Wie kommt ihr mit älter werden zurecht?

5 Antworten

Man kann das Älterwerden genießen. Beruflich kann man sich aufgrund seiner Erfahrung viel besser Stress und Überforderung vom Leib halten. Man hat beruflich etwas aufgebaut und geschaffen, dessen Nutzen über den eigenen Tod hinaus andauert, man hat es Nachfolgern übergeben, die es nutzen und weiterentwickeln. Man hat sich also Gründe für ein gesundes Selbstbewusstsein aufgebaut und ist nicht mehr so verletzlich. Mich hat es psychisch sehr nach oben katapultiert, noch für Jahre in die Rente hinein, dass ich in der Firma eine sehr gelungene Abschiedsfeier geben durfte, bezahlt von der Firma, zufällig auch an meinem Geburtstag, wo mir in mehreren Reden verdeutlicht wurde was ich für Werte geschaffen hatte und ich mich in einer langen Rede für alles bedanken konnte. Mein fachlicher Nachfolger schenkte mir ein individuell bedrucktes T-Shirt mit meinem Quellcode drauf, da hätte ich fast geheult. Die Playlist der Musik für diese Feier, die Lieblings-Oldies aus meinem ganzen Leben, nutze ich seitdem um bei jedem Kneipenbesuch am Musikautomaten für Stimmung zu sorgen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man anstelle einer beruflichen Lebensleistung ersatzweise stolz auf seine Kinder sein kann, und was aus denen geworden ist. Ich hab keine.

Angst vor Altersarmut braucht man nicht zu haben, wenn man sich ein ausreichendes Vermögen angespart und es gut angelegt hat.

Ob man senil wird hat man doch selber in der Hand. Man zieht sich nichts an, was man nicht auch schon mit 20 getragen hätte. Ich fahr auch mit 68 selbstverständlich weiterhin Motorrad.

Nachteilig für die Psyche wirkt sich aus, dass man bei Renteneintritt kein Lebensziel mehr hat, für das man kämpfen und sich engagieren kann, es sei denn man sucht sich eines, und das ist mir noch nicht gelungen. Sinn und Zweck des Lebens bleibt dann, das Leben zu genießen. Nachteilig wirkt sich auch aus, dass man extrem ineffizient wird, man zieht alles, was man erledigen muss, in die Länge aus Angst vor der Leere. Man nennt das Empty-Desk-Syndrom.

Alles in allem bleibt das Leben endlich, und das ist auch gut so. Der Tod ist keine Katastrophe, kein grausames Schicksal, wovor man Angst haben müsste, sondern ein natürliches Phänomen. Wenn morgens die Sonne aufgeht, dann muss sie doch logischerweise abends wieder untergehen.

Bisher komme ich bestens damit klar, allerdings bin ich auch "erst" Mitte dreißig und damit noch in meinen besten Jahren. Mal sehen ob sich das noch ändert. Kann aber gut sein, denn ich gebe es ehrlich zu, der Gedanke eines Tages zu sterben mach mir durchaus Etwas Angst, von dem her würde ich mich nicht wundern, wenn mir das Älter werden auch irgendwann Probleme bereitet.

Ich fühle mich von Tag zu Tag weiser und erfahrener.

Wenn ich mir zb hier die ganzen Sorgen,Nöte u Verwirrungen von vielen Teenagern angucke,bin ich eigentlich ganz zufrieden, älter zu sein.

Also ich, 42, finde, dass ich mit der Zeit immer entspannter werde.