Warum verwendet die Jugend plötzlich das Wort "Ehrenmann" so oft?
Vorallem, da es eine völlig andere Bedeutung hat. Ein "Ehrenmann" ist jemand, der sein Wort hält, doch (vorallem ausländische) Jugendliche verwenden es als Bezeichnung für alles mögliche?
6 Antworten
Hallo :)
Das habe ich bisher noch nie gehört ------> zumindest nicht bei der Jugend^^ ich kenne das Wort eher als eine Art Kompliment, das ältere Leute verwenden oder das sie anerkennend als posthume Ehrung Verstorbener einsetzen.. in dem Kontext lernte ich es auch kennen!
Sein kann es jedoch, dass es eine Art "Modewort" ist & von der Jugend aktuell eben gern benutzt wird, etwa wenn's in 'nem geläufigen Liedtext usw. vorgekommen wäre.. wenn speziell Ausländer es verwenden, könnte es aber auch damit zusammenhängen, dass Werte wie Ehre, Mut, Stolz oder Zusammenhalt in ihren Kulturen wichtiger sind als in Deutschland. Will mich aber nicht aus dem FEnster lehnen!
Hoffe, ich konnte helfen!
Andererseits - wieso sollte ausgerechnet der Zuzug von Hunderttausenden von Gästen mit einem eigenen Ehrbegriff und einer abweichenden Interpretation von 'Ehre' KEINEN Einfluss auf die Verwendungshäufigkeit dieses Begriffes haben? Es wäre doch naheliegend, dass Jugendliche mit dieser Sozialisiation den 'Ehrenmann' weiter heraushängen lassen als hier geborene junge Männer mit einem westlichen Ehrbegriff.
Vielleicht führt - positiv gesehen - die häufige Verwendung von 'Ehrenmann' ja zu einem Konsens, der auch legal vertretbar ist.
Weil Stolz und Ehre bei Ausländern in der Regel eine viel größere Bedeutung haben als bei den Deutschen. Hier sind diese Begriffe eher verpönt. So gibt es selbst unter Mafiosis noch eine Art der Ehre, oder gerade in solchen Kreisen
Bruder sagt man wenn man etwas cool findet was ein andere gemacht hat dann nennt man ihn Ehrenmann
"Ehre" oder das Gegenstück "Schande" ist, wie es im tatsächlichen Sprachgebrauch genutzt wird, meistens eine blödsinnige Überzeichnung von Anpassung an gesellschaftliche Erwartungen (häufig vor allem bezogen auf die in der eigenen Wahrnehmung extrem zwingenden Geschlechterrollen). Es gibt einen guten Grund, warum der Begriff so selten verwendet wird, eben weil er meist völlig falsch verstanden wird und vor allem von Chauvinisten im Kontext von Verachtung oder Abwertung anderer Menschen/Rassen/Geschlechter verwendet wird. Ursprünglich mag es eine etwas andere und weniger einseitige Bedeutung gehabt haben, mit der Wertigkeitseinteilung von Menschen hatte es aber schon immer zu tun.
Wer das Bedürfnis hat, seine "Ehre zu verteidigen", versucht durch Überkompensation seinen Minderwertigkeitskomplex bezüglich seiner selbst empfundenen Unzulänglichkeit auszugleichen, um sich selbst und/oder anderen etwas zu beweisen. Je wichtiger einem "Ehre" oder "Schande" ist, desto wichtiger ist einem oberflächliche Selbstdarstellung. Das resultiert wie gesagt daraus, dass man Angst hat, von den anderen als nicht männlich/nicht stark genug oder ähnliches angesehen zu werden und es spricht Bände über das Selbstwertgefühl.
Dass es heute wieder so oft vorkommt, liegt an den unterschiedlichen Wertevorstellungen und mangelnder Sensitivität bezüglich dem Gebrauch von Sprache.