warum verdienen fußballer mehr als Ärzte?

8 Antworten

Das ist einfach soziale Ungerechtigkeit. Natürlich leisten Ärzte viel mehr als Fußballspieler*innen aber Fußballspieler*innen machen ja auch viel Werbung und werden von allen möglichen Marken gesponsert. Aber noch schlimmer finde ich eigentlich den Vergleich zwischen Fußballspieler*innen und Krankenpfleger*innen.

ShorteyIs  26.12.2023, 22:18

Fußballspieler*

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Ich denke die Frage zeigt ein stark vereinfachtes und verzerrtes Bild dar. Zumal suggeriert wird, dass "über den Platz rennen" genügt, um mehr als ein Arzt zu verdienen.

Es gibt weit weniger als 100.000 Fußballprofis weltweit, und nur ein geringer Prozentsatz davon wird tatsächlich mehr verdienen als die rund 400.000 Ärzte auf der Welt. Das zeigt schonmal, dass im Fußball das Leistungsgefälle viel größer ist. Die meisten Profifussballer werden tendentiell, und entgegen der Behauptung des Fragestellers, weniger als ein durchschnittlicher Arzt verdienen.

Auch gilt es beim Profisport den Wettbewerb zu betrachten. Fussballergehälter werden unter kaum regulieren Wettbewerbsbedingungen ermittelt. Ärzte hingegen stehen hier in einem kaum vetgleichbaren Wettbewerb.

Auch ich finde den Ansatz falsch, dass die Wichtigkeit eines Berufs daran bemessen wird, ob er Leben rettet. Unter dieser Prämisse dürften Künstler, Buchhalter oder Ingenieure am wenigsten verdienen dürfen.

"Verdienen" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ersetze ihn durch "Geld bekommen" oder "Knete machen".

Was eine Pflegekraft "eigentlich verdient", und wie sie tatsächlich belohnt wird...

Profi-Fußball ist ab einem gewissen Level ein Medien-Ereignis. Hubert Nixdruf kann in seiner Wohnung per Fernsehen zuschauen. Und der Sender kann Werbung posten.

Profi-Medizin... eine Operation live im Fernsehen übertragen... und in den Werbepausen Werbung für McDonalds oder Haribo... ich denke, Hubert Nixdruf wäre damit überfordert.

Aber selbst bei ÄrztInnen... wieso lohnen sich Schönheitsoperationen mehr als Unfallchirurgie... ?

In Deutschland übersteigen die Einkünfte aus Kapitalerträgen übersteigen die aus tatsächlicher Arbeit deutlich. Meint, wenn du Knete gut ererbt bzw. angelegt hast, bist du halt reich. Wenn du dein Leben lang arbeiten musst, bist du finanziell meist weit unterdurchschnittlich. Und wenn du eigentlich dein Leben lang arbeiten müsstest, aber vielleicht nicht kannst (Krankheit oder was immer) hast du halt Pech gehabt.

Schon die alten römischen Kaiser haben das Kolloseum und Ähnliches sehr gezielt gebaut.

Gib den Armen ein Mindestmaß an jeweils günstiger Vergnügung... damit sie nicht anfangen nachzudenken und ne Revolution starten...

Heute kann sich Hubert Nixdruf gut fühlen, wenn sein Verein ein Spiel gewinnt. Weil er sich irgendwie als Teil seines Vereins fühlt. Und damit eben auch mal "Gewinner" sein und aus seiner "Loser"-Rolle ausbrechen darf.

Mein Opa war so unsportlich wie ich. Aber wenn "Deutschland" irgendwie irgendwo eine Medaille gewonnen hat, fühlte er sich, als wäre das sein Verdienst.

Die Medien beliefern diese Sehnsucht, machen damit extrem gut Knete und zahlen einen Teil davon an ihre Stars, die so extrem reich werden können.

Der Krankenpfleger oder die Rettungssanitäterin macht sicher wertvollere Arbeit, aber taugt in unserer idiotischen Welt weniger für werbefinanzierte Medienpräsenz in unserer kapitalistischen Welt.

Sorry,

Tanja

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich denke, Fußballprofi sein geht auch auf die Psyche. Der Rest regelt Angebot und Nachfrage. Ganz simples Prinzip

Das liegt sowohl an Angebot und Nachfrage als auch an der Vermarktung der Leistung. Ärzte gibt es in Relation zu Spitzenfussballern recht viel. Ausserdem lassen sich durch TV Rechte, Merchandise etc durch die Verpflichtung eines Spitzenfussballers erhebliche Einnahmen erzielen. Mit dem Resultat, dass sich Vereine für die Verpflichtung eines Fussballers gegenseitig überbieten.

Das ist bei Ärzten nicht so. Es gibt zwar gute und nicht so gute Ärzte, aber die Arbeitgeber von Ärzten überbieten sich nicht oder nur kaum bei den Gehältern.

Brachte auch, dass du wenige tausend Spitzensportler weltweit betrachtest.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich habe in diesen themen berufliche Erfahrungen