Wie fühlen depressive Menschen?

7 Antworten

Also meine Depression ist nicht ärztlich diagnostiziert, aber ich kann ja einfach mal erzählen wie das so bei mir ist.

Ich habe eher depressive Phasen, das heißt, dass es mir nicht IMMER scheiße geht. Also vielleicht mal 2 Monate am Stück und dann geht es erstmal wieder für einen Monat. Aber bei Depressionen geht es sowieso nicht darum dass man 24/7 am heulen ist oder so.

Für mich ist es eher so ein Gefühl von Bedrückung, das irgendwie immer da ist, auch wenn es mal mehr oder mal weniger stark ist. Wenn ich dann in eine 'Trigger'-Situation (so nenne ich es gern :3) komme, die mich überfordert, werde ich zuerst still und irgendwie ganz ruhig. Die Menschen um mich herum denken dann meistens, dass ich einfach nur eingeschnappt bin oder so, aber in dieser 'Starre' fängt bei mir so eine Art Panikattacke an. Das sieht man aber von außen recht wenig, aber innerlich kreisen die Gedanken wie wild und gleichzeitig ist mein Kopf leer und ich kann kaum klar denken. Wenn ich aus dieser Situation nicht fliehen kann, in dem Ich zum Beispiel weggehe, steigere ich mich so weit da hinein, dass ich beginne zu weinen. Normalerweise passiert mir das aber nicht in der Öffentlichkeit.

Meine Heulkrämpfe sind sozusagen der Höhepunkt (lol xD) dieser ewigen inneren Leere in der Depression. Sowas passiert meistens abends wenn ich im Bett liege oder einfach wenn ich alleine bin. Ich denke aber auch, dass die Depression erst durch meine Selbstzweifel und soziale Angst entstanden ist. Ich war noch nie besonders beliebt und halt eher die stille Zuhörerin.

Auf andere Menschen wirke ich eher 'normal' glaube ich. Ich treffe mich sehr sehr selten mit Freunden und bin insgesamt eher die Stubenhockerin. Mein Laptop ist sozusagen mein bester Freund.
Ich habe auch depressionstypisch oft keine Motivation, um zum Beispiel aufzustehen und mir was zu trinken zu holen, obwohl ich total Durst habe. Auch morgens aufstehen um zur Schule zu gehen ist eine Qual.

Ich hatte noch nie das Bedürfnis mich selbst zu verletzen. Egal wie verzweifelt ich bin und wie sehr ich mich hasse. Und dafür bin ich echt dankbar. Ich kenne Personen in meinem Umfeld, die es tun und ich habe oft gesehen was es mit diesen Menschen macht. Wenn jemand sich wirklich selbst verletzt weil es ihm schlecht geht (und nicht weil man Aufmerksamkeit will), ist man quasi am tiefsten Tiefpunkt angekommen. So denke ich zumindest.

Um noch einmal auf die Heulkrämpfe zurück zu kommen. Das Gefühl das man währenddessen hat ist schwierig zu beschreiben. Man ist unendlich aufgebracht und hysterisch und man weiß nicht wie es weitergehen soll, aber gleichzeitig auch irgendwie Leer..? Man fühlt irgendwie gar nichts, als wäre einem alles egal. Anders kann ich es nicht beschreiben.

Aber wie hier auch schon öfter in anderen Antworten geschrieben wurde: Auch depressive Menschen können noch lachen und haben gute Tage, auch wenn es nicht mehr so oft vorkommt.

Ich fasse nochmal zusammen (der Text ist selbst für meinen Geschmack zu lang xD)
- dauernde Bedrückung (mal mehr, mal weniger)
- oft keine Motivation -> Desinteresse
- eher introvertiert
- in schlimmen Fällen Selbstverletzung und Selbstmordgedanken
- man kann trotz allem gute Tage haben
- (möglicherweise) Panikattacken, Heulkrämpfe, usw.
- Depressionen oft ausgelöst durch andere Ängste oder traumatisierende Erlebnisse

Ich hoffe es ist okay dass es so lang geworden ist ^^'
Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DebetT  06.04.2024, 12:43

Hey, danke für den Kommentar. Bei mir würde Schwere depressive Episode diagnostiziert und muss sagen, dass ich viele parallelen gesehen habe. Am Anfang habe ich mich immer an einer Stelle so tief wie möglich geritzt, dann habe ich den Lockenstab benutzt und habe mir trotzdem nichts dabei gedacht.

Ich hoffe Dir geht es wieder besser:)

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BellatrixLuna  21.04.2024, 23:07

Hi, ich hoffe es geht dir besser. Wie sollte man es am besten den Eltern sagen, dass man eine Therapie braucht? Und denkst du eine Therapie ist nötig? Und was wird bei einer solchen gemacht?

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also ich leide schon seit Jahren an Depressionen. Das Fühlen ist immer so eine Sache. Ich beispielsweise habe überwiegend traurige Laune sag ich mal. also kann mich nur schwer an Dingen begeistern. Es ist eher so das ich sehr gefühlskalt bin und mir einfach alles egal ist. Sei es eine positive Nachricht oder eine negative. Depressionen sind eben bei jeder Person anders. 

