Wie kann man eine Stadt barrierefreier gestalten?
Wie kann man eine Stadt barrierefreier gestalten? :-)
3 Antworten
Das ist eine sehr umfangreiche Frage. Ist so, als ob man fragt "Wioe kann man ein Heizkraftwerk bauen?".
Die beste Antwort ist: "Man beauftragt Spezialisten."
Aber sei's drum.
Ich kenne einen Typen im Rollstuhl und habe mitgekriegt, was dem so alles das Leben schwer macht. Einige kleinere Lösungen wären:
- an wichtigen Stellen den Bordstein auf Null absenken. Selbst eine Kante von 2 cm macht schon Ärger für z.B. ältere Menschen mit Rollatoren.
- Bedienelemente von Ampeln, Aufzügen etc. auf einer Höhe anbringen, dass Rollis sie bedienen können, ohne sich strecken zu müssen, bzw. sie überhaupt bedienen können.
- Rampen anstelle von - oder zusätzlich zu - Stufen
- Ausreichend Platz für Rollatorbenutzer in Supermärkten.
- Knallharte (!) Überwachung von Behindertenparkplätzen und maximal mögliche Ahndung bei unberechtigter Benutzung.
- Behindertentoiletten auch im öffentlichen Bereich
- Beschilderungen, die auch von Sehbehinderten noch gelesen werden können
Ich plädiere für eine "Barriere-Polizei" in jeder Gemeinde, bestehend aus einer Hausfrau, einem Rollatorbenutzer, einer Frau mit Kinderwagen und einem/r Rollstuhlfahrer/in, die nix macht, als einmal in der Woche durch die Stadt spazieren / rollen, und alles meldet, was ihnen das Leben schwer macht. Ich glaube, die bemerken mehr und einfachere Dinge als die hochbezahlten verkopften Fachleuten mit "strategischen Ansätzen" und "umfassenden Lösungskonzepten".
Liste darf gerne erweitert werden...
Alle Fußgängerampeln mit Blindenampeln nachrüsten. Blindenleitsysteme an öffentlichen Orten und Verkehrshaltestellen.
Überall wo Treppen sind Rampen oder Fahrstühle ergänzen.
Öffentliche Verkehrsmittel so gestalten, dass Nutzer von Gehilfen und Rollstühlen selbstständig ein und aus steigen können. Ausreichend Behindertenparkplätze zur Verfügung stellen.
Den (Um)Bau behindertengerechter Wohnungen und Geschäftsräume fördern.
Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, in Parks und an Bushaltestellen aufstellen.
Verpflichtend Sitzplätze und geschützte Bereiche für z.B. Konzertveranstaltungen anordnen.
Das Zustellen von Gehwegen mit Autos, Werbetafeln usw. verhindern.
Am wichtigsten: Den behinderten Bewohnern der Stadt zuhören und ihre Anregungen aufgreifen. Sie wissen am besten, wo und wodurch sie eingeschränkt werden und wie man es besser machen könnte.
Sich über verschiedenste Behinderungen bewusst werden und dementsprechend weniger Barrieren einbauen.