachte.

Den ursprünglicheren Grund sehe ich in den Abgründen der menschlichen Seele selbst. Neid und Gier, um nur zwei Eigenschaften zu nennen. Aber das korrumpierende Element ist erst das Streben nach Macht und Einfluss, dem auch die Lüge als legitimes Mittel erscheint. Das wäre dann die Abwesenheit der Offenheit zum Zweck.

Des weiteren gilt dann, "teile und herrsche", in zweifacher Hinsicht. Teilen im Sinne von Spalten (gegeneinander ausspielen) und teilen im Sinne von Anteil haben. (Damit "die da unten" nicht aufmüpfig werden.)

Ich kann Platons Erzählung vom Höhlengleichnis sehr empfehlen.

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Goldlaub  25.03.2023, 14:36
@verreisterNutzer

Da kann ich deiner Darlegung zu großen teilen zustimmen.

Um das Höhlengleichnis mal zu einem weiteren Vergleich heranzuziehen: die einzige Möglichkeit zu sehen und Tatsachen zu verstehen besteht somit darin, aus dieser Höhle auszutreten und nachzuschauen, ob es draußen noch etwas gibt. Dieses Draußen ist dann aber etwas ganz anderes, als das, was man drinnen durch Erfahrung und Prägung kennt. Zudem ist draußen alles "gefährlicher", denn Schemen und Schatten drinnen sind es nun mal nicht. Oder eben unbequemer, sich mit komplexen Tasachen auseinander zu setzen.

Dass du Teilen als Aspekt der Spaltung betrachtest, sehe ich nicht so. Wäre Spaltung im Interesse der "Mächtigen", dann besteht für die doch immer die Gefahr, dass zuvor satte, zufriedene "Untetanen" eben durch Spaltung aufmüpfig werden. Beispiel Corona: Welches Interesse hatte die Regierung, zu spalten? Bitte denke auch hier mit! Die Regierung wollte ein Volk, das Zustimmung zu den Maßnahmen gibt. Gespalten haben die Verweigerer!

Wenn es stimmen würde, was diesbezügliche Verschwörungsmacher behaupten, dass Spaltung von der Regierung gewollt sei, dann machen doch genau die, die das der Regierung vorwerfen, dieses Vorhaben erst möglich, indem sie durch Widerstand spalten! Oder nicht? ;-)

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verreisterNutzer  26.03.2023, 10:18
@Goldlaub

Die Wirklichkeit der Schattenspiele

Zu deinem ersten Abschnitt: Ich hätte das nicht besser sagen können. Anfügen möchte ich noch folgendes:

Die Erfahrung ist immer Erfahrung einer Wirklichkeit. Auch die Erfahrung innerhalb der Höhle ist eine Wirklichkeit. Wir können nicht sagen sie sei als solche falsch. Nur, die Erfahrung ausserhalb der Höhle hat eine ganz andere Qualität. Sie lässt das 'Innerhalb der Höhle' in einem neuen Zusammenhang erkennen und einordnen. Das können die Höhlenbewohner aus Gründen nicht nachvollziehen. Davon wiederum profitieren die Machthaber in der Höhle. Sie können gefahrlos ihr Narrativ aufrecht erhalten, sie verfügen über eine Mehrheit. Zudem wird der Freigänger für verrückt erklärt (diffamiert). Wenn sie jedoch vom Ausserhalb wissen, was anzunehmen ist, dann lügen sie - zum Zweck ihres Machterhaltes. Sie wollen Herrscher der konstruierten Wirklichkeit bleiben. Da ist eine Art Bann am Werk.

Ich bin nicht der Ansicht das die Regierung, bezüglich Corona, versucht hat die Bevölkerung zu spalten. Wie du bereits angemerkt hast, es fehlt das Motiv. Die Bedrohung ist/war real. Die Spaltung wurde durch Verschwörungstheorien erwirkt. Die ergriffenen Massnahmen sind wieder ein anderes Thema. Natürlich gab und gibt es Menschen die auf diesen Zug aufgesprungen sind und zwar von beiden Seiten. Ich vermute es sind da eine Menge Profilneurotiker mit dabei und solche die materiellen oder immateriellen Profit aus der Angst und der Verunsicherung für sich herauschlagen wollten. Im grossen und ganzen ist diese Krise meiner Meinung nach akzeptabel ausgestanden worden.

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verreisterNutzer  26.03.2023, 13:05
@verreisterNutzer

Noch eine Anfügung um die Höhlen-Verhältnisse weiter zu klären.

Gesetzt der Fall die Gebannten der Höhle sind Sklaven oder Hörige einer durch ihre Herren vorgespiegelten Wirklichkeit, die der Schattenspiele, dann sind die sogenannten Herren die Sklaven ihrer eigenen Machenschaft.

Wie das?