Batu57  26.07.2021, 10:38

ich verstehe nicht warum du Depressionen hast es gibt Menschen den es noch beschissener geht als du mein Opa zum Beispiel 82 Jahre alt er hat sein ganzes Leben nur gearbeitet und du bist ein ein depressiver Mensch du kannst dankbar sein das du ein Dach über den Kopf hast und das du nicht leidest wie in anderen Ländern bei den Kindern

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Langweilig553  29.07.2021, 23:13
@Batu57

informier dich erstmal ein bisschen mehr über depressionen, weil sogar menschen die alles haben und glücklich sind können depressionen kriegen.

und sei mal n bisschen netter

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sarahechlz69  19.01.2024, 00:45
@Batu57

würdest du das auch einer Krebserkrankten Person schreiben?

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»...wieso sind sie in einem Moment glücklich lieben das Leben und morgen denken Sie schon an selbstmord ?...«
Das klingt eher nach bipolarer Störung oder einem Depressiven, der versucht für jemand anders stark zu wirken.

Lachen, grinsen ist unter Primaten eine Beschwichtigungsgeste - man kann also auch aus Verzweiflung lachen. Außerdem hat auch ein Depri ab und zu mal einen besseren Moment verdient ;-)

http://www.gehirn-und-geist.de/sixcms/media.php/370/Leseprobe.395620.pdf

https://www.lilly-pharma.de/de/pdf/webshop/zns/depression/patientenbroschuere.pdf

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/depressionen_erkennen.html

Und ja, Ricarda. es schadet nicht, sich dazu zu informieren. Aber noch wichtiger, ist wenn man Anzeichen an sich bemerkt, sich rechtzeitig kompetente Hilfe zu suchen.

Dir auch ein schönes Wochenende

Du fühlst dich schwach du könntest in der Schule mit deinen Freunden lachen und spaß haben aber sobald du Zuhause bist zieht es sich in ein schwarzes Loch du fühlst dich unwichtig und hast vlt auch schaulegefühle so geht es mir zumindest

Sorry für die sehr sehr späte Antwort ,aber…. Wenn die Stille zu laut ist und Deine Gedanken zu laut hilft dir nur noch Musik. Musik die die aufweckt fröhlich macht oder aber Musik bei der du dich ausheulen kannst. Sie befreit dich dann von den Gedanken. Ich bin nicht gut genug. Werde niemandem gerecht. Bin zu dick. Schlechte Tochter, Enkelin, Schülerin und Freundin. Meine Noten gehen den Bach runter. Bin immer nur körperlich anwesend. Dauerhaft abbleibende Leere. Die man nur durch Tabletten kurzzeitig weg bekommt. Nur diese eine Person kann dich aus der tiefsten Trauer und Leere rausholen. Sie ist grad nicht da. Im Unterricht immer woanders mit den Gedanken. Ich bin gefangen, ein Sklave meines Kopfes. In der Familie läuft nichts rund. Du versuchst glücklich zu sein und bekommst es auch hin. Manchmal aber zu sehr. Man denkt sich was ich dich für eine lebensfreudige Person bin. Doch innen will ich einfach nur sterben. Mache mir Gedanken darüber was die schmerzloseste Variante ist zu sterben. Will nicht mehr da sein. Bin eine Enttäuschung. Alle sagen sie hätten Depressionen doch genau diese Personen sind glücklich und wollen nur im Mittelpunkt stehen. Ich muss funktionieren immer die vollen 100% geben. Bin eine Versagerin. Wenn ich es meinen Freunden erzählen würde würden diese sagen das es nicht stimmt weil ich doch so glücklich bin. Gehe unter jeden Tag aufs neue. Kein Ende. Gedanken in meinem Kopf tausende Gedanken. Einzelne Wörter fallen mir ein. Panik, Trauer, Wut, Hilfe, bitte, stoppt diese Gedanken, ich will doch nur glücklich sein. Wie geht das ? Gibt es einen Knopf der betätigt werden will? Oder versteckt sich dieser hinter dieser glücklichen Maske die ich 24/7 auf habe? Was ist darunter? Was muss ich tun, damit es aufhört? Muss ich mich noch weiter quälen ? Ich kann dich einfach ein Messer nehmen ? Oder ? Ich kann meine Freunde und Eltern nicht unglücklich machen.  Also doch liebe der Arm. Kratzer für Kratzer zeichne ich meine Gefühle in meinen Arm. Es tut weh! Hilfe! Wieso mache ich das? Eine Träne tropft auf die offene Wunde. Es spielen sich alle Momente ab. Ich will doch einfach nur schlafen. 1:00Uhr,2:00Uhr, 3:Uhr. Noch 3 Stunden dann stehe ich auf. Wenn ich jetzt schlafe bin ich vielleicht ausgeruht. Wer kann mich retten, retten aus diesem ewigem Traurigen Gefühl? Wie wird es besser ? Wird es irgendwann weg gehen ? ….. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung