Warum wird Abwanderung von qualifizierten Arbeitskräften (sogenannter Brain drain), welcher in wirtschaftlich gebeutelten Ländern stattfinden, oft als Problem?
für das Land genannt?
Ganz offensichtlich kann man diesen Leuten keine Arbeitsstellen bieten, und ob die jetzt im eigenen Land rumlungern oder im Ausland arbeiten, was macht das für einen Unterscheid für das Land? Das Problem ist die wirtschaftliche Lage und die wenigen Arbeitsplätze. Darauf sollte man sich konzentrieren.
Wenn genügend Arbeitsplätze geschaffen werden, werden diese oder einige (wenn nicht die meisten) wieder zurückkommen.
Also den sogenannten Brain Drain als Problem darzustellen, ergibt für mich keinen Sinn. Wie seht ihr das?
3 Antworten
Du hast das falsch verstanden. Die wandern nicht ab, weil man ihnen keine Arbeit anbieten kann, sondern weil sie von woanders abgeworben werden, indem man ihnen dort mehr bezahlt. Da kann das Heimatland dann nicht mithalten und verliert seine Leute.
Einfaches Beispiel: Pflegekräfte von den Philippinen. Es ist nicht so, dass es dort zu viele Pflegekräfte gibt. Es ist einfach nur so, dass Deutschland denen ein Vielfaches des örtlichen Gehaltes anbieten kann, dann gehen einige eben lieber nach Deutschland als dort zu bleiben.
Das arbeitsplätze existieren bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese auch gut bezahlt werden. Das Vorhandensein eines verfügbaren Arbeitsplatzes ist nicht das einzige Kriterium warum sich Leute entscheiden dort zu bleiben oder zu gehen. Es gibt mehrere Faktoren.
Spezialisten und Fachkräften hier in Deutschland wird flächendeckend zu wenig Anreize geboten hier im Land ihre Tätigkeit auszuführen, im Ausland zum Beispiel werden derartige Fachkräfte gerne genommen und zwar zu weitaus besseren finanziellen Bedingungen als es hier der Fall ist. Also warum sollte ich dann meine Arbeitskraft einem hier ansässigen "Geizkragen" zu Verfügung stellen, wenn mich der Arbeitgeber im Ausland viel besser entlohnt? Und das ist nur der wichtigste Beweggrund einer Auswanderung. Von Steuern und anderen Abgaben hier im Land erst garnicht zu reden.
Es gibt genug freie Stellen am Arbeitsmarkt in Deutschland, gerade für Fachkräfte, nur eben der Lohn den die Arbeitgeber zahlen wollen, ist indiskutabel.
Ich verstehe, also das Problem ist nicht der Mangel an Arbeitsstellen sondern die schlechte Entlohnung.