Warum wird im öffentlichen Dienst nicht mehr Urlaub statt mehr Gehalt angeboten?

2 Antworten

Mehr Urlaub bedeutet auch höhere Kosten. Die Arbeit wird ja nicht weniger, es bleibt Arbeit für X Personenstunden. Die Stunden, die auf zusätzliche Urlaubstage entfallen, muss man also durch mehr Personal ausgleichen - und somit durch zusätzliche Personalkosten. Ob man nun die vielleicht so 150 Euro im Schnitt pro Tag pro Mitarbeiter diesem Mitarbeiter aufs Gehalt aufschlägt oder davon eine weitere Person mit X Stunden zum Ausgleich der zusätzlichen Kraft ausgibt, ist gehuppt wie gesprungen.

Zudem bezweifle ich stark, dass zusätzliche freie Tage Fehlzeiten relevant reduzieren. Als Personalerin bei einem Betreiber von mehreren Kitas kann ich zumindest nicht bestätigen, dass seit Einführung der zwei Regenerationstage pro Jahr für Erzieher*innen zusätzlich zu den 30 Tagen Jahresurlaub unsere Fehlzeiten auch nur im Ansatz spürbar gesunken sind. Wir landen im Schnitt immer noch bei 30 Krankheitstagen pro Jahr und Mitarbeiter. Von denen übrigens nur rund 11 in den Personalschlüsseln der öffentlichen Hand und somit in den Fördermitteln, woraus diese zu rund 80% finanziert werden (die anderen 20% kommen von den Elternbeiträgen), vorgesehen sind...

Ist das in der aktuellen Tarifeinigung nicht genau so vorgesehen? Dass man einen Teil des Gehalts gegen Urlaub tauschen kann (ab 2026 oder so)?

Dachte schon. Zumindest in manchen Bereichen (glaub Pflege etc. sind ausgenommen weil man da die Leute nicht ran bekommt).

Beamte wiederum werden aber wohl auch weiterhin mit den 30 Tagen und 41h-Wochen leben müssen, vermute ich mal.


Fcb4livE 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 12:00

Ja man kann bald dann die Jahressonderzahlung tatsächlich gegen Urlaub einttauschen hast Recht :) Finde das ist n schritt in die richtige Richtung. Aber ich weiß nicht ob man die komplette Jahrssonderzahlung dann eintauschen muss...