Warum war die Musik damals so anders?
Hi, ich würde gerne wissen warum die Musik damals noch komplett anders war als heute. Ich bin 28 Jahre und kenne noch viele Lieder aus den 90ern und sogar 80ern und die meisten Lieder waren über Liebe und so ein Zeug und bei den bekannten Liedern von heute geht es meistens um Sex, Party, Drogen usw. (Nicht alle). Ich habe selber noch vor ein paar Jahren Lil Peep gehört der zum großteil von Liebe und Depressionen singt/rappt. Es gibt immer noch normale Lieder aber der bei dem großteil der bekannten Liedern wird genau über diese Dinge gesunden/gerappt. Ich glaube jetzt nicht an ne Verschwörung oder so ein BS, wahrscheinlich verkauft sich diese Art von Musik einfach besser und den Labels ist es scheiß egal was sich die Kinder/Jugendlichen anhören. Wie ist eure Meinung dazu?
4 Antworten
In den (spät-) 90ern hatten praktisch 9 von 10 meiner CDs so einen "explicit Lyrics"- Aufdruck auf der Hülle. Da war nichts mit Liebesliedern, sondern auch da ging es um Drogen, Sex und Co.
Am Ende bleiben die guten Lieder in Erinnerung und die schwachen verblassen. Irgend einen aktuellen 08/15-Hiphop-Song über Drogen wird in 20 Jahren keiner mehr hören, sondern dann eher die Songs mit tiefgehenden Texten.
In Zeiten von Spotify und Co. kannst Du allerdings auch schnell produzierte Songs veröffentlichen. Wenn der Song floppt, ist das nicht schlimm, floppt ein ganzes Album, sieht das anders aus. Deshalb hast Du bei den schnell produzierten Songs dann meist auch keine anspruchsvollen Texte.
Und man muss dazu sagen, dass es in den späten 90ern schon langsam damit angefangen hat mit z.B. Britney Spears, Christina Aguilera etc.
Wo die Menschen verkommen, verkommt auch die Kultur. Dazu gehoert auch die Musik; wobei ich diese als solche meine und die kranken Liedertexte noch gar nicht mit einbeziehe. Die sind nur noch ein weiteres Anzeichen menschlichen Niedergangs.
Eigentlich muesste die Frage "Warum ist die Musik heute so anders?", lauten.
Du hast vollkommen recht. Es geht hier nur um Geschäfte. Daher wird alles in den Musikmarkt gedrückt, was Umsatz verspricht. Egal, was für eine "Qualität" damit verbunden ist. Deutlich wird der in Deutschland musikalisch produzierte Schrott bei den Eurovisionsveranstaltungen, bei denen unsere Beiträge regelmäßig auf den hinteren Plätzen gelandet sind. Dadurch, dass die "Macher" der Meinung sind, dass diese Songs auch noch in englischer Sprache dargeboten werden müssen, geht das Bewusstsein für einen gefühlvollen Einsatz der deutschen Sprache in der Musik immer mehr verloren. Zurück bleibt ein musikalischer Einheitsbrei, in englischer Sprache dargeboten. Gut, dass es noch klassische Musik ehemaliger deutscher Komponisten gibt, die unsere musikalisch geschundene Seele pflegt.
Die Themen der Lieder haben sich seit Beginn der modernen Popmusik (und schon davor) nicht geändert. Über Sex, Drogen und Party haben auch die alten Bluesmusiker gesungen. Das Niveau der Texte ist in manchen Genres (z.B. Deutsch-Rap) zwar in den letzten Jahrzehnten gesunken, aber auch in den 60ern/70ern/80ern/90ern gab es viel Schrott, und heute gibt es auch viele intelligente und gute Texte und anspruchsvolle Musik.
Naja kommt aber auch darauf an wie man das macht. Die meisten Lieder heutzutage die über solche Themen singen/rappen machen das auf ne Asoziale direkte Art was damals auf jeden Fall nicht so war, auch wenn es vielleicht die gleichen Themen waren.
Das stimmt. Bei Hip Hop sehe ich das aber etwas anderes. Wenn es gut gerappt ist, einen guten Beat hat und gute lyrics, von mir aus auch über Drogen etc. dann bleibt der Song auch in Erinnerung wie z.B. 2Pac oder Biggie. Erster hat allerdings auch kritisch über solche Dinge gerappt und nicht einfach asozialen Rotz gerappt wie es die meisten heute machen.