Welche Opern sollte man gesehen haben?
Hallo zusammen, ich mag manche Opern und habe einige wenige im Opernhaus gesehen: Mozarts Zauberflöte, Verdis Aida und Humperdincks Hänsel und Gretel.
Insgesamt habe ich eigentlich so etwas wie "Schwellenangst" vor den großen Opern.
Nun würde ich mich aber auch gerne mal an Puccini oder sogar Wagner trauen.
Was sind für die Nicht-Opernkennerin die besten "Einstiegsopern"? Und was "muss" man gesehen haben?
Ich bin im Übrigen der Meinung, daß es immer am besten ist, eine Oper, die man das erste Mal sieht, in einer "klassischen" Form zu sehen. Bei der Zauberflöte war es nämlich leider so, dass die Inszenierung etwas sehr modern war, was ich eigentlich nur verwirrend fand. Danke im Voraus für Eure Einschätzungen.
11 Antworten
Guten Morgen, solange Sie sich vorab auf die ausgewählte Oper gut vorbereiten, vielleicht nicht gleich in eine Premiere gehen, wo sie über die "Neuinszenierung" enttäuscht sein könnten, kann - fast- jedes Werk gesehen werden.
Ich würde ausser den von Ihnen besuchten Werken empfehlen: Die Hochzeit des Figaro, Don Giovanni der Barbier von Sevilla (Mozart), la Cenerentola, Rigoletto, Troubadour, Maskenball, Don Carlos, Otello, Falstaff (Verdi), Tannhäuser, Lohengrin, (Wagner) Tosca, la Boheme und Turandot ( Puccini). Salome, Arabella (Richard Strauss) Hofmanns Erzählungen (übrigens keine Operette, so wenig wie der Nussknacker =Balett),
Gehen sie auf die Internetseite ihres Opernhauses, dort finden sie auch Fotos oder kurze Videos. bei komplexeren Werken, sollten Sie sich mit Libretto und Cd ein paar Tage vorher beschäftigen. Sehen Sie Oper immer als Gesamtkunstwerk. Spitezntöne und Bravourarien sind nicht alles, wer nur auf das hohe C oder den berühmten Chor wartet, wird irgendwann enttäuscht.
Auch eine " moderne " Inszenierung kann spannend udn nachvollziehbar sein.
vielleicht spezialisieren Sie sich später auch z Bsp auf Barockopern, Julio Cesare, Xerxes, Armida, Dido und Aeneas, oder auf Komponisten der Neuzeit, wie Korngold (die tote Stadt), Britten, (Peter Grimes, Billy Budd, Tod in Venedig) Henze. (der junge Lord) Alban Berg, (Wozzeck, Lulu)
Was auch immer sie ansehen und anhören , solange sie vorurteilslos offenen Herzens, wachen Auges und Ohres hineingehen, werden Sie nicht enttäuscht.
und bedenken Sie: schon Franz Liszt, Schwiegervater von Richard Wagner meinte:
Das Theater ist eine Irrenanstalt und die Oper die Abteilung für Unheilbare!
viel Spass und viele genußreiche Opernerlebnisse !
an sich kann man sich auch diese großen Opern angucken, nur da sollte man sich ein bißchen darauf vorbereiten, um alles verfolgen zu können. Also worum geht es, welche Figuren kommen vor, was sind die wesentlichen Elemente dieser Oper. Vielleicht auch vorher das Libretto lesen...
Hi, trotz des alters des Themas möchte ich auch gerne meine "must-See", "must hear" Opern Liste aufzählen. Dazu zählen für mich ganz klar "Die Zauberflöte" von Mozart "Carmen" von Bizet, "Die Meistersinger von Nürnberg", "Der Fliegende Holländer" von Wagner (wobei für mich jede einzelne Wagner Oper ein Meisterwerk ist. "Hänsel und Gretel" von Humperdinck und meine Absolute Lieblingsoper (wenn auch nicht so bekannt), "Königskinder" ebenfalls von Engelbert Humperdinck.
