Was ist der Unterschied zwischen einer Affirmation und einem Mantra?

4 Antworten

Ein Mantra ist eine Intonation, eine Tonalität, ein Laut, welcher den Körper in Schwingung versetzt. Die Schwingung soll damit den Körper in die selbe universale Schwingung versetzen, wie das Alles. Es zielt auf die Gleichschwingung alles Lebenden ab mit dem Universum.

Eine Affirmation ist banalerweise eine gewisse, allerdings positive Voreingenommenheit. Da Voreingenommenheit eine innere Haltung der (Vor-)Akzeptanz erzeugt, kann damit auch die persönliche, positive Einstellung zu einem beliebigen Umstand erzeugt werden.

Mit einer affirmativen Haltung/Einstellung kann man sich beispielsweise auch eines Mantras bedienen und ihm dadurch grundsätzlich Wirksamkeit zubilligen, ohne dass dies wissenschaftlich zu belegen wäre. Da der Geist den Körper lenkt, kann mit geistiger Affirmation eines Mantras der Körper in Gleichschwingung mit dem Allen versetzt werden.

Ein Mantra soll nach traditioneller Vorstellung bereits durch seinen Klang eine "Schwingung" bzw. "Energie" beinhalten. Es handelt sich also um "heilige Laute" weshalb im Hinduismus die genaue Rezitation bei Ritualen wichtig ist.

Außerdem sollen Mantras bestimmte spirituelle Wirkungen haben, also zB dem Schutz vor negativen Kräften, oder der Verstärkung positiver Eigenschaften dienen. Häufig handelt es sich um Anrufungen von Gottheiten.

Häufig werden aber auch Begriffe zur Kontemplation, wie zB "Frieden" als Mantra bezeichnet. Der Begriff hat teilweise in die Umgangssprache Eingang gefunden und so spricht man zB von einer "mantra-artigen Wiederholung"

Eine Affirmation ist dagegen eine bejahend positiv formulierte Aussage, die zB zur Autosuggestion im Rahmen des "positiven Denkens" genutzt wird. Sie hat keine besondere spirituelle "Klangschwingung" oder übernatürliche Eigenschaften.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren Praxis buddhistischer Meditation

Ein Mantra (wenn es auch wirklich ein Mantra ist) wirkt auf der feinstofflichen Ebene, eine Affirmation ist Selbstsuggestion.

Mantra-Meditation kann unterschiedliche Ziele verfolgen.

Das Mantra kann als Meditationsobjekt dienen, man richtet also seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Silben, wenn der Geist abschweifen will.

Hierfür können eigentlich sogar Begriffe ohne echte Bedeutung genutzt werden, da das Mantra ausschließlich als geistiger Fokus dient.

Ein Mantra kann aber eben dazu dienen, bestimmte Bewusstseinszustände herbeizuführen, die dann zB Qualitäten wie Willenskraft mobilisieren sollen.

Wenn man etwa ein Mantra für Mitgefühl rezitiert, soll dadurch eine friedliche, mitfühlende Geisteshaltung bzw. Bewusstseinszustand gefördert werden.

Das "Risiko" bei Mantras besteht meiner Meinung nach darin, dass die Wiederholung des Mantras irgendwann nicht mehr bewusst, sondern unbewusst erfolgt.

Laut manchen Lehren ist diese automatische Wiederholung sogar erwünscht, weil so ein bestimmter Bewusstseinszustand dauerhaft aufrecht erhalten werden soll.

Das hat dann schon Merkmale einer Trance und ich würde diese Praktik nicht mehr vorbehaltlos zum breiten Gebiet der Meditation zählen.

Bei unbewusster Wiederholung kann es aber zu einer Art "weißes Rauschen" im Geist kommen - man ist nicht mehr achtsam, sondern umnebelt sich mit diesem Mantra.

Dieser Weiße-Wand-Effekt ist zwar nur eine Trance, kann dann aber irrtümlich für eine Form von "überbewussten Zustand" gehalten werden - es wird also Selbstbetrug.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren Praxis buddhistischer Meditation