Die vermeintliche Freiheit durch Herrschaft die sie durch die Unterdrückung / Verblödung der Gebannten erreichen wollen ist im mindesten ein Irrtum, was durch die Erfahrung des Freigängers evident ist. Ein Irrtum gründet nicht in der Wahrheit, die hier ein Verhältnis beschreibt. Ein Verhältnis das unser mutiger Protagonist der Freiheit bilden konnte. (Bildung)

Die Lüge wiederum ist eine aktive Setzung entgegen der Wahrheit.

Die "grossen" Verlierer werden die Herren sein, weil sie ihren Machterhalt notwendig auf selbst gemachten, fiktiven Annahmen gründen (Wille zur Macht). Die Wahrheit bezw. die wahren Verhältnisse werden sie irgendwann einholen. Da sie das wissen können, muss ihre Strategie darin bestehen, die wahren Verhältnisse so lange wie möglich zu leugnen, ignorieren, verschleiern, um ihre falsche Vorstellung von Freiheit, ein Herrschaftsverhältnis, aufrecht zu erhalten. Unser Hauptdarsteller wird damit zum potentiellen Opfer.

Diese falsche Vortellung der Freiheit die nicht in den wahren Verhältnissen fusst, hat unser Protagonist mit seiner Exkursion ebenso notwendig aufgegeben. Er meint nicht es besser zu wissen, er weiss es tatsächlich. Damit ist er für die Herren eine Gefahr, als auch in Gefahr.

Da er ein soziales Wesen ist, möchte er die Höhlenbewohner aufklären, was ihm nicht gut bekommt, da er nicht mit dem Widerstand der Höhlenelite rechnet. Die hat nun eben nicht die Wahrheit, sondern die Herrschaft im Sinn.

Die Frage bleibt, würde er das noch einmal machen? Würde er mit diesem Wissen nochmals zurückkehren oder hätte er eine andere Wahl?

(Danke fürs Mitlesen.)

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Goldlaub  26.03.2023, 19:00
@verreisterNutzer

Beide Kommentaren stimme ich zu. Und erachte sie zudem als wichtige Informationen, die das Prinzip der Täuschung und Ausnutzung von Unwissenheit verstehen möchten.

Ein Problem besteht ja zugegebenermaßen in der Schwierigkeit, seine eigene Ansicht, was Wahrheit ist, zu hinterfragen. Die eigene Meinung und Weltsicht ist ja quasi der Herrscher über meine Realität, bzw. über das, was ich für wahr halte! Es sollte also zuvordest die eigene innere Überzeugung hinterfragt werden. Das ist dann nicht ganz einfach, wenn man immer nur die Manipulation von außen vermutet. Aber mein gesamtes Erfahrungsbild, auf das ich meine Vorstellung von der Wahrheit begründe, ist ja in gewisser Weise schon mein Leben lang indoktriniert worden. Sei es wie im Beispiel durch die Schemen und Schatten, die für die umfassende Realität halte, oder sei es die ganze Erziehung, der Einfluss der Kultur, der vorherrschenden Moral, Religion, Lehrplänen, Millieu oder die Einbindung in ein politisches System.

Wie kommt der einzelne dazu, hinter die Kulissen zu schauen?

Ich denke, zuerst muss die subjektive Interpretation der inneren Weltvorstellung erkannt werden. Und dann steht der Mensch sozusagen ohne Richtlinien rundum plötzlich vor dem Neuen, das er sozusagen außerhalb, jenseits seiner bisherigen Erkenntnisse und seines Glaubens entdecken kann. Das macht Angst (vor dem Neuen) und wir neigen dann dazu, uns lieber geistig in das Bekannte zurück zu ziehen, das eben auch bis dato einen gewissen Schutz und eine gewisse Sicherheit darstellte.

Nichts beweist diese Erkenntnis mehr, als der Satz von Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß". was allerdings nicht bedeutet, dass man nichts lernen und wissen kann. Sondern nur, dass das, was man zu wissen glaubt, als eigenes Weltbild erkannt wird, das, weil subjektiv, die Wahrheit eher nicht wider spiegelt.

Wie kann der Mensch diesem Dilemma entfliehen? Ein Ansatz bietet meiner Ansicht nach Jiddu Krishnamurti. Da die Wirklichkeit "im Fluss" ist ist eben ein Festhalten als Überzeugung kontraproduktiv. Man hält an etwas fest, das - zumal als Wissen - eben statisch immer wieder auf die Wirklichkeit übertragen wird. Quasi wie ein Abbild eines Flusses, der zwar weiterfließt, der aber immer mit der Fotografie von Gestern gleichgesetzt wird.

Wer also aus der Höhle rausgeht sollte sein Wissen über das Innere, als Gedächtnis, loslassen. Und ebenso eigentlich auch die Wahrnehmung der wirklichen Welt immer wieder neu ausrichten. Eben wie die Achtsamkeit auf einen Fluss. Jede Erinnerung von ihm ist immer Vergangenheit und statisch und hat nichts mit der (fließenden) Wirklichkeit zu tun.

