Welche Auswirkungen hat die Pflege von Angehörigen auf Ihr eigenes Leben, Ihre Arbeit und Ihre sozialen Aktivitäten? Psychische Belastung? Wohnort aufgegeben?
Hallo, wir sind Studenten der DHBW- Karlsruhe und studieren BWL mit der Fachrichtung Versicherung im 5ten Semester. Unsere Seminararbeit dreht sich um das Thema Pflege - unser Schwerpunkt Pflege durch Angehörige. Dafür benötigen wir vor allem Informationen aus erster Hand. Pflegen Sie Angehörige oder haben es in der Vergangenheit getan? Wir freuen uns wenn Sie uns von Ihrer Erfahrung berichten.
Natürlich dienen diese Informationen nicht nur unserer Seminararbeit, möglicherweise können Sie damit auch andere Nutzer auf dieser Plattform ansprechen und inspirieren.
Als kleine Hilfe:
Wieso haben Sie sich entschieden Ihre Angehörigen selbstständig zu Pflegen?
Wie lange Pflegen Sie schon?
Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten habt die Pflegerolle?
Wie oft und wie viele Stunden pro Tag oder Woche widmen Sie sich der Pflege?
Gibt es weitere Personen in Ihrer Familie oder Ihrem sozialen Umfeld, die Sie bei der Pflege unterstützen?
Haben Sie eine Ausbildung in dem Bereich?
Wie empfinden Sie die psychische Belastung im Zusammenhang mit der Langzeitpflege von Angehörigen?
Wie beeinflusst die Pflege die Beziehung zu Ihrem Angehörigen?
Haben Sie Ihren Wohnort aufgegeben, um näher bei Ihren pflegebedürftigen Angehörigen zu sein?
Haben Sie schonmal in Erwägung gezogen sich für einige Aufgaben an das Pflegepersonal zu wenden?
Welche konkreten Unterstützungsmaßnahmen oder Veränderungen wünschen Sie sich für die Zukunft, um den Pflegeprozess zu erleichtern?
Wir bedanken uns für Ihre Mithilfe!
1 Antwort
Meine Großmutter hat viele Jahre ihren Mann (mein Opa) gepflegt. Sie war deutlich über 80 und es hat sie sehr stark beansprucht. Sie konnte wegen dem Fortschreiten der Demenz den Arbeitsaufwand nicht mehr stemmen. Leider wurde Opa in die Psychiatrie zwangseingewiesen und meine Oma durfte plötzlich nichts mehr entscheiden. Ich halte dieses Behördenverfahren für sehr schädlich und glaube, dass eine solche Psychiatrie die Ordnung auf der Station mit schädlichen demenzbeschleunigenden Medikamenten durchsetzt oder dies getan haben könnte, weil da ein ordentlicher Interessenskonflikt herrscht.
Einige Medikamente (Neuroleptika) stehen im Verdacht, Demenzen zu verschlimmern, obwohl kurzfristig Ruhe einkehrt. (Zwangsmedikamention?)
Das kann man im Nachhinein nicht mehr sagen; beide sind schon verstorben. Stell dich auf das "mitreißen" ein. Der Alltag wurde v.a. von dem Arbeitsaufwand belastet. Meine Großmutter hatte keine wesentliche Unterstützung, es war nur im Angebot: Zuhause oder Altenheim. Geholfen hätte ihr, wenn sie jemanden bei einigen der Hausarbeiten unterstützt und dabei insbesondere für Demenzkranke gefährliche Gegenstände, z.B. Fahrräder identifiziert und sichert.
Sehr mitreißend, so etwas zu lesen und erschreckend was Ihre Familie durchmachen musste. Wie stark war denn Ihr Großvater vor dem Vorfall auf Hilfe angewiesen? Hatte Ihre Großmutter anfangs Unterstützung aus der Familie oder von einem Pflegedienst oder hat Sie die Pflege komplett alleine übernommen? Konnten Sie in der Zeit mit Ihrer Großmutter reden, was hat sie im Alltag am meisten belastet? Gab es Dinge, die Sie sich bzw. Ihre Großmutter als Hilfe bei der Pflege gewünscht hätten?