Wie entstehen solche Videos? 3D Druck?
Mich interessiert, wie man solche Videos macht?
Muss man dafür jeden layer einzeln fotografieren oder kann man das mit Software editieren?
Wie ist es möglich, dass das Objekt immer in der Mitte steht auf dem Video? Das Druckbett bewegt sich ja schließlich.
4 Antworten
Für Octoprint gibt es ein Plugin, was solche Videos einfach speichert. (Octolapse)
Der Slicer schreibt beim Zeilende einen Code, der dann das Plugin dazu bringt, den Kopf aus dem Weg zu fahren und ein Bild zu machen.
Mit Bettschubsern (also Druckern, die das Bett in Y bewegen, die Düse während des Drucks nach oben fährt) ist das sehr einfach, weil man stets einen guten Blick mit der Kamera hat.
Bei meinem Tronxy X5S (da fährt die Düse in X-Y, das Druckbett fährt nach unten) ist es schon etwas schwieriger, eine gute Kameraposition einzustellen.
Ich vermute, dass du Zeitraffer-Aufnahmen meinst.
Dazu bekommt der Drucker eine Kamera verpasst, die von der Software mit gesteuert wird.
Beispiele:
- Du hast einen klassischen open-source-basierten China-Drucker mit Marlin wie z.B. einen Creality Ender, Anycubic, Sovol... Marlin kann das nicht, allerdings kannst du Marlin-Drucker mit Octoprint steuern, das typischerweise auf einem Raspberry Pi läuft. An den Pi kannst du per USB eine Webcam oder per Pi-Kamera-Anschluss (Flachbandkabel) eine Raspberry-Kamera anschließen.
- Du hast einen Drucker moderneren open-source-basierten Drucker mit Klipper (z.B. Voron). Klipper läuft auch meist auf potenterer Hardware wie einem Raspberry Pi. Auch hier kannst du die Webcam oder Raspberry Kamera anbinden.
- Du hast einen proprietären Drucker, der bereits eine Kamera integriert hat, wie z.B. einen Bambu Lab P1P oder X1C.
Hier kannst du in der Oberfläche von Octoprint, Klipper oder Bambu Lab eine Timelapse einstellen.
Bei Octoprint ist z.B. eine Standard-Variante für Timelapse, die nach einer bestimmten Anzahl Sekunden aufnimmt, schon an Bord, flexibler ist das Plugin Octolapse, das auch diese Timelapse-Videos ermöglicht, wo immer einen Layer gedruckt, dann den Druckkopf mittig über dem Objekt, am Rand des Druckbettes oder beliebig sonst wo positioniert (immer an der gleichen Stelle), ein Bild aufgenommen und dann weiter gedruckt wird.
Generell ist Octoprint ein tolles Add-On für Malin-Drucker, für Drucker wie den Ender, die eine Werkzeugschublade haben, wie z.B. die neueren Ender 3 (v2, v2 Neo, S1-Serie), gibt es auch Gehäuse, die in den Einschub der Werkzeugschublade passen, sodass du den Pi und einen Buck Converter (24V auf 5V, um den Pi direkt vom Netzteil des Druckers zu betreiben, in der Werkzeugschublade unterbringen kannst, was bis auf das kurze USB-Kabel vom Pi zum USB-Port des Druckers so aussieht, als gehört es dazu. Für Drucker ohne Werkzeugschublade gibt es ein Gehäuse zum Verschrauben am Rahmen. Bei Octoprint lädst du den G-Code dann nicht mehr auf die SD-Karte sondern per Web-UI auf den Pi und der sendet dann den G-Code an den Drucker und modfiziert ihn bei Timelapse so, dass halt eben noch die Fotos zwischendurch gemacht und zu einem Video zusammengefügt werden können. Auch kannst du z.B. (gegen eine kleine Gebühr weil Cloud-Service) den Obico Spaghetti Detective laufen lassen, der bei Fehldrucken abbricht oder eine Smart Home Steckdose einbinden, die nach erfolgtem oder abgebrochenen Druck den Drucker abschaltet.
Ergänzung: Während ich geantwortet habe, hast du ja noch ein Beispielvideo angehängt.
Ich vermute, hier war auch noch ein bisschen Magie der Nachbearbeitung am Start. Das wird vermutlich eine Webcam sein, die am Drucker oder einem Stativ hängt, während das Objekt wächst, war die Cam mit dem Octoprint mit Octolapse verbunden. Dann schnell die Webcam vom Pi abgesteckt, an den PC dran und dort die Aufnahme gestartet, wie das Objekt vom Druckbett abgehoben und die Supports gelöst werden. Das Ganze dann zu einem Video zusammengeschnitten.
Du hast zwar kein Beispiel angehängt, aber normalerweise macht man in regelmäßigen Abständen ein Foto, eben immer dann wenn alles auf der gleichen Position ist, und reiht die dann aneinander.
Da Du hier kein Referenzobjekt zeigst , kann auch keine fachspezifische Analyse erfolgen ,