Meine erste Oper war "Figaros Hochzeit". Damit begann meine "Opernkarriere". Nach relativ kurzer Zeit habe ich mich an Wagner getraut. Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl. Wagner ist ja dafür bekannt, dass die Opern bis zu 6 Std. dauern. Ich habe es nicht bereut. Dann war es so, daß ich mich für zeitgenössische Opern nicht begeistern konnte. Alles was nach Puccini kam, kam für mich nicht in Betracht. Bis mich eine Bekannte überredete eine Oper von Searle (Das Photo des Colonel) zu besuchen. Da war der Damm gebrochen. Es gibt heute keine Opern die ich von vornherein ablehnen würde. Womit ich aber überhaupt nichts anfangen kann, sind moderne Inszenierungen. Namen wie Kusej, Bieito, Wieler, Konwitzschny usw. sind für mich ein rotes Tuch. Was soll man von einer "Don Carlos" Inszenierung halten in der die Darsteller Pizza essen. Oder von einer "Siegfried" Inszenierung in der die Schmiede im Kofferraum eines VW-Käfers untergebracht ist? Dank Internet kann man sich heute vorab schon informieren. Selbst kleine Opernhäuser zeigen im Internet Fotos von den Opern. Große Opernhäuser bringen kurze Ausschnitte mit Hörproben. Was soll man gesehen haben? Es ist schwer zu sagen. Für den Anfang: Mozart (Figaro, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail), Verdi (Rigoletto, La Traviata, Don Carlos, Ein Maskenball) Puccini (Tosca, Madame Butterfly) Donizetti, (Don Pasquale, Lucia di Lammermoor), Rossini (Der Barbier von Sevilla). Dann kann man sich vortasten. Bei Wagner würde ich mit dem "Fliegenden Holländer" anfangen. Diese Oper ist auch relativ kurz. Richard Strauss ist auch nicht jedermanns Sache. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viele vergnügliche Opernabende.
Nabucco - mit Va Pensiero schon ein wirklichs Must! - Verdi
Xerxes - Ombra mai fu - die Arie!!!! - Händel
Barbier von Sevilla von Rossini
Traviata - auch Verdi - aber bitte keine Neuinszenierung angucken!!!
Bezüglich der Neuinszenierungen bin ich Ihrer Meinung - Mozartopern, in denen mit Motorrädern über die Bühne gedonnert wird, Eine Traviata, die in einem Bordell arbeitet - das ist nicht meine Welt! Und Anfangs vielleicht ein bisschen mit Opernführern einarbeiten - und auf Wagner verzichten! - Alles Gute!
Violetta Valery ist eine Edelhure und zur Zeiten der Belle Epocche wo sie und Ihre Kolleginnen den Herrn der besseren Gesellschaft zur "verfügung stand" verbessert ihren Status auch nicht wenn sie literarisch von ( Alexandre Dumas, der Jüngere und später von Giuseppe Verdi überhöht wurde. Die Salons wo sie die Herren empfingen waren nichts anderes als private Edelbordelle. Im übrigen gab es dafür ein wahres Vorbild, Alphonsine Duplessis, deren Grab heute noch besucht wird. - soweit zu La Traviata.
Und warum kein Wagner ? Lohengrin, Tannhäuser ,der fliegende Holländer sind Phantasy, Romantik und Spannung pur. Man sollte sich aber entsprechend darauf vorbereiten. Oper nur auf Arien oder den "Gefangenenchor" zu reduzieren ist falsch. (der Gefangenenchor in Nabbucco kommt erst so ziemlich am Schluß, (ditter Akt) Aber vorher passiert auch Einiges ;) Wenn man sich nur darauf bezieht sollten Wunschkonzerte und keine Opern besucht werden .
Das berühmte Largo aus Xerxes ist übrigens ein Larghetto und wurde für einen Altus komponiert ( eine männliche sehr hohe Stimme über dem Tenor liegend , in etwa dem Alt ( tiefe Frauenstimmlage) entsprechend, heute auch von Frauen (Hosenrolle) gesungen