Was ist der Unterschied zwischen Krieg und Vernichtungskrieg?

5 Antworten

Ein normaler Krieg zielt auf Gebietserweiterungen, Geld usw. ab (dabei ist der Tod von Menschen ein unschöner Nebeneffekt). Ein Vernichtungskrieg zielt dagegen im großen Maße auf die Vernichtung von Völkern und Menschen ab. Daher ist der Zweite Weltkrieg ein ganz eindeutiges Beispiel für einen Vernichtungskrieg.

Krieg ist ein organisierter und unter Einsatz erheblicher Mittel mit  Waffen und  Gewalt ausgetragener  Konflikt, [1] [2] an dem planmäßig vorgehende  Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, ihre Interessen durchzusetzen. Der Konflikt soll durch  Kampf und Erreichen einer Überlegenheit gelöst werden. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die  körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu  Tod und  Verletzung.
Ein  Vernichtungskrieg ist ein  Krieg, dessen Ziel die vollständige Vernichtung eines Staates, eines Volkes oder einer  Volksgruppe und die Auslöschung dieser soziopolitischen Entität durch die  massenhafte Ermordung der Bevölkerung oder die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage ist. Diese Absicht kann sich sowohl nach außen als auch gegen Teile der eigenen Bevölkerung richten. Ziel ist nicht, wie in anderen Kriegen, die Durchsetzung begrenzter politischer Ziele, etwa die Anerkennung eines Rechtszustandes (wie bei einem  Unabhängigkeitskrieg), die Verfügungsgewalt über ein umstrittenes Gebiet (wie bei einem  Eroberungs- oder  Verteidigungskrieg), oder die  vollständige militärische Niederringung des  feindlichen  Staates.

Ein Beispiel für einen Vernichtungskrieg war der Angriff der arabischen Staaten auf den Israelischen Staat 1948, den sie glücklicherweise verloren haben.

Auch Nazideutschland führte einen Vernichtungskrieg im Osten und gegen ethnische Minderheiten.

Bei rationalen Kriegsparteien (Angreifer und Verteidiger) gilt immer die Definition von Clausewitz, dass also Krieg einem politischen Zweck dient. ("Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln"). Und Clausewitz weißt auch darauf hin, dass die Gewaltanwendung lediglich einen einzigen Zweck hat, und zwar die, den Feind wehrlos zu machen, damt man seinen politischen Zweck gegen ihn durchsetzen kann (z.B. die Eroberung einer Provinz oder eben deren Verteidigung). Menschen, vor allem Soldaten, werden zwar auch getötet, aber "nur" als Mittel, um eben diese Wehrlosmachung herzustellen.

Bei einem Vernichtungskrieg geht es irrationaler Weise um die Vernichtung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe oder eines ganzen Volkes. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Es gibt für diesen Zweck keinen rationalen politischen Grund, sondern einen ideologischen.

Ein "normaler" Krieg wird zwischen den Armeen der verfeindeten Staaten ausgetragen, ein Vernichtungskrieg richtet sich vor allem gegen die Zivilbevölkerung.

Gar keiner. Krieg hat immer mit Vernichtung zu tun. Außer man meint eine Art verbalen Krieg.