Was kann man aus der Verhältnisformel ablesen?

2 Antworten

Die Verhältnisformel bezieht sich auf das Verhältnis der Teilchen (Stoffmenge), nicht der Masse. Wenn du aus gleichen Stoffmengen (z.b. jeweils 1 mol) mithilfe der molaren Massen von Eisen und Schwefel, dann kommt da nocht dieselbe Masse raus, sondern 55,8g für Eisen und 32,1g für Schwefel.

Die Verhältnisformel zeigt nicht das Massenverhältnis der Atome in einem Molekül oder in Salzen (Kristallgitter), sondern das Zahlenverhältnis der beteiligten Atome an. Und da unterschiedliche Atome natürlich unterschiedliche Massen haben, kann das Zahlenverhältnis nicht das Massenverhältnis sein.

Die Massenverhältnisse errechnet man aus den Zahlenverhältnissen durch Multiplikation der Indizes (Anzahl der Atome) mit den zugehörigen Atomgewichten. Im Beispiel FeS zeigt die Verhältnisformel, dass ein Atom Eisen mit genau einen Atom Schwefel verbunden ist. Das gilt immer für Eisen(II)sulfid. Und da man nicht so gut mit den winzigen Massen rechnen kann, rechnet man als Chemiker in der Einheit mol, wobei ein mol = 6,02 * 10²³ Teilchen ist.

  • Ein mol Eisenatome (6,02 * 10²³ Teilchen davon) hat die Masse von 55,8 g
  • Ein mol Schwefelatome (6,02 * 10²³ Teilchen davon) hat die Masse von 32 g
  • Deshalb reagieren 5,58 g Fe mit 3,2 g S zu 8,78 g FeS .

Bei 5 g Fe und 5 g S bleibt demnach ein Gutteil Schwefel übrig.