Was bedeutet ein schwacher/starker Euro?

6 Antworten

Hey ho,

ich war mal so frei und habe etwas kopiert. Besser kann ich das nicht erklären:

Was bedeuten die Bezeichnungen „Starker Euro“ und „Schwacher Euro“?

Die beiden Bezeichnungen „Starker Euro“ und „Schwacher“ werden am Devisenmarkt genutzt, um die relative Stärke und den Wert des Euros gegenüber anderen Währungen zu beschreiben.

Ein „Starker Euro“ tritt ein, wenn der Kurs des Euros so weit gestiegen ist, dass der Wechselkurs in eine andere Währung dem historischen Höchststand nahe kommt.

Der Wechselkurs zwischen dem Euro und dem US-Dollar bewegte sich beispielsweise zwischen 1,20 EUR/USD und 1,60 EUR/USD. Aktuell befindet sich der Wechselkurs bei 1,29 EUR/USD, somit ist der Euro momentan „schwach“ und der US-Dollar „stark“. Ein starker Euro tritt hingegen ein, wenn der Kurs sich der historischen Obermarke annähert, in diesem Beispiel also bei 1,60 EUR/USD.

Die Begriffe des stärkenden und schwächelnden Euros haben den selben Hintergrund, beziehen sich jedoch nur auf einen ausgewählten Zeitraum. Ein stärkender Euro bedeutet, dass der Euro im Vergleich zu einer anderen Währung an Wert zugenommen hat. Dies bedeutet, dass ein Euro nun einen höheren Betrag der anderen Währung kaufen könnte.

Ein schwächelnder Euro bedeutet das Gegenteil. Im Vergleich zu einer anderen Währung sinkt der Kurs – der Euro kann weniger von dieser Währung kaufen.

Sämtliche Bezeichnungen können auf jegliche Währung übertragen werden.

Quelle: http://www.gevestor.de/faq/was-bedeuten-die-bezeichnungen-starker-euro-und-schwacher-euro-601450.html

Mit freundlichen Grüßen
Dultus

Das muss man immer im Verhältnis zu anderen Währungen sehen bzw. den sogenannten Warenkorb (also im Prinzip, was Produkte durchschnittlich kosten). Nehmen wir mal als Beispiel den amerikanischen Dollar.

Wenn der Dollar im Gegensatz zum Euro stärker ist resultiert daraus, dass Amerikaner Produkte aus dem Euro-Raum wesentlich günstiger einkaufen können. Nehmen wir an ein Produkt kostet einen Euro und für einen Doller würde ich 2 Euro bekommen, dann muss ich für das Produkt ja nur einen halben Doller hinlegen.  Wenn jetzt der Euro zum Vergleich stärker wird und aufholt - zum Beispiel ein Euro würde ein Doller kosten - dann müsste man ja für das gleiche Produkt das doppelte ausgeben.

Für den Export heißt das also, dass ein schwacher Euro tatsächlich besser ist, weil dadurch auf dem globalen Markt die Produkte für Käufer außerhalb der Währungsunion günstiger werden.

Für den Import gilt hingegen das Gegenteil. Für Deutschland als Export-Land aber eben weniger wichtig.

Eine zu extreme Schwäche ist aber auch nicht gut. Im Extremfall kommt es dann zur Superinflation und das Geld wird völlig entwertet. Man muss bedenken, dass Geld eigentlich ein Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen ist. Ist mehr Geld im Umlauf als es Waren gibt, werden die Waren im Vergleich zum Geld mehr wert (damit also das Verhälntnis Währung zu Warenkorb). Entnehme ich Geld vom Markt, verhält es sich andersrum. Eine extreme Inflation muss unbedingt vermieden werden. In der Vergangenheit kam das ja schon vor und wäre heute so, als müsste man für ein Brötchen 1.000 € bezahlen. Da Anpassungen der Preise, Einholen der Forderungen bzw. Tilgen der Schulden und vor allem die Anpassung der Löhne und Gehälter zumindest immer einen zeitlichen Versatz unterliegen oder auch nur in bestimmten gesetzlichen oder vertraglichen Rahmen angepasst werden dürfen, stört das definitiv die Marktstabilität.

