Was ist der Unterschied zwischen Dorisch, Lydisch und Phygisch und ihren Hypo-Varianten (Hypodorisch etc)?

2 Antworten

Es ist bei den Kirchentonarten, den 'Kirchentönen', - wie bei Dur und Moll - die Lage der Halbtonschritte.
Bei der dorischen Leiter liegen sie zwischen der 2. und 3. und zwischen der 6. und 7. Stufe. Wenn man sie ab d spielt (d e f g a h c d), braucht man keine Vorzeichen. Bei der phrygischen Leiter liegen die Halbtonschritte zwischen der 1. und 2. und zwischen der 5. und 6. Stufe, ohne Vorzeichen kann man sie ab e spielen (e f g a h c d e). Bei der lydischen Leiter liegen sie zwischen der 4. und 5. und zwischen der 7. und 8. Stufe (f g a h c d e f).

Auch die Kirchentonarten sind Tonvorräte, auch wieder wie Dur und Moll. Das tonale Zentrum nennt man jedoch nicht Grundton sondern Finalis.
Bewegt sich der Tonvorrat eines cantus firmus (einer Melodie) auf und über der Finalis, spricht man von einer authentischen Tonart, einem authentischen Modus. Bewegt sich der cantus firmus um die Finalis, spricht man von einem plagalen Modus:

Dorisch (ist ein authentischer Modus): d e f g a h c d (d ist die Finalis)
Hypodorisch (ist ein plagaler Modus): a h c d e f g a (auch hier ist d die Finalis)

Phrygisch (ist ein authentischer Modus): e f g a h c d e (e ist die Finalis)
Hypophrygisch (ist ein plagaler Modus): h c d e f g a h (auch hier ist e die Finalis)

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