Was tun gegen die Angst, wieder zurück zu müssen?
Ich bin jetzt seit 5 Monaten in meinem Austauschjahr und ich war noch nie in meinem Leben so glücklich!
Ich habe hier ganz tolle Freunde und ein so viel unbeschwertestes Leben.
jetzt da ich aber die Hälfte meines Austauschjahres erreicht habe, fange ich an Angst zu vor dem Rückflug zu bekommen. Ich habe einfach gemerkt, dass ich hier her gehöre und wie unwohl ich mich in Deutschland gefühlt habe.
auch ist mir aufgefallen, dass ich zu meiner Gastfamilie eine viel bessere Beziehung habe als zu meiner biologischen Familie. Sie sind so viel liebevoller und herzlicher als meine deutsche Familie, bei der sehr viel schief gelaufen ist.
Wie kann ich also die Angst verlieren, dass die Zeit viel zu schnell vorbeigeht? Oder noch besser, gibt es die Möglichkeit sein Austauschjahr zu verlängern?
2 Antworten
- Du bist ja sicher noch nicht volljährig. Deine Eltern müssten also mit der Verlängerung um ein Jahr einverstanden sein.
- Auch deine Gastfamilie muss das natürlich wollen. Wenn du in eine andere Gastfamilie müsstest, wäre es ja überhaupt nicht sicher, dass es dir dort genauso gut gefiele.
- Wenn beide Familien einverstanden wären, wäre die nächste Frage, ob die Organisation, über die du jetzt deinen Aufenthalt dort machst, weiterhin daran beteiligt sein müsste. Die verdient ja jetzt auch an deinem Aufenthalt. Deine Eltern könnten ja auch einen privaten Deal mit deiner Gastfamilie machen. Bei einem privaten Deal würden aber vielleicht gewisse Sicherheiten wegfallen, die euch (deinen Eltern und dir) durch die Organisation garantiert sind.
- Dann ist die Frage zu klären, in welches Schuljahr an deiner Heimatschule du nach 2-jähriger Abwesenheit kämest. Es ist ja nicht sicher, dass die 2 Jahre Schule im Ausland (wo bist du überhaupt?) als gleichwertig anerkannt werden.
- Die persönliche Seite ist natürlich ein ganz großes Thema: Ich weiß ja nicht, was bei dir und deinen Eltern vorgefallen ist, dass du am liebsten nicht zurück möchtest. Vielleicht weißt du gar nicht, wie sehr sie dich in diesem Jahr vermissen. Du selbst wirst dich im Laufe von 12 Monaten verändert haben. Bei Jugendlichen geht so etwas sehr schnell. Wer weiß, vielleicht verstehst du dich auf einmal viel besser mit ihnen, wenn du in 6 Monaten zurückkommst. Da sind so viele Fragezeichen! Falls du aber tatsächlich verlängern kannst, solltest du zwischendurch nach Haus fahren/fliegen, damit ihr nicht den Draht zueinander verliert. Du kannst dann ja als Argument die Sprache anführen, die du einfach so gut lernen möchtest, dass du sie wirklich perfekt beherrscht.
Das sind jetzt nur Punkte, die mir spontan einfallen. Es ist sicherlich einfacher, wenn du dich darauf einrichtest, in 6 Monaten nach Deutschland zurückzukehren und dort erst einmal dein Abi zu machen. Danach kannst du selbst entscheiden, wie dein Leben weitergehen soll.
Die Tochter einer früheren Kollegin ist mit 15 oder 16 in die USA gegangen, hat dort den High School-Abschluss gemacht, ihr komplettes Studium in den USA absolviert und sich ein Leben dort aufgebaut. Allerdings war das bei ihr leichter, da sie bis zu ihrer Volljährigkeit bei Bekannten ihrer Eltern gelebt hat. Da war keine Organisation als Vermittler beteiligt, und für die Eltern waren es ja keine fremden Leute, denen sie ihr Kind anvertrauten.
vielen Dank für die Ratschläge - ich denke ich werde mich mit meinen Eltern besprechen
Warte bis du Volljährig bist und zieh dahin. Das hört sich zwar doof an aber "jeder ist seines glückes schmied" Tu das was DU willst und nicht was andere dir einreden oder die anderen machen. Wo ein wille ist, ist auch ein Weg.