Was hat es mit Gravitropismus auf sich?

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Hallo,

Ich weiß nicht, was deine Zeichnung für eine Versuchsanordnung darstellen soll.

Ich kenne die Begriffe eben zu dem Zweck, die Orientierung von Pflanzen zu beschreiben. Es sind keine Gesetze, an die sich Pflanzen halten müssten, sie tun es mehr oder weniger, manche mehr so, andere mehr anders.

Meiner Erfahrung nach wachsen zB ausgeprägte Schattbaumarten wie die Weißtanne ausgeprägt gravi/geotrop (du verwendest auch beide Begriffe!) Sie zieht stur ihr Schema durch, ein Leittrieb nach oben, entgegengesetzt zur Schwerkraft, und Seitenäste quer zu ihr. Woher das Licht kommt, spielt kaum eine Rolle. Das ist auch sinnvoll, denn sie verharrt in der Jugend oft viele, viele Jahrzehnte bei sehr langsamem Wachstum im Halbdunkel unter den großen Bäumen. In dieser Zeit wird es immer wieder vorkommen, dass es eine Lücke im Kronendach gibt, die sich später wieder schließt. Vielleicht einmal links vor ihr, dann rechts hinter ihr. Würde sie jedesmal darauf reagieren und phototrop zum Licht wachsen, das durch die Lücken fällt, dann wäre sie am Ende geformt wie ein Korkenzieher.

Das extremste Gegenbeispiel ist für mich die Mehlbeere, eine Baumart lichter, nährstoffreicher Trockenwälder. Und sie wächst mit ihrem hohen Lichtbedarf und raschem Jugendwachstum immer genau in Richtung Licht, also immer in die Lücke. Manchmal kommen dabei extrem schief stehende Bäume heraus. Auf lange Sicht können sie sicher nicht stabil bleiben, aber sie hat auch keine so hohe Lebenserwartung wie die Tanne, dafür kann sie sich früher fortpflanzen, und ihre Nachkommen wachsen bereits wieder zum Licht.

Pflanzen verhalten sich also durchaus unterschiedlich, manche mehr photo- andere eher gravitrop, deswegen kann ich dir auch nicht sagen, was bei deinem Experiment herauskommen wird.

Pomophilus  25.09.2020, 15:45

Dankeschön!!🌟

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Die Schwerkraft hat einen ganz entschiedenden Einfluss auf das Pflanzenwachstum, sie gibt den Wurzeln (negativer G.) die Richtung vor und auch dem Spross (positiver G.)

Das kann man sehr gut beobachten wenn ein Baum durch einen Sturm halb aus der Erde gerissen wurde und schräg liegt. Die Wurzeln wachsen wieder nach unten und der Spross ändert die Wachstumsrichtung.

Licht ist ein weiterer Faktor, der die Wachstumsrichtung beeinflusst, auch Wind kann die Wuchsrichtung beeinflussen.

In der Natur kommt so eine Konstellation, wie in der Skizze kaum vor.