Wie findet ihr die Einstellung von Arno Dübel?
Bekannt geworden, da er: der längste Arbeitslose aus Deutschland ist!
sozusagen mit seiner null Bock Einstellung, hat er trotzdem einigermaßen Freiheiten und leidet auch nicht wirklich!
Oder doch nur alles Fake und von den TV-Landschaften inszeniert?
Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen
12 Antworten
Grundsätzlich finde ich so Aussteiger interessant. Zum einen sicherlich alles eine Frage der Ansprüche im Leben. Wer mit 359 €, den ganzen Tag Fernsehschauen und den Hund spazieren führen zufrieden ist, der kann sich diesen Weg hier überlegen. Auf gesamtgesellschaftliche Fragen werde ich erst gar nicht eingehen.
Ob das alles so stimmt oder fake ist, wer weiß. Unabhängig davon machte auf mich offen gesagt keinen glücklichen oder zufriedenen Eindruck.
Solche Menschen gibt es natürlich, aber er wurde natürlich auch gepusht um Stimmung gegen den Sozialstaat zu machen. Die Frage die man sich stellen muss ist:
Bin ich bereit wegen einer kleinen Minderheit alle anderen zu bestrafen oder kann ich damit leben zur Not auch so einen durchzuziehen?
Ich tendiere zu 2. Wenn jemand ansonsten keinen Unsinn macht kann ich damit leben wenn jemand mit den paar Kröten hinkommt. Die allermeisten werden nicht so leben wollen und sich entsprechend um Arbeit bemühen wenn sie nicht gerade der größeren Schmarotzerkaste der Privatiers angehören.
Sein leben muss ziemlich traurig sein.
Ich halte weder etwas davon von so wenig Geld zu leben, noch davon die Gesellschaft für den eigenen Lebensunterhalt zahlen zu lassen.
Er behauptet außerdem, dass ihm die Zeit fehle zu lesen, sagt aber außerdem, dass er mit seinem Hund spazieren geht und ansonsten den ganzen Tag zuhause ist und fernsieht. Diese Weigerung sich zu bilden stört mich besonders.
Der gute Arno, mittlerweile in Rente, hat es richtig gemacht. Allerdings, um so ein Leben wie er zu führen, muss man viele Abstriche machen. Viel leisten kann man sich da nicht. Ich könnte so nicht leben. Auch ich würd zwar gern den ganzen Tag zu Hause rumliegen, aber mit so wenig Geld käme ich nicht aus. Fürn Arno hats gereicht, der wollte nicht mehr.
Halte arbeiten auch dann für Sinnvoll, wenn man damit keine großen Gewinne macht solange man dadurch nicht psychologisch geschädigt wird (z.B. durch Mobbing am Arbeitsplatz).
Er hat aber für mich trotzdem die volle Menschenwürde und wenn er Hilfe braucht, würde ich sie ihm nicht verweigern nur weil er eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen hat.
Dabei entsteht ja auch ein moralisches Problem. Viele von uns werden mal im Laufe ihres Lebens irgend was geklaut haben. Ein Bankräuber hat im Grunde nur MEHR geklaut. Wie will man ihm jetzt moralisch erklären, dass er falsch gehandelt hat?
Ähnlich bei Arno Dübel. Wenn man Arbeitslos ist, hängt man auch ein wenig durch und ist vielleicht nicht jeden Tag TOP-Motiviert jeden Tag 10 Bewerbungen raus zu hauen und heimlich lehnt man dann doch mal was ab, obwohl es schon den Staat entlasten würde. Man handelt also auch nicht moralisch perfekt. Wie will man jetzt moralisch Arno Dübel erklären, dass sein Lebensentwurf schlimmer ist, weil er es extremer tut als man selbst?
Nur Jesus war/ ist perfekt.