Was hat der Anästhesist mir vor der eigentlichen Vollnarkose gegeben?
Hallo zusammen,
ich wurde letzte Woche operiert. Leider hatte ich totale Angst, als ich in den OP Saal geschoben wurde, ich war total aufgewühlt und musste etwas weinen, weil ich wirklich Panik bekam. Mein Puls schoss auch in die Höhe.
Der Anästhesist hatte mir dann eine Flüssigkeit in die Vene gespritzt, mit den Worten, dass er mir schonmal etwas geben wird. Wahrscheinlich, damit ich ruhig werde.
Leider hatte dies überhaupt nichts gebracht, meine Panik wurde nur noch größer, weil ich mich danach sehr schlimm gefühlt habe.
Plötzlich konnte ich meinen Körper nicht mehr bewegen, kein Körperteil konnte ich noch anheben, nichtmal mehr meine Finger. Alles fühlte sich taub, gelähmt und schwer an.
Ich habe ganz schlecht Luft bekommen, weil es sich anfühlte, als würde etwas schweres auf meiner Brust liegen, ich dachte, dass ich ersticke.
Auch konnte ich nicht mehr reden oder auf mich aufmerksam machen, es kamen nurnoch Bruchstücke heraus. Ich lag einfach da und nichts ging mehr.
Ich war einfach gelähmt. Eine gefühlte Ewigkeit später spritzte er dann die nächste Dosis, ab da weiß ich nichts mehr.
Weiß jemand, was das für ein Medikament bzw Mittel war?
1 Antwort
Diese Beschreibung ist leider für kein einziges Medikament in der Anästhesie typisch.
Dass man sich nicht mehr bewegen kann, kennt man am ehesten von Muskelrelaxantien. Dies kann auch die Luftnot erklären, jedoch keinen Druck auf der Brust, zudem wäre es schlichtweg fahrlässig, dieses Medikament vor der Narkoseeinleitung zu spritzen. Das kommt mir überaus unwahrscheinlich vor und wie gesagt passt die Wirkung auch nicht ganz. Denn auch wenn die Muskeln schwächer werden, eine vollständige Lähmung macht auch ein Muskelrelaxans nicht. Zudem beschreibst du keine Doppelbilder und ähnliche Phänomene, die ebenfalls noch auftreten müssten.
Dagegen wäre die Gabe eines Benzodiazepins wie z.B. Midazolam bei einem ängstlichen Patienten durchaus üblich. Hier ist allerdings zu erwarten, dass man müde wird oder ruhig, einige reagieren paradox und werden er noch nervöser. Hier sollten aber keine Lähmungserscheinungen vorliegen, schon gar nicht so vollständig wie beschrieben..
Auch alle anderen Medikamente, die in der Anästhesie üblich sind, haben diese Nebenwirkung nicht.
Wäre es möglicherweise denkbar, dass du einfach an einer Hyperventilation gelitten hast, die nicht ausreichend durch die Medikamente des Anästhesisten abgepuffert werden konnten? Diese kann ja auch mal krampfartige Lähmungen und Luftnot verursachen.
Tut mir leid, aber von deinen Beschreibungen her kann man tatsächlich die vermeintlichen Auswirkungen des Medikaments keiner in der Anästhesie üblichen Substanz zuordnen...
Remi passt zu der Problematik beim Atmen, aber nicht zur peripheren Lähmung nach meiner Erfahrung... aber wer weiß. Letzten Endes ist es ja auch ein Unterschied zwischen "subjektivem Empfinden" und "typischen beschriebenen Nebenwirkungen ". Insofern gebe ich dir recht - alles wäre und ist Spekulation
Naja, wir auf gf können sowieso nur spekulieren. Endgültige Klarheit dürfte das Narkoseprotokoll liefern.
Kann sich das Erlebnis der Fragestellerin auch durch da Zusammenwirken von Benzodiazepinen und Opioiden wie Remifentanyl erklären lassen?
Durch die Verabreichung des Benzos kann es zu einer Amnesie kommen, so dass das Verabreichen weiterer Medikamente nicht erinnert wird.
Remifentanyl kann ja zu einer Muskelrigidität führen, die beschriebene Symptome mit sich bringt. Die belastenden Eindrücke dadurch können dann die Amnesie durchbrochen haben.
Wie gesagt, wir können nur spekulieren.