Welchen Anteil haben die S2-Isomere an der Lösung??

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Vermutlich will Dein Lehrer, daß Du so vorgehst: Du hast zwei Isomere mit den Dreh­winkeln α₁ und α₂, die in den Stoffmengenanteilen x₁ und x₂ in der Lösung vorliegen (x₁+x₂=1). Der gemessene Drehwinkel ist dann

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und das liefert x₁=20% und x₂=80%. In diesem Fall sind ja Stoffmengenanteile und Mas­senanteile (und sogar, abgesehen von der Einheit, Stoff­mengen­kon­zen­tra­tio­nen) alle dasselbe.

Allerdings hat die Sache einen methodischen Haken: Sie setzt voraus, daß die ge­ge­be­nen Werte für α₁ und α₂ spezifische Drehwinkel sind. Diese kann man aber nicht auf die beschriebene Art (einfach eine 1 mol/l Lösung einfüllen) vermessen.

Denn wenn Du z.B. einen Drehwinkel von +112° mißt, dann weißt Du ja nicht, ob das nicht in Wirklichkeit −248° sind, oder gar +472 Grad, oder sich sonstwie um ein Viel­faches von 360° von 112° unterscheidet. Man muß also noch mindestens eine zwei­te Messung machen, z.B. bei halber Konzentration oder halber Schichtdicke. Wenn da­bei die erwarteten +56° gemessen werden, dann ist der spezifische Drehwinkel wirk­­lich 112° (in den anderen beiden Fällen würde beide Male −124° herauskom­men, und dann bräuchte man sogar noch eine dritte Messung).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
 - (Schule, Chemie, Isomere)