Wie gelingt Deutschland die Verkehrswende?

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Wer ein Automobile Kauft muss auch einen Parkplatz kaufen oder mieten. 2000 Euro pro Jahr.

Als allererstes müsste dafür gesorgt werden, dass Lebensmittelmärkte nicht aus Wohngebieten verjagt werden (Lärmbeschwerden & Co.), damit die Leute wahrscheinlicher zum Einkaufen laufen können. Bei uns macht man gerade das Gegenteil davon. In meiner Kinder-/Jugendzeit gab's u.a. zwei Edeka, einen Bäcker & Co. in fußläufiger Entfernung. Der eine Edeka ist nur noch ein Netto mit zu kleinem Angebot wo man meist nicht das findet was man sucht. Und der andere wurde durch einen hässlichen Wohnklotz ersetzt, statt dass man einen Self-Checkout-Supermarkt ausprobiert.

Viele Leute meinen mit Verkehrswende auch einfach nur Autohass und tun nur so, als ob das mit der Umwelt was zutun hätte. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht die Wahrheit zu ignorieren. Z. B. wird bei uns auch der ÖPNV systematisch mit Tempo 30 ausgebremst und so auch mehr Kfz in die Nebenstr. gelockt, weil kürzere Wege - was ich als Radfahrer total scheiße finde, der diese Nebenstr. mit dem Rad bevorzugt. Gleichzeitig gibt's eher kritischere Situationen wenn man mit nur 30km/h überholt wird als bei 50km/h, weil der Überholvorgang so ewig dauert. Radfahren wird also auch systematisch unattraktiver gemacht.

Hab als Radfahrer auch keine Probleme mit den Grundsätzen der StVO. Weil wenn z. B. ein Auto an einem lahmen Radfahrer nicht vorbeikommt, komme ich als Radfahrer nicht wirklich sicher an dem Auto vorbei, werde also als Radfahrer ausgebremst. Da man dadurch unnötig lange dem Wetter ausgesetzt ist, dürfen dadurch mehr auf's Auto umsteigen, insb. wenn's ein E-Auto ist wo man daheim an der (Zwangs-)Solaranlage günstig Fahrenergie bekommt.

Das Spiel der Deppen geht meist noch weiter. Irgendwann kommen Poller, die für Umwege von Paketdiensten etc. sorgen, was absolut nicht umweltfreundlich ist. Es macht auch die Nutzung von Anhängern unattraktiver, heißt die Leute kaufen sich tendenziell größere Autos, weil sie ja nicht mehr sinnvoll mit einem Anhänger nur bei Bedarf die Ladekapazität erhöhen können oder fahren Umwege um sich einen noch viel größeren Transporter zu holen. Selbst der Rettungsdienst wird gnadenlos ausgebremst: https://www.youtube.com/watch?v=Qf8TpHi_cDY

Z. B. in https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/ccn/2022/the_net_sustainability_impact_of_shared_micromobility_in_six_global_cities.pdf wird beim CO2-Faktor der Verkehrsmittel auch z. B. Vandalismus (inkl. in Gewässer werfen -> https://www.spiegel.de/panorama/koeln-mehr-als-100-e-scooter-aus-dem-rhein-geborgen-a-ad9d7df4-9e45-4851-a73f-5e0931fcd1e6 wobei im konkreten Fall nur E-Scooter ging, aber auch im Nebensatz gesagt wurde, dass die Betreiber sie entsorgt haben) und Misshandung berücksichtigt. Da es immer mehr (Zwangs-)Solaranlagen gibt und es sich dann anbietet mit Überschussladung ein E-Auto zu laden, wird nicht nur der CO2-Faktor des eigenen BEV geringer und das Stromnetz wird entlastet, der CO2-Faktor kann sogar niedriger sein als bei (E-)Bike-Sharing. Siehe den unteren Enden der Streuungsbalken in Figure 1.

Die Car-Sharing-Fahrzeuge die's bei uns gibt (Zoe und MG4) brauchen alle mehr Fahrenergie als ein deutl. größerer BMW iX1 mit halbwegs vergleichbarer Motorisierung. Bei diesen billigeren Autos hat man eben an der Effizienz gespart, obwohl sie sagen, dass Car-Sharing insg. für eine höher PKW-Auslastung sorgen soll. Soviel zum Thema Umwelt...

Ein eigenes BEV ist im Vergleich zu ÖPNV-Bussen erst recht umweltfreundlich. Und der Umweg-Faktor des ÖP(N)V wurde da noch garnicht berücksichtigt. Bei einer meiner letzten größeren Bahnreisen musste ich >100km Umwege fahren verglichen mit dem Auto. Wenn man weniger Umwege fahren will, ist man verglichen mit dem Auto meist noch viel länger unterwegs also sonst.

Dass auf div. Routen recht häufig jmd. streikt (z. B. eine Bahn-Gewerkschaft oder auch Verdi für den Nahverkehr) und solange die ÖP(N)V-Fahrzeuge nur rumstehen bzw. die Leute mit dem Auto oft sogar die ganze Strecke fahren auch wenn auf einem Teil der Strecke der ÖP(N)V völlig normal läuft, dürfte dort auch nicht drin sein.

Außerdem werden die Bedürfnisse von Risikopatienten total ignoriert. Z. B. auf dccv.de geht's um oft immunsupprimierte Leute, die regelm. trinken müssen, damit ihr Hauptproblem nicht schlimmer wird. Heißt sie müssen die Maske abnehmen -> ist im ÖP(N)V besonders gefährlich.

notting

PS: Wir haben eine komplett elektrifizierte Schienenstrecke, wo in den nächsten Jahren noch ausschließl. Diesel-Triebwagen an unserem Bhf. halten werden, obwohl auf den Nebenstrecken im Rest vom Landkreis Akkuhybrid-Triebwagen fahren - die das Stromnetz zusätzl. belasten, weil sie für die Strecke ohne Oberleitung genug Energie laden müssen.

Woher ich das weiß:Hobby

Buhh, das ist ja ein Umfangreicher Fragenkatalog. Ich gehe mal nicht auf alle Punkte ein sondern gib mal meine wichtigsten Punkte für die Verkehrswende ein?

Wichtigster Punkt ist aus meiner Sicht eine Überarbeitung des Straßenverkehrsgesetz (StVG) und der Straßenverkehrsordnung (StVO). Diese bevorzugen zurzeit im Übermaß den motorisierten Individualverkehr (MiV).

Weitere Punkte könnten außerdem sein, dass jeder Verkehrsträger die Kosten, die er verursacht auch selbst bezahlen muss, z.B. durch entsprechend hohe Parkgebühren. Oder Kerosinsteuer. 

Tempolimit 120 auf Autobahn, Tempo 80 außerhalb von Ortschaften, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften mit der Möglichkeit ausgewiesene Strecken auf Tempo 50 zu erhöhen. Dies würde der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden gerecht werden.

Städte und Orte wieder so planen lange Wege oft nicht mehr nötig sind da attraktives Wohnen, Einkaufen und Arbeitsplatz eng beieinander liegen (15-Minuten-Stadt)