Wie ist die Kernaussage des Bildes?

2 Antworten

Im Utilitarismus ist die Menschenwürde entgegnen unserer staatsrechtlichen und gesellschaftlichen Grundannahmen prinzipiell verhandel- und teilbar.

Nach der verfassungsmäßigen Auslegung muss jeder Mensch unter dem Aspekt der Menschenwürde gleich behandelt werden. D.h. auch ein alter/kranker Mensch muss mit derselben Priorität behandelt werden wie ein junger Mensch.

Nach utilitaristischen Prinzipien hingegen ist diese Menschenwürde verhandelbar und kann gegen die Rechte anderer Menschen oder der Gesellschaft aufgerechnet werden.

Demnach würde z.B. bei zwei gleichkranken Menschen derjenige bevorzugt, der für die Gesellschaft den höheren Wert hätte oder bei dem die Überlebenschancen insgesamt größer sind. Der Arzt könnte also eine "Rechnung aufmachen" um den Sinn oder die Art der Behandlung zu bewerten.

Das wirklich konfuse an der Situation ist, dass wir uns ethisch den Menschenrechte und der unabdingbaren Menschenwürde verpflichtet sehen, was sich in der Politik & der Gesetzgebung auf jedem Niveau widerspiegelt, aber im persönlichen Nahbereich sehr wohl das Leben der uns näherstehenden Menschen bevorzugen und damit eher utilitaristischen Prinzipen folgen.

Den Arzt interessiert mehr, ob sich eine weitere Behandlung des Kranken für seine Klinik wirtschaftlich lohnt. Damit wird der miserable Zustand des deutschen Gesundheitswesens angeprangert.