Wie kann man bitte einen so starken Sexualtrieb haben, dass man jemanden vergewaltigen tut?

10 Antworten

Es geht bei Vergewaltigung weniger um Sexualtrieb, sondern darum Macht über das Opfer zu haben, es demütigen zu können etc.; Deshalb gibt's auch heterosexuelle, die andere Männer vergewaltigen - weil es oftmals nicht mit der sexuellen Orientierung oder sexuellen Bedürfnissen an sich zusammenhängt, sondern andere Gesichtspunkte eine tragende Rolle spielen.

Studien weisen übrigens - teilweise - darauf hin, dass eigene (oft) erlebte Machtlosigkeit, Demütigung etc. z.B. durch selbst erlebte Gewalt oder eigenen sexuellen Missbrauch als Opfer (z.B. als Kind) jedenfalls die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, selbst auch (später) zum Täter zu werden.

Ebenso weisen Studien darauf hin, dass Personen die Opfer wurden, ein erhöhtes Risiko haben, im späteren Leben nochmals Opfer zu werden.

Der Sexualtrieb ist der geringste Anlass für eine Vergewaltigung.

Da geht es um ganz andere Dinge: Macht, Unterdrückung, Erniedrigung, Beschämung...und die Gewissheit, dass das Opfer den Rest seines Lebens an einen denken wird, also eine ewige Verbundenheit für den einen erregend, für den Betroffenen eine Qual.

Vergewaltiger handeln sexuell, aber sie ziehen ihre Erregung aus der Angst, den Schmerzen, dem Gefühl, jemanden zu besitzen...in jemanden "einzudringen", obwohl derjenige das nicht möchte...er überschreitet Grenzen, ganz bewusst. Er SCHÄDIGT einen Menschen nachhaltig, ganz egal, wann der Betroffene vergewaltigt wird. Ein Kind schleppt es genauso den Rest seines Lebens mit sich, wie eine 90jährige.

Zudem kann der Täter davon ausgehen, dass das Opfer auch noch im Nachgang beschämt wird, durch die Polizei, die Opfern gerne mal nicht glaubt, durch die Krankenkassen (die sich zu gerne im Vergewaltigungsfall weigern Tests auf sexuell übertragbare Krankheiten zu zahlen), vor Gericht (bspw. in Italien sagte eine Richterin einem Opfer, es solle doch froh sein, dass es vergewaltigt wurde, sie sei für normalen Sex doch viel zu hässlich oder in Irland, wo einem Opfer die Mitschuld gegeben wurde, weil es unter der Jeans Spitzenunterwäsche trug und damit angeblich es herausforderte) und letztlich von der Gesellschaft, die ja heute noch gerne Opfern die ganze Schuld oder mindestens eine Mitschuld gibt; "Hätte sie nicht einen so kurze Rock getragen" / "Na, du hast getrunken? Da musst du dich nicht wundern"...oder es gar nicht ernst nimmt etc. wie man ja hier an manchen Fragen sehen und lesen kann.

Ein Täter weiß das und geniesst es...er geilt sich noch im Nachhinein daran auf...hat vielleicht sogar noch ein "Souvenir" mitgenommen. Passiert die Tat in der Wohnung der oder des Betroffenen, weiß er, wo das Opfer wohnt...

Letztlich muss sich das Opfer jede Form von Vertrauen, Sicherheitsgefühl, Selbstliebe, Körpergefühl etc. wieder von Grund auf aufbauen. Wenn es überhaupt je gelingt.
Aber man trägt es sein Leben lang mit...


In den meisten Fällen ist nicht der Sexualtrieb schuld, sondern die Machtgelüste dieses Menschens.

Sagt zumindest die Polizei.

Es gibt wohl Studien darüber.


CaraThalia  29.03.2021, 15:27

Siehst du das ggf. anders?

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verreisterNutzer  29.03.2021, 16:07
@CaraThalia

Nein, ich sehe das genauso. Aber ich habe keine Quellen, denn ich habe es nur mündlich von Polizisten bei einem Selbstverteidigungskurs gehört. Die hatten zwar Quellen, aber wer merkt sich die?

Hier wird sehr oft bei Behauptungen nach Quellen gefragt...

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ich denke, es ist eher ein Macht-„Spiel“. Dass er quasi zeigen will, dass er stärker ist und sich mächtig fühlen will. Hat wahrscheinlich viel mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun.

Vergewaltigungen haben nicht nur mit dem Sexualtrieb zu tun, sondern auch mit:

  • Ausleben von Macht
  • Ausleben von Sadismus
  • Psychopathie
  • dem Fehlen sozialer Reife