Wer entscheidet wieviel Geld in einem Land im Umlauf sind?

8 Antworten

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Daß die Zentralbanken die Geldmenge bestimmen, das ist ein Märchen, an das leider noch immer zu viele Menschen glauben. Die Zentralbanken, die bringen nur die Geldbasis (Zentralbankgeld) in Umlauf. Weiterhin bringen sie Zentralbankgeld über Kredite an Geschäftsbanken in Umlauf, die im Gegenzug bei der Zentralbank, zentralbankfähige Wertpapiere hinterlegen. Die Menge an Zentralbankgeld beläuft sich in etwa auf 2 bis 5% der gesamten sich in Umlauf befindlichen Geldmenge, alles andere sich in Umlauf befindliche Geld, ist Giralgeld, das von den Geschäftsbanken in Umlauf gebracht wurde, durch aktive und passive Giralgeldschöpfung. Durch das privatierte Giralgeld oder auch Fiatmoney genannt, entgehen dem Staat enorme Geldschöpfungsgewinne. Durch einen Mindestreservesatz von gerade mal 2% können die Banken das fünfzigfache an Krediten vergeben. Diesen Vorgang nennt man auch Fraktional Reserve Banking. Als durch diverse Spekulationen den Banken die Mindestreserven schrumpften, da mußte der Steuerzahler herhalten.

Die Bundeszentralbank, nicht die Regierung, sie ist auch diejenige, die Geld drucken darf. Die Regierung hat damit nichts zu tun. Die Bundeszentralbank ist quasi die Wächterin über das Geld. Da wir nun in den meisten europäischen Ländern eine gemeinsame Währung haben, redet nun die Europäische Zentralbank ein Wörtchen mit.

Was ist die "Bundeszentralbank"? Hast Du mal einen Link?

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Entscheidend ist aber nicht das Drucken des Geldes, denn dies würde zur Inflation (also Geld verliert an Wert) führen, sondern die Steuerung der Geldmenge über die Nachfrage. Möchte man viel Geld in den Umlauf bringen, so ist es einfach die Zinsen zu senken.. (siehe meine separate Antwort). Es ist wichtig, dass Du verstehst, dass das reine Drucken neuer Scheine nichts bringt - im Gegenteil, denn dies würde die Wirtschaft kaputt machen. Irgendwann würden die Preise steigen - das Geld wäre also weniger wert..

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Normalerweise die Nationalbank. Manchmal druckt man Geld, damit der Währungskurs sinkt. Dadurch kommen mehr Touristen in das Land, weil die ferien günstiger werden. Auch Produkte, die im Land hergestellt werden, können billiger verkauft werden. Will man dann jedoch etwas kaufen, wird es für alle Bürger des Landes mit tiefen Währungskurs teuer. Ein Land kann auch Geld drucken lassen und damit Geld eines anderen Landes kaufen und sich so zu Reichtum verhelfen. Beispiel : China :D

Hmm, es kommt drauf an.. erst eimal die Banken. D.h. die Europäische Zentralbank (EZB), denn sie legt den sog. Leitzins fest. Das ist der Zins, der dazu führt, zu welchem Zins sich die Banken Geld untereinander leihen und letztendlich auch dann weiter an die Bürger/Unternehmer verleihen. Ist der Zins niedrig, so wird viel Geld verliehen und der Unternehmer investiert. Er baut z.B. neue Häuser - das Geld ist also im Umlauf. Der Bürger kauft z.B. dann das Haus, weil er es günstig finanzieren kann. Ist der Zins zu hoch, dann ist der Unternehmer sehr zurückhaltend - er wartet lieber auf einen günstigeren Zins. Ebenso verhält sich der Bürger - er spart dann lieber, weil er mehr Zinsen für sein Erspartes bekommt.

Dann kommt da auch ein Aspekt der sog. Mindestreserven in Betracht. Das sind Abgaben, die die Banken an die Zentralbank abliefern müssen, wenn sie Geld verleihen. Bsp.: Die Bank verleiht etwas Geld und muss zeitgleich eine bestimmte Summe - aufgrund des Verleihs - an die Zentralbank abführen. Das Geld gehört aber nach wie vor der gleichen Bank. Es ist also eine Art Absicherung der Bank, dass sie noch flüssig bleibt (d.h. liquide) und damit nicht ihr ganzes Geld verleiht. Eine Erhöhung der Mindestreserven führt z.B. dazu, dass Banken weniger Geld haben und damit auch weniger verleihen können - Folge: es ist weniger Geld auf dem Markt zur Verfügung, es wird damit auch teurer.

Die jeweilige Zentralbank. Die wird vom Staat eingerichtet. In manchen Ländern arbeitet sie auf Anweisung der Regierung, in anderen verfolgt sie eine eigene Politik.

In Deutschland, wie in allen anderen Ländern der Eurozone, entscheidet die Europäische Zentralbank über die Menge des Geldes, indem sie festlegt, in welchem Verhältnis neu auszugebendes und einzuziehendes Geld stehen.

Die EZB ist (wie die deutsche Vorgängerin Bundesbank) eine regierungsunabhängige Zentralbank. Zwar werde ihre Direktoren von den Organen der EU eingesetzt, aber die Entscheidungen treffen die Direktoren wiederum autonom.