Was fällt an der sprachlichen & formalen Gestaltung auf?
Hallo an alle,
ich hätte eine Frage bezüglich dem Gedicht:Kann mir irgendjemand helfen die sprachliche & formale Gestaltung z.B in dem Gedicht gibt zu bestimmen?😣 Ich bin mir sicher, dass das vorliegende Gedicht ein Paarreim ist und das Metrum ein Jambus. Stimmt das?😯
Das Gedicht :
Ich liebe dich. Und ganz egal. Der Winter kommt. Ein warmer Schal Ist besser als ein kalter. Ich bin zu häßlich für mein Alter.
Du bist zu schön. Und das vergeht. Das ist nicht neu.Nichts bleibt, nichts steht. Ein Lada steht im Parkverbot. In hundert Jahren sind wir tot.
Ich hab das Gedicht einfach so ausgewählt, weil ich es schwer fand herauszubekommen wo Auffälligkeiten liegen in dem Gedicht. Ich finde es so schwer etwas für die sprachliche und formale Gestaltung zu finden in den Gedichten😣Kann mir einfach jemand bitte helfen?
Dank im Voraus!😊
3 Antworten
Ich vermute, die korrekte Präsentierung des Gedichts ist folgendermaßen:
Ich liebe dich. Und ganz egal.
Der Winter kommt. Ein warmer Schal
Ist besser als ein kalter.
Ich bin zu häßlich für mein Alter.
Du bist zu schön. Und das vergeht.
Das ist nicht neu. Nichts bleibt, nichts steht.
Ein Lada steht im Parkverbot.
In hundert Jahren sind wir tot.
Somit hat man in jeder Strophe zwei Paareime (Reimschema a a b b ) und ein Enjambement (Strophe 1, Zeilen 2/3)
Klar ist das ein Vergleich. Besser als, größer als, kälter als - alles Vergleiche. Und was ist die Kombination warm-kalt?
Antithese oder? Und häßlich-schön auch oder?
Stimmt...Das ist dann wieder eine Antithese oder?
Durchgängig Jambus.
Es wäre gut gewesen, wenn du die Verse besser getrennt hättest, damit man weiß, wo die Verse zu Ende sind, z. B. mit Enter oder mit //.
Ich vermute, dass es so ist:
Ich liebe dich. Und ganz egal. // Der Winter kommt. Ein warmer Schal // Ist besser als ein kalter. // Ich bin zu häßlich für mein Alter.
Du bist zu schön. Und das vergeht. // Das ist nicht neu. Nichts bleibt, nichts steht. // Ein Lada steht im Parkverbot. // In hundert Jahren sind wir tot.
Dann: durchgängig Paarreim.
Zähl die Silben in den Versen. Was fällt auf?
Schau dir die Endsilben der Verse an. Was fällt auf?
Schau dir die Verse 1+2 im Vergleich zu den Versen 3+4 beider Strophen an. Was fällt auf?
Schau dir die Wörter an. Wo gehört etwas zusammen?
Schau dir den Satzbau an. Was fällt auf?
Ich hätte noch eine Frage sind Parkverbot und warmer Schal eine Metapher?
Dieses Gedicht steht in Tschick, wusstest du das? https://www.wolfgang-herrndorf.de/2010/12/ot1/
Eine Metapher ist ein Stilmittel. Stilmittel haben einen Zweck. Mit sprachlichen Bildern sollen eine Wirkung erzeugen, sollen den Inhalt verstärken. Ehrlich gesagt würde ich da nicht so viel hineininterpretieren... Was sollte das denn belegen?
Eher nicht. In diesem Kontext stehen sie ja für keinen Vergleich (Metaphern sind nur verkürzte Vergleiche). Es sind aus meiner Sicht einfach Einschübe, Assoziationen, die dem lyrischen Ich in den Sinn kommen
Im Vers 1/3 hast du einen Paarreim, der von einer Waise getrennt wird.
Der Rest hat kein Reimschema
Das Metrum ist kein strenger Jambus, es gibt immer wieder Abweichungen
Ob es Waisen gibt, hängt davon ab, wo die Verse zu Ende sind. Entweder es gibt Paarreime, die von Waisen gekreuzt werden, oder es gibt durchgängig Paarreime.
Es gibt einen durchgängigen Jambus. Die Silbenanzahl unterscheidet sich, weil es männliche und weibliche Kadenzen gibt.
Die Verse sind dort zuende, wo ein neuer anfängt. Die Verse gehen aber inhaltlich und syntaktisch ineinander über. So hat zum Beispiel Vers 2 einen Auftakt weil kommt betont wird. Also ist der Jambus nicht rein.
Beim Einstellen des Gedichts wurde nicht auf Versenden geachtet. Sieh mal hier: https://www.wolfgang-herrndorf.de/2010/12/ot1/, es stammt aus Tschick - und da gibt es dann auch ein Reimschema und ein tolles Versmaß 😁
Ich hätte noch eine Frage sind Parkverbot und warmer Schal eine Metapher?
Oh, das wusste ich nicht, dann ist es wirklich ein schöner Jambus.
Ist das eigentlich ein Vergleich: Ist besser als ein kalter?