Wie funktioniert eine Rückstauklappe?
Wir hatten jetzt schon öfter Wasser bei Starkregen im Keller, weil der Kanal der Stadt das Wasser nicht schnell genug ableitet und es dann ins Haus zurück läuft. Jetzt will mein Handwerker eine Rücklaufklappe einbauen. Die Frage, die sich mir stellt: Was passiert, wenn dann weiter Wasser im Haus und Klospülung genutzt werden? Die Klappe funktioniert ja so, dass sie wie eine Tür, die nur in die eine Richtung aufgeht in nur eine Richtung öffnet (vom Haus zum Kanal) und bei Rückfluss von dort schließt. Das heißt aber, solange also Wasser "vor der Tür" steht, kann auch von innen kein weiteres Wasser raus und das wirkt dann wie eine Rohrverstopfung???
3 Antworten
Prinzipiell könnte das vorkommen, wird es aber nicht, weil der Druck des Wassers von innen meist höher ist, als der von außen. Selbst wenn: immernoch besser, als wenn nicht nur Deine eigene Sc*** ins Haus schwimmt, sondern auch noch die der ganzen Nachbarschaft.
Ich spar mir hier mal, das physikalische Prinzip der "kommunizierenden Röhren" zu vertiefen. Kurz gesagt: Wenn der Wasserdruck von innen größer ist, als der Wasserdruck von außen, dann wird die Rückstauklappe aufgedrückt und das Wasser kann abfließen.
Die Abwasserrohre sind in der Regel etwa einen Meter unter dem Erdboden vergraben. Wenn wir jetzt mal vom schlimmsten Fall ausgehen und ihr eine Überschwemmung habt, bei der das Wasser im Abwassersystem so hoch steht, dass es bis an die Erdoberfläche reicht, würde im Abflussrohr eures Hauses natürlich auch eine Wassersäule von 1m Höhe entstehen, wenn jemand spült. Sobald mehr gespült wird, würde das überschüssige Wasser wieder durch die Klappe nach draußen fließen. Das wäre also nicht mit einer Rohrverstopfung zu vergleichen.
Wenn das Rohr jetzt undicht ist, würde aber nur das angestaute Wasser auslaufen, was noch im Rohr ist (bei einem Rohrdurchmesser von 15cm und einer Wassersäule von 1m sind das etwa 17,6 Liter), es würde aber durch die Rückstauklappe kein weiteres Wasser von draußen nachfließen.
Was mich aber trotzdem stutzig macht ist, dass durch das Abflussrohr Wasser in euer Haus kommt. Normalerweise sollte das auch bei einer Überschwemmung dicht sein, es sei denn die Überschwemmung ist so hoch, dass das Wasser bis zur niedrigsten Toilette/Badewanne/Dusche steht.
Das kann die Ursache sein. Aus jedem Abflussanschluss, der tiefer liegt als das rückgestaute Wasser im letzten Abflussrohr fließt das Wasser raus. Mit der Rückstauklappe wäre das Wasser, was austritt begrenzt, aber es würde trotzdem alles rauskommen, was nicht in die Kanalisation abfließen kann.
Vielleicht hast du beim nächsten Starkregen ja die Gelegenheit, zu beobachten, wo das Wasser austritt.
Ich denke mal, aus der Wand wird da einfach so ein 50mm Plastikrohr rausschauen. Dafür gibt es in jedem Baumarkt sogenannte Muffen-Stopfen, also Endstücke, die man einfach mit ein bisschen Gleitmittel in das Rohr reindrücken kann, damit es dicht ist.
so viel zur theorie... aber wenn durch den druck nun wasser in den keller strömt, dann furchte ich, hat der fragesteller schon recht mit seiner befürchtung...
lg, Anna
Dafür muss eine Pumpe eingebaut werden, die im Bedarfsfall das hausseitige Abwasser über die Rückschlagklappe ins Abwassernetz drückt.
Das bringt mich auf eine Idee: Normalerweise sind die Rohre ein geschlossenes System und wenn Wasser zurück fließt, dann müsste es das Klo im EG beispielsweise fluten. Hier aber steht der Keller unter Wasser und das vielleicht, weil es noch eine Waschküche gibt, die eine offene Senke oder wie das heißt hat, weil man da früher z.B. Wasser von der Waschmaschine hat rauslaufen lassen etc. Kann es sein, dass man das zumachen muss, wenn es eh nicht mehr genutzt wird?