Wenn man jetzt mal den Euro betrachtet, dann spielt er Deutschland schon in die Karten. Dadurch, dass anderen Staaten aus der Währungsunion wirtschaftlich schwächer sind, schwächen diese auch den Euro und für Exportländer ist das halt vorteilhaft. Da aber gerade die, die den Euro schwächen eher Importländer sind (wie Griechenland), haben sie bedingt Glück im Unglück, denn Deutschland an sich trägt eher dazu bei, dass der Euro stärker ist. Dennoch ist klar, dass durch die Währungsunion in erster Linie egoistische Ziele verfolgt werden. Zu DM-Zeiten war es tatsächlich für deutsche Unternehmen etwas schwerer zu exportieren, sowohl innerhalb der heutigen Währungsunion als auch außerhalb.

Bei der Stärke einer Währung geht es immer um das Wächselkursverhältnis zu einer Vergleichswährung - z. B. Euro zum US-Dollar. Ist der Euro stark muss ich für einen Dollar weniger Euro bezahlen. Ist er schwach, muss ich mehr für einen Dollar bezahlen.

Ein Exporteur möchte z. B. Uhren in die USA exportieren. Er möchte einen Gegenwert von 100 Euro erzielen. Bei einem starken Euro muss der amerikanische Kunde mehr Dollar auf den Tisch legen, um dem Händler den Gegenwert von 100 Euro zu bezahlen. Bei einem schwachen Euro reichen weniger Dollar um 100 Euro zu bezahlen.

Im Inland ist dem Händler die Stärke der Währung egal. 100 Euro sind 100 Euro. Im Ausland bedeutet ein Starker Euro, dass ich teurer bin, als der inländische Händler, ein schwacher Euro bedeutet, dass ich günstiger bin als der Einheimische. Daher ist eine schwache Währung gut für den Export.

Du hast ja wichtige Aspekte bereits erwähnt:

1) ein starker (stark ist ein schlechtes Wort für den Sachverhalt) Euro, also ein Euro, der im Vergleich zu anderen Währungen "teuer" ist, hat im Ausland eine verhältnismäßig (also im Verhältnis zu den anderen Währungen) hohe Kaufkraft.

Jeder, der also Waren außerhalb des Euro-Raums einkauft, muß für seinen Einkauf also verhältnismäßig weniger Arbeitszeit investieren.

Durch einen starken Euro werden also potentiell die Bereiche der Wirtschaft gefördert, die auf den Import von Gütern aus dem Ausland angewiesen sind. Das sind besonders Branchen die viel Energie verbrauchen (weil Öl und Gas günstig einzukaufen sind), der Handel (der z. B. Waren aus China günstig einkaufen kann) und die Tourismusbranche, da Reisen außerhalb der Euro-Zone billiger werden.

2) ein schwacher (also billiger) Euro ist für die Branchen förderlich, die Waren in nich EURO Staaten verkaufen, da ihre Produkte für weniger der Fremdwährung zu haben sind, ohne daß sich der eigene Umsatz verändert.

Gerade die Industrie, aber auch der inner EURO Zone Tourismus profitiert von einem billigen EURO. Deutsche Autos werden im Ausland billiger.

Ein Problem wird das dann, wenn der EURO Kurs nicht mehr die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Wirtschaft widerspiegelt. Wenn z. B. griechische Produkte angemessen teuer im Ausland sind, deutsche Produkte aber viel zu billig.

Dadurch (die verzerrt guten Absatzmöglichkeiten im Ausland) wird z. B. der Druck auf die Unternehmen geringer, sich durch Fortschritt und Innovation weiterzuentwickeln.

Mittelfristig wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit geschädigt.

Es geht um das Verhältnis des Euros im Vergleich zu anderen Währungen, wie zB dem US-Dollar: 

Wenn der Euro schwach ist, wird logischerweise mehr exportiert, weil die Amerikaner unsere Produkte billiger kaufen können und somit mehr kaufen. Andersrum: Ist der Euro stark, wird weniger gekauft.

Wenn man in der USA Urlaub machen möchte, ist ein starker Euro natürlich vorteilhafter.

Wie du siehst, kommt es auf den Standpunkt an.