Dabei sind allerdings unumstößliche ewige Wahrheiten der Fixpunkt. Man sollte Wahrheit in diesem Sinn nicht bedingungslos mit Wirklichkeit gleichsetzen. Wasser fließt in der Regel abwärts. Unter anderen Bedingunden steigt es (als Dampf).

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verreisterNutzer  27.03.2023, 14:19
@Goldlaub

Die eigene "Meinung und Weltsicht" fasse ich als Weltanschauung.

Weltanschauung besagt eine Anschauung der Wirklichkeit - wie erfahren, als Welt.

Es ist die Welt wie 'ich sie habe' was voraussetzt das es eine Welt 'an sich' gibt, sonst könnte ich sie nicht (für mich) haben.

Was nun erfahren wir?

Ein 'an sich' welches wir auf eine spezifische Weise und möglichst sinnvoll interpretieren. Das könnte man als Aneignung bezeichnen. Ich eigne mir die Welt als meine Welt an. Dies zu wissen erachte ich als einen wichtigen Schritt.

Diese Erkenntnis hält davon ab, oder bewahrt davor, meine Subjektivität als objektiv zu setzen. Das 'an sich' der Welt ist nicht das was ich sehe. Was ich sehe, ist was jeder Mensch, abhängig von seinem Erfahrungshorizont sieht, bzw. erkennen kann. Aussen vor lasse ich hierbei Vorurteile, dergleichen. Ich erachte sie als Fehlschlüsse die vorteilhaft durch (selbst-)kritisches Nachdenken, überwunden werden können. Des weiteren aussen vor gelassen (nicht vergessen) sind, als objektiv verstandene, gesetzte Massstäbe (Gesetze im weitesten Sinne; juristisch, physisch, mathematisch). Religiöse Massstäbe verstehe ich als jurisische anmutende Setzungen. (Gebote können als göttliche Empfehlungen gelesen werden.)

Zu den Vorstellungen. Sie besagen ein Soll. Die erwähnte Indoktrination setzt ein Soll. Aber, auch Erziehung Schule und anderes tun das. Entscheidend ist, zu welchem Zweck? Hat man die Freiheit des Einzelnen im Blick, eine allgemeine Ordnung oder sind weltliche Herrschaftsverhältnisse gemeint? Wird Freiheit zu einem Soll umgebogen an das willkürlich Bedingungen geknüpft werden? (Nur genug Zigaretten rauchen, dann wird man ein freier Cowboy...)

Freiheit ist in dem Sinne kein Soll als das sie an sich keine Vorstellung ist. Ebensowenig die Wahrheit. (Im "religiösen" Sinne gibt es gar eine Äquivalenz von Wahrheit und Freiheit.)

Man soll(!) zwar die Wahrheit sagen, aber das kann man nur weil es sie gibt. Man kann höchstens zu ihr finden, im Sinne der Erfahrbarkeit. (Man befand sich im Irrtum). In anderen Worten, sie ist nichts gemachtes, keine Machenschaft. Sie war vor mir und wird nach mir noch sein und übersteigt somit notwendig meinen zeitlichen Horizont.

Schliesslich, wenn ich den Schritt in die Freiheit wage, dann ist da eine Angst, weil ich mich in ein Ist wage, also in etwas das nicht ich gemacht habe, keine beliebige Vorstellung, sondern in etwas das schon immer war und sein wird. Ich erfahre die Wahrheit (Höhlengleichnis). Sie ist ein Geschehnis und setzt etwas in einen Bezug den ich vorher höhstens vage ahnte, jedoch nicht kannte. Die Lichtmetapher ist durchaus angebracht. (Es ging ihm ein Licht auf.)

Gleichzeitig muss nun gelernt werden wie damit umzugehen ist, etwa so wie man schwimmen lernt. Will ich das nicht, dann darf ich nicht ins Meer. Wenn ich das aber tue, dann will ich nicht ertrinken. Schwimmen lernt man aber nicht am Strand. Die Angst ist berechtigt. Es ist die Angst vor dem 'nicht mehr sein'. Das ist eine existentielle Angst. Diese Angst hat unser Grenzgänger aus dem Höhlengleichnis überwunden. Sein Mut und sein Erkenntnisdrang steht ausser Zweifel. In den Zweifel gerückt sind jetzt die Absichten der Höhlenelite.

Wenn sie die Wahrheit kennen, dann lügen sie aus Eigennutz, wenn nicht, dann sind sie nicht an der Wahrheit interessiert. Mit beidem dürfte unser Held so seine Probleme haben. Das Problem aber ist nicht er selbst und genau das darf er nicht vergessen.

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Es gibt viele Menschen auf der Erde und jeder ist anders. .-.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

... indem man ihre Schwachpunkte kennt. Dann schleimt man sich ein gibt dem Gegenüber das Gefühl, dass er/sie mir vertrauen kann. Und dann überzeuge ich eben denjenigen, dass das, was ich sage, absolut richtig ist.