Was machte bruce lee zur legende?

7 Antworten

Bruce Lee dachte in Bezug auf das Kämpfen ganzheitlich. Er ließ sich nicht durch Stile, Verbote und Gebote im Kämpfen einschränken. Das Einzige, was für ihn zählte, war die Anwendbarkeit im Straßenkampf. Wettkämpfe interessierten ihn nicht.

Wohl aber die Philosophie des Kämpfens. Er war in erster Linie Kämpfer; einer, der sich immer weiter entwickelte und keine Angst hatte, seinen eigenen Weg zu gehen.

Er konnte sehr schnell das Wesentliche verschiedener Kampfstile erfassen, erlernen und behielt doch nur das bei, was ihm nützlich erschien. Er war der Erste, der davon überzeugt war, dass jeder Mensch seine eigene Art des Kämpfens finden sollte. 

In dem Sinne entwickelte er Jeet Kune Do, aber sein Jeet Kune Do muss immer anders sein, als das eines anderen Menschens, weil wir alle verschieden sind, verschiedene Fähigkeiten und Ausgangslagen haben. 

Im Jeet Kune Do kann man nicht einfach nur kopieren, sondern jeder muss es für sich selbst entwickeln. Darum kann sich niemand hinstellen und verkünden, dass er Jeet Kune Do unterrichtet.

Bruce Lee war fasziniert vom Kämpfen und das lebte er. Erst in zweiter Linie war er Schauspieler. Trotzdem ist wohl eher Letzteres der Grund, warum ihn soviele Leute kennen. In seinen Filmen zeigte er sehr starke Übertreibungen im Bühnenkampf, sehr große, weite Bewegungen und viel Show, viel Klamauk.  

Kämpfen tat er anders, sehr reduziert.

Bruce Lee hat, wenn man sich in der jüngsten Kulturgeschichte sachkundig macht, für die westliche Welt eine Novität gebracht. Kampfsport in den westlichen Kulturnationen bestand zunächst nur aus Boxen, Ringen und Fechten. Etwas später traten noch Judo und Karate hinzu. Als nun die ungemein effektive asiatische Kampfkunst des Kung-Fu von Bruce Lee über die ersten Martial-Art-Filme in den USA bekannt wurde, begann ein wahrer Siegeszug dieser Klasse von Filmen, zumal Bruce Lee sehr vielseitig ausgebildet war (Boxen, Schauspiel, Tanz, Jeet Kune Do, Philosophie und Psychologie) und er seine breite Palette von Talenten so einsetzen konnte, dass auch die geistige Dimension dieses Kampfsports überzeugen konnte.

Seine Filmkarriere mit den beeindruckenden Streifen wie "Das Geheimnis des blinden Meisters", "Bruce Lee - Todesgrüße aus Shanghai",  "Der Mann mit der Todeskralle" und "Bruce Lee - Mein letzter Kampf" ließen ihn dann berühmt werden.  Zur Legende wurde er jedoch durch seine vielen Adepten und durch seinen bewegenden frühen Tod mit 32 Jahren, der wohl durch ein Hirnödem und Epilepsieanfälle verursacht worden ist.

Ich denke es waren auf der einen Seite sein Timing, seine Schnelligkeit und seine innere Ruhe

Auf der anderen Seite war es seine Philosophie die Shiranam schon angesprochen hat. Er ließ sich durch keinen Stil einschränken. Er nahm Techniken sämtlicher Kampfsportarten/Kampfkunstarten aus Ost und West und kombinierte sie.  Er überlegte was seiner Meinung nach nützlich wäre und mischte Kampfkunst und Sport zu einem Konzept zusammen: Dem Jeet Kune Do. Er benannte das Konzept nach seinem kantonesischen Namen, Lee Jun Fan Kung Fu.

Natürlich könnte ein jeder sämtliche Techniken miteinander Mischen und sein eigenes Ding darauß machen, jedoch war das bei Bruce Lee besonders erfolgreich weil er durch seine Schauspielerei eine besonders Große Reichweite bekam.

Woher ich das weiß:Hobby – Trainiere seit mehreren Jahren Kampfsport (trad. Taekwon-Do)

Er war einer der Ersten, die Kampfsport und Schauspielerei verbunden haben.

Und Pionier zu sein, verschafft einem, wenn man richtig liegt, eben Ruhm und ansehen.

OnkelSchorsch  04.04.2017, 21:16

Er war einer der Ersten, die Kampfsport und Schauspielerei verbunden haben.

Nein, das ist sachlich unrichtig. Kampfsport und Schauspielerei war schon lange vor Bruce Lee ein erfolgreiches Gespann.

Beispiele:

Capitain Fracasse, 1961

https://www.youtube.com/watch?v=LEqxpUGSQ_k

Mandrin, bandit gentilhomme, 1962

https://www.youtube.com/watch?v=wIlqVe-BxtM

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DinoSauriA1984  05.04.2017, 10:56
@OnkelSchorsch

Gut, da habe ich mich natürlich etwas lax ausgedrückt. Mit Kampfsport meinte ich natürlich martial arts und nicht Ballet-/Bühnen-Fechterei. Und vielleicht sollte ich noch Hollywood erwähnen.  ;-)

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OnkelSchorsch  05.04.2017, 12:35
@DinoSauriA1984

Was Bruce Lee in seinen Filmen zeigte, war ebenfalls reiner Bühnenkampf. Er war nur derjenige, der die asiatische Variante dieser Kunst in USA einführte.

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DinoSauriA1984  05.04.2017, 12:38
@OnkelSchorsch

Stimmt schon. Trotzdem kam es beim Publikum gut an und es machte - wie gefragt wurde - Bruce Lee zur Legende.

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Nun, es gab damals keine anderen. Er war damals der einzige amerikanische Schauspieler, der Martial-Arts-Filme drehte.