wie geht ihr um mit situationen die man sich nicht "schönreden" kann?

6 Antworten

Hi, es tut mir sehr leid zu lesen, dass Du gerade so etwas erleben musst.

Da die richtigen Worte zu finden finde ich extrem schwer. Für mich ist klar geworden, dass es wichtig, auch die schlimmen Seiten anzunehmen. Das ist oft schwer. Und Trauer kann lange dauern. Das ist individuell, da gibt es kein Richtig und Falsch! Auch das sollte man für sich akzeptieren. Trauer zulassen ist wichtig. Vielleicht schaust Du mal die Phasen der Trauer an?

Es gibt Wut, Trauer, "nicht annehmen wollen/können", es einfach nicht verstehen, das alles wechselt auch. Das alles ist sehr menschlich. Und individuell, wie ich schon geschrieben hab.

Und verbring so viel Zeit wie möglich mit dem Vater, wenn Du ihn magst, ihr ein gutes Verhältnis habt.

Wenn Du hier um Rat bittest, würde ich mal schauen, was an professionellen Seiten gibt. Wenn Du ungerne redest, kann eine Chat mit www.telefonseelsorge.de vielleicht helfen. Ähnliche Seiten gibt es in jedem Land.

Und es gibt Krisendienste, die vielleicht per Email beraten, etwas ausführlicher und vor allem professioneller als hier!

Es gibt Trauerbegleitung, Trauergruppen, ich erwähne es mal, ob es für dich passt, entscheidest Du.

Von Experte nochnefrage bestätigt

Ich bin Realist und nehme sowas auch als einer an. Sowas passiert und war vorherzusehen. Da ist nichts mehr zu machen.

P.S. Sitze im Rollstuhl durch einen Schicksalsschlag und meine Freundin bzw. jetzt Exfreundin ist auch dieses Jahr an Krebs gestorben (sie war gerade erst nach ein paar Jahren als krebsfrei deklariert worden, das braucht irgendwie bis du offiziell als "geheilt" giltst und dann hat sie paar Wochen später eine neue Krebsdiagnose bekommen).

Passiert, Kopf hoch, weitermachen. Das Leben ist nun mal nicht fair und damit muss man leben. Die Dinge sind wie sie sind. Bin halt Realist.


Frontline283 
Beitragsersteller
 14.10.2024, 01:30

kannst du denn glücklich leben? was sind denn jetzt deine ziele? ich begreife das einfach nicht.

SmartGuy007  14.10.2024, 01:33
@Frontline283

Naja, ich war auch zwischendurch (also davor) mal zwei Jahre obdachlos und weiß wie es ist auf Hilfe angewiesen zu sein. Könnt mir schlechter gehen. Glücklich, naja nicht unbedingt, aber meine Freunde machen das wett und Hauptsache ich muss nicht hungern, jedenfalls nur selten.

Frontline283 
Beitragsersteller
 14.10.2024, 01:37
@SmartGuy007

hast du denn das gefühl es lohnt sich noch zu leben? wenn ich aufstehe ich würd mir am liebsten eine 9mm ballern. ich fühle mich so verlassen und sehe alles als komplett nutzlos an. wenn ich frei habe schlafe ich auch gern 12h am tag hauptsache ich muss mich nicht mit der realität befassen ich hab die schnauze gestrichen voll...

SmartGuy007  14.10.2024, 01:45
@Frontline283

Schwierig so wie es die aktuelle politische Lage in Deutschland ist. Eigentlich wäre ich schon längst weg aus diesem Drecksloch das sich Land schimpft, aber ich habe nicht die finanziellen Mittel und auch meine Gesundheit lässt das nicht zu.

An sich lebe ich für meine Freunde und für einige Sachen die ich hier nicht schreiben kann. Aber es macht spaß und ich bin zufrieden. Ich hab auch die Schnauze voll, aber meine Leute geben mir die Kraft und den Spaß den ich brauche um irgendwie halbwegs glücklich zu sein.

Frontline283 
Beitragsersteller
 14.10.2024, 01:46
@SmartGuy007

was würdest du denn tun wenn du keine freunde hättest? ich habe keine also sehe ich die ganze sache auch anderst.

SmartGuy007  14.10.2024, 01:55
@Frontline283

Naja, im Gegensatz zu mir hast du wahrscheinlich Familie. Ohne Freunde wäre ich wahrscheinlich tot. Dafür hab ich aber keinen Kontakt zur Familie.

nochnefrage  14.10.2024, 12:06
@Frontline283
was würdest du denn tun wenn du keine freunde hättest?

Du fragst zwar nicht mich, dennoch: Schau bitte in meine Antwort. Es gibt zahlreiche Angebote, auch solche, bei denen Du nicht reden musst.

Du meinst du bist am Ende,

am Ende bist du nicht!

Du musst jetzt durch das Dunkel,

danach ist wieder Licht!

Sei Dir selbst jetzt, in dieser schlimmen und dunklen Zeit, lieber Frontline, der beste Freund! Sei fürsorglich zu Dir und nehme Dich innerlich an der Hand!

Dies ist das Beste, was Du Dir tun kannst! Du wirst an und in Dir wachsen und Vertrauen und Dankbarkeit in Dich selbst haben, da Du Dir jetzt zur Seite stehst!

Viel Glück! Alles Gute!

Reilindis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich mag Menschen!

Es mag abgedroschen klingen, ist aber wahr. Es kommen auch wieder bessere Zeiten und Dinge an denen man sich erfreut. Das Leben geht halt weiter.

Das Wichtigste ist, dass du a) deine Trauer zulaesst und b) diese verarbeitest. Sterben gehoert zum Leben. Hass aufs Leben ist reine Zeitverschwendung.

Anstatt dich um Hass zu kümmern, kümmer dich einfach um die letzten Tage deines Vaters.

Ich weiß, wovon ich spreche.

Was juckst du dich um das Leben anderer? Bei deinem Vater spielt sich DEIN Leben ab. Also kümmer dich um ihn und sei nicht egozentrisch.

Ich habe auch meinen Vater verloren und charakterlich hässliche Menschen dadurch kennengelernt, aber keine Sekunde mit solchen Leuten verloren, weil Papa war und ist immer noch meine Priorität Nummer eins ♥️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung