Was tun bei Streit mit Schwiegerfamilie?
Hallo ihr Lieben. Zunächst einmal zu meiner Person: Ich bin seit ein paar Monaten verheiratet und kurz darauf Mama geworden. Die Beziehung zu meinem Mann war bis vor kurzen weitestgehend harmonisch.
Leider bin ich mittlerweile mit seiner gesamten Familie zerstritten (Mutter, Vater, Schwester). Meine Schwiegermutter ist mit Verlaub ein Schwiegerdrache, wie er im Buche steht und hat mich systematisch fertig gemacht und regelrecht gemobbt. Mein Mann wurde auch nicht immer allzu gut behandelt, weshalb er dieses Jahr den Kontakt vorerst abgebrochen hat. An Weihnachten kamen nun aber wieder Annäherungsversuche wegen unserem Sohn, auf die mein Mann mäßig eingegangen ist.
Nun ist allerdings auch noch die Situation zwischen mir und meinem Schwiegervater (ist von der Schwiegermutter geschieden) eskaliert. Leider hat er seine schlechte Laune ohne Berechtigung mal wieder an mir ausgelassen. Er hat mich im hochschwangeren Zustand auf offener Straße beleidigt und sein Ton war wie so oft sehr unverschämt. Ich habe noch versucht, höflich zu fragen, was denn gerade das Problem sei aber das hat es nur schlimmer gemacht. Alles endete darin, dass ich stundenlang heulte, weil ich mit meinen Nerven am Ende war. Ich sollte erwähnen, dass ich die letzten Jahre immer wieder Opfer seiner Ausraster war. Bei diesen macht er alles und jeden nieder, der nicht schnell genug flüchtet. Dadurch bin ich was ihn betrifft schon vorbelastet und umso enttäuschter, da er zwischenzeitlich auch wirklich nett war. Das Verhältnis ist seitdem extrem angespannt und ich habe den Kontakt stark reduziert, da mir das Ganze mittlerweile körperlich und seelisch sehr an die Substanz geht (Ich leide an einem chronischen Schmerzsyndrom, welches sich dadurch stark verschlimmert hat) . Zwischenzeitlich hat mein Schwiegervater auch vor meinem Mann behauptet, dass ich ihn beleidigt hätte, was absolut nicht stimmt. Ihm passt es natürlich auch nicht, dass er durch das angespannte Verhältnis seinen Enkel seltener sieht.
Leider belastet die Situation meine Ehe extrem. Mein Mann wünscht sich eigentlich so sehr ein gutes Verhältnis zu seiner Familie. Seine Aussage: Das Verhalten seiner Familie finde er unfassbar schlimm, ich solle mir das aber alles nicht zu sehr zu Herzen nehmen und ihm zuliebe wenigstens wieder auf seinen Vater zugehen, auch für unseren Sohn. Eine Entschuldigung wird von seiner Familie laut eigener Aussage aber niemals kommen und sein Vater wird sich nicht ändern. Außerdem will er nicht noch mehr Familie verlieren.
Ich wurde noch nie so schlimm behandelt und habe eigentlich nur noch Angst vor diesen Personen. Jedes Mal, wenn mein Mann Kontakt mit seinem Vater hat, fühle ich mich im Stich gelassen. Ich frage mich, was ich noch über mich ergehen lassen soll. Ich möchte auch meinen Sohn beschützen vor den Ausrastern seines Opas und könnte heulen, wenn ich ihn in seiner Nähe sehe.
Was soll ich nur tun? Wie würdet ihr weiter verfahren bzgl. Kontakt zur Schwiegerfamilie? Vielen Dank schonmal!
4 Antworten
Hallo EllaE25,
ich lese: "ich solle mir das aber alles nicht zu sehr zu Herzen nehmen und ihm zuliebe wenigstens wieder auf seinen Vater zugehen, auch für unseren Sohn."
Das ist nicht die passende Formulierung. Du wurdest verbal verletzt. Dein Mann redet das Verhalten klein - so in dem Sinne "alles nicht so schlimm." Sowie: "Das hältst Du aus." Aber warum solltest Du etwas aushalten?????
