Wie kann man es sich abtrainieren introvertiert und sensitiv zu sein?
Aus unglücklichen Gründen habe ich das Gefühl, dass ich mich wegen diesen zwei Eigenschaften mehr und mehr von anderen Menschen abschotte ohne, dass ich dagegen etwas tun kann. Es ist nämlich so, dass ich das was andere sagen manchmal als verletzend ansehe, ich so verunsichert bin und so weniger mit ihnen rede, obwohl sie es manchmal nicht so meinen, oder auch in solchen Sachen wie Berufen werde ich immer nervös und kann meine Bewerbung nicht schreiben, telefonieren oder im Vorstellungsgespräch richtig reden. Freunde zu finden ist auch schwierig, nicht nur wegen meiner scheuen Art, sondern auch weil ich mit meinen Jetztigen oder meinen ehem. Klassenkameraden wenig Gemeinsamkeiten habe in Sachen Hobbys, Ansichten oder Interessen und auch weil ich befürchte, dass ich selber etwas Sinnloses, Unüberlegtes oder gar Verletzendes sage. Was soll ich tun? Tut mir leid, dass der Text so lange geworden ist, ich wollte es nur etwas genauer beschreiben.
6 Antworten
Man kann das nicht antrainieren. Wenn es ein auslösendes Ereignis gab, dann kann es sein, dass eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung vorliegt, die therapeutisch und psychopharmakologisch behandelt werden kann.
Bei dir scheint es aber eher eine naturgegebene Persönlichkeitsakzentuierung zu sein. Da nächste nix, außer dass du irgendwann alle Menschen hassen wirst. 😉
Das kannst du nicht, das ist angeboren. Du kannst nur aufhören, darunter zu leiden. Aufhören, sich sein eigenes Wesen abzutrainieren statt es zu akzeptieren, ist schon mal eine Voraussetzung.
Abtrainieren geht nicht und wäre auch falsch.
Diese Eigenschaften gehören zu Dir als Persönlichkeit.
Und eine Persönlichkeit verändern zu wollen klappt nicht auf Dauer.
Wenn Du leicht verletzlich/verletzbar bist, kannst Du versuchen, das, was andere sagen, nicht so wichtig zu nehmen bzw. Dir nicht so zu Herzen zu nehmen.
Vieles davon, was Dich verletzen könnte, ist nämlich Müll und völlig irrelevant.
Ansonsten kannst Du zuhause vor dem Spiegel das Sprechen trainieren. Such Dir eine kleine Passage aus einem Buch oder einer Zeitung, lies ihn Dir durch und repetiere ihn mit Deinen eigenen Worten vor dem Spiegel.
Noch ein Tipp:
beim Sport in einem Verein brauchst Du nicht zu sprechen, kommst aber dennoch in Kontakt mit anderen Menschen Deines Alters und verlierst so spielerisch einige Deiner Hemmungen.
Du bist trotzdem dieselbe Persönlichkeit. Introversion kann man nicht in Extraversion ändern und Sensitivität nicht in Abgestumpftheit oder Burschikosität.
Wenn Dich eine Aussage von jemandem verunsichert, dann frage gleich nach, wie dies gemeint ist....denn oft interpretiert man Dinge falsch wenn man zu sensibel ist...
Du wirst so mit der Zeit mehr Sicherheit bekommen....
Meistens trifft man bei der Ausübung der eigenen Hobbys auf gleichgesinnte, so dass dort Freundschaften entstehen können...
Auf Bewerbungen kann man sich ein Stück weit vorbereiten, denn es kommen immer wieder in etwa die gleichen Fragen....so dass Du Dir die Antworten schon im Vorfeld ein Stück weit eintrainieren kannst...
Sei auch stolz auf Deine kleinen Erfolge, immer dann wenn Du den Mut hattest, eine Rückfrage zu stellen und die Erfahrung machst, dass Du dadurch mehr Sicherheit erlangt hast.
Also du gehst einfach zu menschen hin und redest sie an ?! Da gibts eigentlich nichts schwieriges, wirklich. Nur bisschen mehr reden, die Themen ergeben sich dann schon von selbst.
Einfach so zu reden, hilft für mich nicht wirklich, da ich wie gesagt denke, dass ich was Sinnloses sage und nicht weiß, über *was* man reden soll
Manche Menschen mögen es bzw. stört es nicht wenn man Sinnloses Zeug redet. Du bist etwas verkrampft wenn es um solche Themen geht. Denkst du dass ich Sinnvolles Zeug rede? Wenn ich mit jemanden rede dann sage ich einfach das was gerade in meinem Gehirn rum schwirrt( das klingt echt dumm).Wenn du keine Gesprächsthemen findest dann erzähl was was dir mal passiert ist oder sowas halt
Okay, ich werde es versuchen. Und danke für den letzten Tipp ^^
Wobei ich nicht glaube, dass sich die Persönlichkeit eines Menschens nicht ändert, da ich mich im Laufe meines Lebens bisher verändert habe. Früher z. B. war ich weniger verkrampft und sorgloser, aber auch häufig genervter...