was ist ein Assassine?

15 Antworten

Die Assassinen. Nur Arabien und Syrien konnten der Schauplatz der düsteren Thaten des „Alten Mannes“ oder „Herrn des Berges“ sein. Einer der days (Missionäre) der Weisheitsloge, Hassan Sabbah, ein von Abenteurergeist erfüllter Mann, zeichnete sich so sehr aus, dass er grosses Ansehen errang. Das erregte den Neid von Nebenbuhlern, die es denn auch durchsetzten, dass er ver-bannt wurde. Das Schiff, an dessen Bord er ausser Landes ge-bracht wurde, machte während der Fahrt einen so furchtbaren Sturm durch, dass die ganze Mannschaft sich verloren gab. Da rief Hassan mit feierlicher Miene: „Der Herr hat mir versprochen, dass mir nichts Schlimmes widerfahren werde.“ Der Sturm liess nach, die Matrosen schrieen: "Ein Wunder!" und wurden die ersten Anhänger des gottbegnadeten Mannes. Hassan bereiste Persien als Prediger, gewann zahlreiche Anhänger, eroberte i. J. 1090 Alamut und begründete dort seine Schreckensherrschaft. Die Geschichte jener Zeit ist erfüllt von Hassans Namen. Seine Macht reichte so weit, dass sogar westeuropäische Könige vor ihr zitterten. Philipp August von Frankreich hatte vor dem „Alten Mann“ so grosse Angst, dass er keinen Schritt ohne seine Leibwache zu machen wagte; und vielleicht vergab ihm der sonst Unerbittliche wegen dieser aussergewöhnlichen Furcht. Anfänglich legte Hassan keine andere Absicht an den Tag als die der Vergrösserung der Macht des Kalifats von Kairo. Bald jedoch warf er die Maske ab, denn bei seinem wilden Charakter konnte er nicht lange heucheln und sich verstellen. Er setzte die neun Grade der Weisheitsloge aus sieben herab und stellte sich selber als „Sidna“ (so viel wie Cif.) an die Spitze. Zu-meist leitet man das Wort »Assassinen" (Mörder) von Haschisch (Hanf) ab, mit dessen bekanntem Absud die Bundesgenossen be-rauscht wurden, wenn sie etwas Kühnes unternehmen sollten. Doch dürste diese Ableitung kaum zutreffen, denn den Haschisch-genuss hatten alle orientalischen Völker mit einander gemein. Vielleicht rührt der Ausdruck vom arabischen „hass“ (umbringen, vernichten) her. Nach dem jüdischen Autor Benjamin (1173) stammt die Bezeichnung „Assassinen“ von „asasa“ ( Fallen legen) ab, und dies halten wir für am wahrscheinlichsten. Hassan regelte den Inhalt der sieben Grade durch einen Katechismus, den er selbst verfaßte. Im ersten Grad wurde dem Missionär empfohlen, die Eigenschaften des Kandidaten vor dessen Aufnahme in den Bund aufmerksam zu beobachten; im zweiten wurde ihm eingeschärft, das Vertrauen des Kandidaten dadurch zu erringen, dass er dessen Neigungen und Leiden-schaften schmeichle; im dritten, ihm durch Darlegung der Wider-sinnigkeit des Korans Zweifel einzuflößen; im vierten, ihm sowohl das Versprechen, die Zweifel dem Lehrer vorzulegen, als auch einen feierlichen Eid der Treue und des Gehorsams abzunehmen. Im fünften Grad sollte der days dem Neuling mitteilen, dass die hervorragendsten Männer in Staat und Kirche dem Geheimbund angehören; im sechsten sollte er ihn bezüglich des gesamten Inhalts des bisherigen Unterrichts prüfen und die ihm bei-gebrachten Kenntnisse befestigen. Im siebenten Grad erfolgte die "Darlegung der Allegorie", d. h. die Enthüllung der eigent-lichen Geheimnisse des Bundes. Die Assassinen zerfielen in zwei Hauptgruppen: die "Selbstaufopfernden und die „Kandidaten“. Die ersteren missachteten Strapazen, Foltern und Gefahren und gaben freudig das Leben hin, falls es dem „Herrn vom Berge“ beliebte, dies von ihnen zu verlangen — sei es zu seinem eigenen Schutz, sei es behufs Ausführung seiner Mordbefehle. In weisse Tuniken mit roten Schärpen gekleidet — die Farben der Unschuld und des Blutes — gingen die Getreuen ohne Rücksicht aus Beschwerden oder Entfernung auf die Tötung der ihnen bezeichneten Opfer aus. Nur selten verfehlten ihre Dolche das Ziel, denn sie nahmen stets die günstigsten Gelegenheiten wahr. Konrad von Montferrat hatte mit einem der Nachfolger Hassans, Raschid-ad-din, Streit gehabt, und als er überdies eine Anzahl gefangener Muselmanen nieder-metzeln liess, ersuchte Sultan Saladdin den aufgebrachten Raschid-ad-din, Konrad umbringen zu lassen. Zu diesem Zweck liessen sich zwei Assassinen taufen und beteten dann fortwährend in seiner Umgebung, bis sich eine gute Gelegenheit bot, ihn zu erdolchen. Einer der Mörder flüchtete sich in eine Kirche; als er jedoch erfuhr, dass Konrad noch nicht ganz tot sei, wusste er es so einzurichten, dass er Gelegenheit fand, ihm den Todesstoss zu geben, worauf er sich ruhig verhaften ließ, um unter grässlichen Qualen zu Tode gemartert zu werden.

Moin,

der Name kommt von Haschaschine. Die egtl. Assassinen waren eine Gruppe von ausgebildeten Attentätern im alten Persien, die vor ihren Einsätzen die Droge Haschisch nahmen um sich vorzubereiten und in Rausch zu versetzen. Diese egtl Assassinen waren eine Art Orden, ein Assassine führte ein Anschlag durch und ließ sich danach widerstandslos verhaften.

Heute benutzt man Assassine generell um professionelle, bezahlte Mörder zu bezeichnen, obwohl der Begriff weniger für unsere modernen Auftragskiller als für ihre Entsprechungen in der Vergangenheit (Mittelalter, aber vor allem Antike) verwendet wird.

mfg Nauticus

ein auftragsmörder oder meuchelmörder. Ein freiheitskämpfer kann sich aber auch so bezeichnen. Er schreckt halt nicht vor dem töten zurück.

liebe grüße!

Als Assassinen waren im Mittelalter die Nizariten bekannt, eine damals politische Attentate verübende und daher ebenso gefürchtete wie legendenumwobene Gruppe der Ismailiten (Siebener-Schiiten), deren Zentren in den Bergen Persiens und Syriens lagen.

Ein Assassine ist ein Auftragsmórder. Der auf die Schädigung oder Tötung eines zumindest im Interessenkreis des Attentäters stehenden Entscheidungsträgers abzielt und ideologisch motiviert ist. Zumeist ist die Tat verbunden mit einem öffentlichen Aspekt (öffentlicher Tatort, herausragende Persönlichkeit), die dem Anliegen des Attentäters Nachdruck verleihen soll.

Tatwaffe war der Dolch. Die Attentäter sahen sich als Märtyrer und nahmen den eigenen Tod in Kauf. Für ihre Zeitgenossen war es unverständlich, dass sie nach einem Mord keinen Fluchtversuch unternahmen und sich der Rache von Anhängern des Ermordeten aussetzten.