Warum zählt Stickstoff nicht zu den Edelgasen?

5 Antworten

Edelgase haben bestimmte chemische molekulare Merkmale :

Das einheitliche Hauptmerkmal sämtlicher Edelgasatome ist, dass alle ihre Elektronenschalen entweder vollständig mit Elektronen besetzt oder leer sind (Edelgaskonfiguration): Es gibt nur vollständig gefüllte Atomorbitale, die dazu führen, dass Edelgase nur unter extremen Bedingungen chemische Reaktionen eingehen; sie bilden auch miteinander keine Moleküle, sondern sind einatomig und bei Raumtemperatur Gase. Dieser geringen Reaktivität verdanken sie ihren Gruppennamen, der sich an die ebenfalls nur wenig reaktiven Edelmetalle anlehnt
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Und Stickstoff ist halt sogenannte nichtmetalle auch Gas allerdings mit anderen chemischen molekularen Merkmalen


ThomasJNewton  09.02.2017, 22:12

Alles soweit richtig, bis auf die vollständige Besetzung der Schalen.

Schale und Periode sind nicht dasselbe.

Von He und Ne mal abgesehen ist die äußerste Schale bei den Edelgasen nicht "voll", sondern nur "für's erste gesättigt".

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Moin,

mit "ähnliche Eigenschaften" meinst du was genau? Stickstoff und Edelgase sind bei Normalbedingungen gasförmig, okay. Es sind auch alles Elemente (wenn sie nicht mit anderen Atomsorten verbunden sind)..., gut. Aber sonst? Hmm, vielleicht denkst du daran, dass Stickstoff relativ reaktionsträge ist, aber das ist ein anderes Kaliber als bei den Edelgasen, die sich - wenn überhaupt - nur mit sehr elektronengierigen Elementen wie Fluor oder Sauerstoff verbinden lassen. Von Helium oder Neon gibt es überhaupt keine Verbindungen. Die sehr wenigen Argonverbindungen sind nur in der Kälte einigermaßen stabil. Ähnliches lässt sich über Kryptonverbindungen sagen. Die Verbindungen von Edelgasen mit anderen Atomsorten gelingen einerseits nur mit Xenon, andererseits kriegt man auch die nur hin, wenn Fluor (bzw. Sauerstoff) involviert ist und "Vorarbeit" geleistet hat. Insgesamt gibt es so wenige stabile Edelgasverbindungen, dass man ruhig davon sprechen kann, dass sich Edelgase mit anderen Elementen im Grunde gar nicht verbinden. Diese Art von "Reaktionsunlust" lässt sich also kaum mit der Reaktionsträgheit des Stickstoffs vergleichen, die eigentlich nur zustande kommt, weil seine Aktivierungsenergie relativ hoch ist. Aber wenn sie einmal aufgebracht wurde und der Stickstoff zur Reaktion "überredet" werden konnte, dann gibt es viele Stickstoffverbindungen (Ammoniak, Ammoniumsalze, Nitrate, Nitrite, Nitride, Stickoxide, Stickstoffhalogenide, Amine, Imine, Azzoverbindungen... massenhaft sozusagen...).

Die Unterschiede sind hingegen gravierender: Die Atome der Edelgase haben alle eine abgeschlossene Elektronen-Außenschale (1s^2 beim Helium bzw. ns^2 np^6 bei den anderen Edelgasen). Das Stickstoffatom hat mit seinem 2s^2 2p^3 einfach mal schlappe drei Elektronen zu wenig, um mit den entsprechenden Edelgasatomen in diesem Punkt mithalten zu können.
Hinzu kommt, dass Stickstoff im elementaren Zustand als zweiatomiges Minimolekül daherkommt, ganz im Gegensatz zu den voneinander separaten Edelgasatomen. Das bedeutet doch aber auch, dass Edelgasatome im Grunde keine Verbindungen eingehen (s.o.) und einsam "durchs Leben" schweben, während Stickstoffatome bereits im Element als Verbindung "starten". Nicht sehr überzeugend, wenn du hier eine Ähnlichkeit "herbeireden möchtest".

Fazit: Stickstoff und Edelgase verbindet ziemlich wenig, aber sie unterscheiden sich doch in wichtige(re)n Aspekten ganz erheblich. Und darum gehört Stickstoff (logischerweise) nicht zu den Edelgasen...

LG von der Waterkant.


Ares117  09.02.2017, 10:54

Sehr gut erklärt. Sie haben das Internet um ein Stück bereichert.

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Weil er im Periodensystem nicht in der VIII. HG, sondern in der V. HG steht.

Welche Eigenschaften sind denn ähnlich? Es ist ein Gas?