Warum verlangen Lehrer erwachsenes Verhalten von Kindern?

3 Antworten

Ich war zwischen 2005 und 2010 bereits 15 bis 20 Jahre alt, habe aber ähnliches erlebt, vor allem in der Zeit, in der ich zwischen zehn und 15 Jahre alt gewesen bin (2000 bis 2005). Vor allem in der fünften und sechsten Klasse war das teilweise überzogen.

In der Regel wollen die Lehrer einen "erwachsen erziehen" bzw. für AUsbildung und Beruf vorbereiten durch solche Regeln und meinen es gar nicht schlecht -----> alles soweit nachvollziehbar, vielen "Pädagogen" fehlt aber jegliches pädagogisches Feingefühl und es kommt gerade in der Pubertätsphase bei vielen Kindern und Jugendlichen auch schlecht an, weil sich die Lehrer im Ton vergreifen oder aber fragwürdige Methoden anwenden, mit denen man z.B. einem Zwölfjährigen nicht beikommt.

Viele Lehrer agieren mit Kindern und vor allem Jugendlichen (10-15 Jahre sind auch ein kritisches Alter) nicht auf Augenhöhe, dabei kann nichts Gutes rauskommen und es entsteht dann der Eindruck, dass "erwachsenes" Verhalten gewünscht wird und die Lehrer zu hohe Ansprüche haben und gefühllos mit den Jugendlichen umgehen.

Wir hatten damals einige Lehrer, die zwar streng waren und vieles forderten, uns aber auf Augenhöhe begegneten - bei denen hat es funktioniert und hat man sich bemüht, nicht negativ aufzufallen. Es kommt immer auf die Situation an - wie man in den Wald reinschreit, so schallt es auch wieder raus.

Heute, als 30-Jähriger, denke ich mir so, verstehen die nicht, dass das normal ist, wenn man 15 ist?

Ich weiß genau was du meinst möchte dazu noch Erich Kästner zitieren, der das Thema Kinder/Erwachsene und Generationenkonflikt schon vor vielen Jahrzehnten gut erkannt und geistreich beschrieben hat.

"Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut.
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt.
Früher waren sie Kinder,
dann wurden sie Erwachsene,
aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch."

Hoffe ich konnte dir damit helfen - es dürfte wie gesagt in der Regel ein reines Kommunikationsproblem sein. Kinder und Jugendliche sind nicht dumm und merken es, wer es gut meint und wer sich im Guten nähert und wer finstere Absichten hat bzw. nur auf Provokation aus ist ... und ein Lehrer, der sich nicht auf die Augenhöhe der Kinder und Jugendlichen begibt muss sich nicht wundern, wenn es nicht klappt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
verstehen die nicht dass das normal ist wenn man 15 ist?

Auch mit 15 kann man sich stark altersunangemessen verhalten.

Die Lehrer verlangen dir da vermutlich nicht ab dich perfekt zu verhalten, sondern in einem Rahmen des Ertragbaren. Da wird durchaus berücksichtigt, dass du 'erst 15' bist. Allerdings wird eben auch gesehen, dass du 'schon 15' bist. Und da sind Verhaltensweisen eines kleinen Kindes nunmal unangemessen.

Und was hätten sie machen sollen?

Dich mit Lob überschütten für infantile Verhaltensweisen? Kindverhalten ist nicht Kindverhalten.

Du wurdest kritisiert für dein Verhalten und das ist ein wichtiger Schritt in der menschlichen Entwicklung. Es ging nicht darum, dass du mit zehn Steuerformulare ausfüllen kannst, sondern schlichtweg darum, deine Affekte zu kontrollieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehemalige Externe Lehrkraft an einer Grundschule