Was soll dieses "mir zuliebe" bedeuten? Etwa so: Lass Dich weiter verletzen, damit meine Chance auf eine gute Familienbeziehung steigt. Du sollst also einen Preis bezahlen... Wie egoistisch ist das denn von ihm?
Ich denke, es sollte umgekehrt sein: Dein Mann lässt seine schreckliche Herkunftsfamilie sausen, damit er seine Familie - Dich und euren Sohn - behüten kann.
Seine Aufgabe ist es, Euch zu beschützen und nicht einem Risiko auf Verletzung unnötig auszusetzen. Diese Aufgabe sieht er anscheinend nicht. Darüber würde ich mit ihm reden.
Dem Kind zuliebe?
Aha, dem Kind zuliebe das Verhalten aneignen das sich dein Mann im Laufe des Heranwachsens angewöhnte "um in der Familie irgendwie bestehen zu können". Also "unter den Teppich kehren", "aushalten", "sich selbst beschwichtigen".
"Das ganze nicht zu Herzen nehmen" sagt sich leichter als es getan wäre. Er wuchs damit auf, er hat es irgendwie geschafft, du bist nicht damit aufgewachsen - du wirst jetzt mit etwas konfrontiert das du bislang nicht "irgendwie lernen musstest". Entsprechend ist es normal das du dir das alles "zu Herzen nimmst" und es nicht abstreifen kannst .
Eurem Kind zuliebe? Wäre der Kontakt zu seinen Eltern nicht eher ein "seinen Eltern zuliebe"? Ich würd ihn glatt fragen ob er wirklich denkt das sich seine Eltern, in Gegenwart ihres Enkelkindes, euch/ der Kindesmutter gegenüber neutraler/ freundlicher verhalten werden.
Ich würde ihn glatt fragen, ob er möchte das sein Kind damit aufwächst zu sehen (und zu hören) wie die Mama doof behandelt wird/ seine Eltern nicht ernst genommen werden von Oma und Opa. Denn auch dieses kann Spuren hinterlassen bei einem Heranwachsenden.
Und was, wenn das Kind vielleicht zum Spielball zwischen den Großeltern und euch würde? Als indirektes Sprachrohr missbraucht werden würde ("Oma/ Opa hat gesagt ich muss das nicht.../ ... ich muss nicht auf euch hören.../ ... das du blöd kochst und nicht nett bist zu mir und zu Papa"). Es ist schwierig, selbst "lustig gemeinte" nicht nette Kommentare vom Nachwuchs abzuschirmen um diese Kinder nicht zu belasten.
Der Versuch deines Mannes den Kontakt wieder irgendwie herzustellen, in der Hoffnung das allein durch die Existenz eures Kindes seine Eltern wie auf magische Weise plötzlich anders drauf sind... echt nett von ihm. Aber ist das wirklich umsetzbar? Hatte es den entsprechend erhofften Erfolg?
Wie wäre es, wenn ihr beide als Paar schaut ob ihr eine Paarberatung/ Paartherapie oder ähnliches erhalten könnt. Einfach etwas, durch das ihr gemeinsam mit Hilfe eines Experten lernt zusammenzuarbeiten als Team, etc.
Also, ich habe erst gar nicht alles gelesen....
In Kurzform:
Dein Mann kann doch ohne dich zu seiner Familie gehen und wenn sie euch besuchen, kannst du dich auch verkrümeln, sie werden wohl kaum tägich bei euch aufkreuzen.
Das Kind ist sein Kind, wie es dein Kind ist. Will er es mitnehmen, na dann macht er es.
Such dir ein Hobby, Abwechslung und dann öle dir den Buckel ein und lass seine Sippe den Buckel herunter rutschen...
Ganz ehrlich, Kontakt abbrechen!
Dein Man kann da hin gehen, wenn er will.
Du musst das Theater nicht mitmachen.
Warum sich allerdings dein Mann da immer wieder "Prügel" abholt, wo er doch weiss, dass es nicht besser wird, ist mir schleierhaft.
Sucht euch gute Freunde, so eine Familie braucht keiner.