Welche Sprache sprachen Indianer?

4 Antworten

Sie sprechen sie noch, und da gibt es unterschiedliche Sprachfamilien. Hier ein Hinweis dazu:

Sprachfamilien der Indianer › Welt-der-Indianer.de

Dies betrifft nur die nordamerikanischen Indianer. In Südamerika gibt es eine viel größere indigene Bevölkerung, dort spricht man Qechua, Aymara (Bolivien, Peru), Guarani (Paraguay) Qichua (in Ecuador) und andere. Mir wurde von Bekannten (ebenfalls Indigene) aus Ecuador erklärt, dass es einen Unterschied zwischen Qechua und Qichua gibt.

Die unterschiedliche Stämme sprechen unterschiedliche Sprachen. Übrigens sprechen, nicht sprachen, gibt es ja immer noch.

Navajo z.B., die Sprache des Navajo Stammes, gibt es auch auf Duolingo. Navajo ist der größte Stamm in den USA. Die leiten die Navajo Nation die sich über Bereiche in Arizona, new Mexico und Utah erstreckt. Die Navajo Nation ist größer als Bayern.

Die Indianer Nordamerikas sprachen eine große Menge verschiedener, miteinander teilweise nicht erkennbar verwandter Sprachen. Die meisten davon sind natürlich inzwischen ausgestorben, aber allein in den USA werden noch ca. 300 Sprachen ge­pflegt. Die wichtigste davon ist Navajo mit ca. 160000 Sprechern (fast die Hälfte aller Sprecher von Indianersprachen!), am zweiten Platz liegt bereits weit abgeschlagen Sioux mit 19000, und es gibt noch ein paar weitere Sprachen mit >10000 Sprechern. Die Mehrzahl der Indianersprachen hat heute aber nur 1000 oder weniger Sprecher, und in den letzten Jahrzehnten sind viele ausgestorben.

Zum Vergleich:

  • 850000 Menschen in denn USA sprechen Deutsch, das ist mehr als doppelt soviele wie die Summer aller Indianersprachen.
  • In den USA sprechen mehr Leute Japanisch als eine Indianersprache.

In Kanada ist es nicht viel besser; die wichtigste Einzelsprache ist Cree mit ca. 100000 Sprechern, der Rest ist weit abgeschlagen.

In einigen lateinamerikanischen Ländern ist die Situation aber deutlich besser, und meh­re­reeinheimische Sprachen haben mehr als 1 Million Sprecher, allen weit voran Guaraní, das in Para­guay zweite Landessprache ist (6.5 Millionen Sprecher, oder ¾ der Bevölke­rung, davon natürlich die meisten bilingual). Auf dem zweiten Platz folgt glaube ich Bolivien mit 44% Sprechern von einhei­mi­schen Sprachen, und etliche wei­tere Länder kommen zumindest auf über 10% (Perú, Guate­mala, Belize). México hat ebenfalls ein paar Millionen Sprecher, die aller­dings nur we­ni­ge Prozent der Bevölke­rung ausmachen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Indigenous_languages_of_the_Americas#Numbers_of_speakers_and_political_recognition