Was war dein größter, beruflicher Fehler?

11 Antworten

Ich weiß noch nicht mal, ob es ein Fehler war. Nach meiner Soldatenzeit hatte ich zwei Ausbildungsstellen sicher. Entweder Bankkaufmann, oder Beamter im gehobenen Dienst der Bundeswehrverwaltung. Ich habe mich für die sichere Beamtenlaufbahn entschieden. Möglicherweise wäre ich als Bankkaufmann erfolgreicher und zufriedener gewesen. Na ja, ein Ruhegehalt mit 66 v. H. aus der Besoldungsgruppe A 10 ist auch nicht schlecht.

Innerhalb meines Nebenjobs als Kurierfahrer beging ich einen folgenschweren Fehler. Beim Zoll in Frankfurt holte ich eine Palette Autoradios aus Japan ab und fuhr diese zu den Seat-Werken in Pamplona. Irgendwie entging mir bei der Beschreibung des Fahrauftrags, dass ich am nächsten Tag um 12 Uhr in Pamplona hätte sein müssen. Als ich nach einer Schlafpause erst gegen 14:00 Uhr dort eintraf, waren die ersten PKW ohne Autoradio vom Band gelaufen. Das hatte insoweit Folgen, als dem Spediteur zukünftig eine späteste Ankunftszeit genannt und dass ihm ein Zuschuss für einen zweiten Fahrer gezahlt wurde.

Das ich längere Zeit in Mutterschutz gegangen bin. Danach war ich raus. I

ch habe nie wieder richtig Fuß fassen können. Immer wenn ich mich als Mutter outete bekam ich den Job nicht oder die weniger gute Version.

Da fällt mir doch eine Sache ein, die noch schlimmer war.

Ich hatte mich auf eine Stelle beworben. Nachdem alles unter "Dach und Fach" war kündigte ich meine alte Stelle. Kurz danach (ich war noch gar nicht im neuen Betrieb) begannen die Probleme. Die Arbeitszeiten wurden geändert. Im Team hatte sich jemand stark gemacht für familienunfreundliche Arbeitszeiten usw. Später stellte sich heraus, dass eine langjährige Mitarbeiterin gehofft hatte, ihre beste Freundin bekäme die Stelle. Als sie hörte, dass ich Kinder habe, war das ihre Art: "Hallo" zu sagen. Als ich wirklich anfing hörten diese "Nickeligkeiten" nicht auf. Sie kannte die Computerprogramme besser als ich und änderte heimlich meine Aufträge ab und solche Dinge. Sie erreichte ihr Ziel und ich wurde noch in der Probezeit gefeuert. Davon erfuhr ich vom "Schwarzen Brett", als ich dort die Ausschreibung meiner Stelle sah. Ihre Freundin schaffte die Probezeit überigens auch nicht. (Die anderen Kollegen wollte keine 2. von dieser Sorte haben und rächten sich auf ihre Weise.) Nur mir nützte das nichts. Ich war arbeitslos und brauchte fast 6 Monate um mich von dieser Mobbingerfahrung zu erholen.

Das ich das studiert hatte, was mir die Studienberatung der Agentur für Arbeit empfohlen hatte und nicht das, was ich eigentlich studieren wollte, da mir davon abgeraten wurde, da das angeblich keine guten Zukunftsaussichten hatte.

Nur da hatten sich die "Experten" von der Agentur für Arbeit schwer geirrt. Mit meinem Studium, was mir nicht wirklich gefallen hatte, gab es dann weniger freie Stellen als in dem Bereich, den ich eigentlich studieren wollte 🙈.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

2 Jahr im Verkauf zu arbeiten. Ich hab mich überhaupt nicht wohl gefühlt, da ich sehr introvertiert bin und man dort eher extrovertiert sein sollte. Die Leute mochten mich nicht, da ich halt eine andere Art habe als sie. Mein Chef hat dann gesagt ich soll mir lieber was neues suchen, es passt einfach nicht und das habe ich dann getan. Bin jetzt im Personalbüro und das finde ich besser.

Der größte - wenn man es so nimmt - Fehler war, trotz mehrerer Defizite und Unzufriedenheit am letzten Job festzuhalten.

Nach dem Motto "hilft ja nix, da muss ich durch" immer wieder zurückgesteckt, viel zu viel investiert - was einem am Ende keiner dankt.

Erst die energische Ansage meines Bruders hat mich veranlasst, eine Runde umzudenken und neue Wege zu gehen.

Es war nun kein Desaster - aber ich hätte das schon früher haben können.

Leider ist der Mensch ein Gewohnheitstier, manchmal zu träge und oftmals auch zu ängstlich, um einen anderen Horizont zu erkennen...