Was ist der Unterschied zwischen Haare färben mit Henna und normaler Farbe?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Antworten sind soweit richtig. Ich kann noch ergänzen, dass Henna und andere Pflanzenhaarfarben die Haare nicht nur nicht kaputt machen sondern sogar kräftiger und glänzender. Es gibt auch Henna mit weiteren Zusätzen wie Indigo, Walnussschale etc - und Henna verschiedener Herkunft - insofern sind Farben von rot über mahagoni, kastanie bis schwarz drin.

Ein Unterschied ist noch, neben den Vorteilen, wichtig: Henna geht nicht wieder raus, man kann es also nicht entfärben sondern allenfalls dunkler machen - oder rauswachsen lassen. Und es färbt nicht unbedingt gleich kräftig, d.h. Du musst unter Umständen mehrmals drüber färben, bis die gewünschte Farbe erreicht ist. Das kannst Du theoretisch einmal pro Tag machen (etwa 24 Stunden solltest Du die Farbe in Ruhe lassen, sie dunkelt noch nach und reift sozusagen aus) - empfehlenswert wäre bis zum Erreichen des Wunschtons alle 1-2 Wochen eine Färbung. Danach sitzt die Farbe dann bombenfest, ich habe sogar mein graues Haar wieder auf seinen ursprünglichen Mahagoniton bekommen und färbe nun nur noch den Ansatz so alle 4-6 Wochen. Und bevor Du Dich wunderst: Henna und andere Pflanzenhaarfarben riechen ungewohnt, ein wenig wie nasses Heu. Also nicht schlecht aber schon sehr natürlich. Der Geruch bleibt einige Haarwäschen lang im Haar hängen - damit muss man halt leben. Aber tolle Farbe ohne Haare kaputt sollte das wert sein ;o)

Bevor Du loslegst: Erstmal müssen alle (!) Rückstände aus dem Haar raus, also alle Silikone, Pflegereste etc, sonst wird die Farbe nicht halten. Dazu am besten so bei 5-6 Haarwäschen ein silikonfreies Reinigungsshampoo nehmen. Ich nehme Sante Lava Power - das Alverde Heilerde Shampoo von DM ist aber auch gut und billig. Wenn Du Dir etwas anderes aussuchst: Keine Silikone, sonst bringt es nichts! Spülungen sind in der Auswaschzeit erlaubt, aber auch nur silikonfrei. Bei der letzten Wäsche vor der Färbung nimmt man dann keine Spülung, damit das Henna sich gut anlagern kann.

Hier kannst Du alles noch mal ausführlich nachlesen: http://schnuffelkissen.blogspot.de/2011/05/haare-farben-mit-henna-ohne-sauerei-und.html Der Tip mit der langen Einwirkzeit ist besonders wichtig, die auf den Packungen angegebenen Zeiten sind in meinen Augen viel zu kurz! Also: Pampe auf den Kopf, Frischhaltefolie drum (die aus Plastik - niemals Alufolie, das kann oxidieren) und mehrere alte Tücher drumwickeln wie einen Turban. So ausgerüstet, kann man am Computer sitzen, sich die Nägel bemalen, fernsehen - sogar schlafen (großes Handtuch auf dem Kopfkissen nicht vergessen, Henna geht aus Stoff kaum wieder raus).

Was Produkte (auch in verschiedenen Farbtönen) betrifft: Ich habe inzwischen Logona, Sante, die Eigenmarke von Müller und Abstwinder (gibt es bei Kaufland, ist besonders billig) durch - und sie tun alle ihren Dienst!

Kleiner Tip zum Abschluss: Am allerbesten geht es zu zweit! Also am besten eine Freundin zum DVD-Abend einladen und sich helfen lassen - oder gegenseitig verschönern. Ich lege mir immer eine große alte Decke auf den Boden (ein alter Duschvorhang, eine Umzugsdecke oder alte Bettlaken) und setze mich auf einen Stuhl und Freundin oder Mann pappen mir dann die Mumpe in die Haare. Danach einfach nur die Decke draußen abschütteln und für's nächste Mal zusammenpacken. So gibt es nicht so eine Schweinerei und alles wird schön gleichmäßig.

Wenn Du nun neugierig geworden bist: In den einschlägigen Beauty- und Haarforen laufen Henna und Co unter dem Begriff "phf" (wie Pflanzenhaarfarbe). Such mal danach, dann findest Du noch ganz viele Tipps und Tricks.

MileyCyrus002 
Fragesteller
 05.07.2012, 17:24

Wahnsinn!!!! Super coool vielen Dank! Du kennst dich ja super aus! danke, dass du dir die mühe gemacht hast!

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LittleKitsune  06.07.2012, 11:49
@MileyCyrus002

Gern geschehen - ich mach das nun auch ein paar Jahre ;o) Und ich habe das auch aus vielen Foren und durch viele Fragen gelernt. Wie gesagt: Mann kann die Haare danach nur noch dunkler machen, das ist der große Nachteil. Dafür habe ich bei taillenlangem Haar kaum mal Spliss (2-3 Mal pro Jahr einen Zentimeter ab genügt) und wesentlich fülligeres Haar weil nicht mehr soviel abbricht. Allerdings verzichte ich auch auf Glätten und dergleichen, das hilft natürlich auch. Außerdem scheint die "echte" Haarfarbe durch, was bei hellen Strähnen (bei mir sind sie weiß) dann zu einem super Strähncheneffekt führt.

Ich wünsch Dir viel Erfolg, wenn Du Dich daran wagst!! Und wie gesagt: viel lesen, es gibt noch so viele Tricks, um die Farbe leuchtend und haltbar zu machen.

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Igela  06.07.2012, 16:05
@LittleKitsune

hab durch zufall die seite gefunden, hatte heute fragen zu hennatönung gestellt und hab eben deinen tollen bericht gelesen. Klasse - am liebsten würde ich dich zu mir rüberbeamen!!! Danke ebenfalls igela

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LittleKitsune  06.07.2012, 17:57
@Igela

Ich lach mich weg hier - sowas Nettes... aber sorry: Heute ist Wochende mit ausgehen. Gematscht wird erst kommende Woche wieder ;o)))

Die Farbe bleibt nämlich auch eine Weile an der Kopfhaut hängen und deshalb sehe ich immer zu, dass ein paar Tage zwischen färben und ausgehen liegen.

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Steffile  03.04.2021, 16:38

Bisschen spaet nach 9 Jahren, aber auch von mir Danke!!

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Richtige Farbe schädigt das Haar bei zuviel Gefärbe (von einmal werden dir deine Haare nicht gleich kaputt gehen oder ausfallen...)

Henna ist natürlich.

Ich glaube sogar dass richtige Farbe länger hält.. Bin mir aber nicht sicher.

Wenn du aber dunkle Haare hast bekommst du die nur ganz schlecht hell. Wie gut Henna wirkt weiß ich nicht. Aber Farbe bringt da nichts (ich musste von mittelbraun 2mal knallig rot färben, damit man es wneigstens für kurze Zeit ein bisschen rötlich gesehen hat).. Da muss man blondieren. Und dafür geht man bitte zum Frisuer, der kann das viel besser. :'D

lg (:

MileyCyrus002 
Fragesteller
 05.07.2012, 11:21

ich habe dunkles haar! also ist henna eher bei blonden zu empfehlen?

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Henna ist ein Naturstoff. Es legt sich um das Haar herum.

Färbemittel sind Chemie. Sie dringen ins das Haar ein.