wenn man chestnut haar farbe hat, hat man dann das ginger-gen?

1 Antwort

Das Allel für rote Haare wird rezessiv vererbt. Wenn man rote Haare hat, muss man folglich auf beiden Chromosomen das Allel für rotes Haar tragen.

Da du haselnussbraune Haare hast, kann auf mindestens einem der beiden Chromosome schon mal kein Allel für rotes Haar liegen. Ob du auf dem anderen das Allel für rote Haare trägst und damit zumindest heterozygoter Überträger sein kannst, lässt sich aus deinem Phänotyp nicht ableiten. Ein rötlicher Schimmer ist bei den meisten Haarfarben nicht ungewöhnlich, weil ja das eher rötliche Phäomelanin trotzdem auch gebildet wird - nur sind eben die Mengen bei rothaarigen/nichtrothaarigen Menschrn verschieden und werden bei den dunkelhaarigeren Menschen vom mengenmäßig stärker produzierten Eumelanin überdeckt.

In deinem Fall wären deshalb zwei Varianten möglich: Variante 1 - du hast keine Kopie des Allels für rote Haare oder Variante 2 - du bist zumindest heterozygoter Träger und kannst das Allel vererben. Genau bestimmen lässt sich das nicht. Man müsste da schon einen Gentest machen. Sollte Variante 2 zutreffen, dann könntest du das Allel vererben. Wenn dein Partner das Allel ebenfalls trägt, kann euer Kind von beiden Eltern das Allel erben und wäre dann rothaarig. Die Wahrscheinlichkeit dafür läge bei 50 %, wenn dein Partner rothaarig ist, sowie bei 25 %, wenn auch er ein heterozygoter Träger ist. Wenn nur einer von euch heterozygoter Träger ist, kann der Nachwuchs nicht rothaarig sein, aber selbst zum heterozygoten Träger werden.

Gibt es denn rothaarige Menschen in deiner Verwandtschaft? Wenn ja, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du das Allel heterozygot trägst, jedenfalls größer als wenn es nur braunhaarige Menschen in deinem Familienstammbaum gibt.

Allgemein muss dazu aber gesagt werden, dass die Vererbung der Haarfarbe sehr komplex ist, auch weil verschiedene Gene beteiligt sind (polygenes Merkmal). Die Vererbung folgt deshalb in der Praxis nicht immer den Regrln, die nach dem vereinfachten Modell eines dominant-rezessiven Erbgangs zu erwarten sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig