Warum stirbt man bei einem Tsunami nicht an einem Stromschlag?

5 Antworten

Natürlich, kein Problem! Also, wenn es um Strom geht, breitet er sich normalerweise entlang eines Pfades aus, der als “Stromkreis” bezeichnet wird. Damit Strom durch Wasser fließen kann, muss das Wasser in gewisser Weise leitend sein, was normalerweise durch Mineralien oder Salze darin erreicht wird. Reines Wasser ist jedoch ein schlechter Leiter, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass Strom durch das Tsunamiwasser fließt, relativ gering.

Steckdosen und elektrische Leitungen sind normalerweise so konstruiert, dass sie gut isoliert sind, um zu verhindern, dass Wasser eindringt und einen Kurzschluss verursacht. Selbst wenn Wasser in die Nähe einer Steckdose gelangt, ist es unwahrscheinlich, dass es den Stromkreislauf schließt und einen Stromschlag verursacht.

Bei einem Föhn in einer mit Wasser gefüllten Badewanne bildet das Wasser einen guten elektrischen Pfad, weil das Wasser darin gelöste Mineralien und Salze enthält. Dadurch kann der Stromkreis geschlossen werden, wenn der Föhn ins Wasser fällt, was zu einem gefährlichen Stromschlag führt. Diese Situation ist jedoch anders als bei einem Tsunami, wo das Wasser normalerweise nicht so leitend ist wie in einer mit Wasser gefüllten Badewanne.

Insgesamt gesagt, während Stromschlaggefahr besteht, wenn Wasser und Elektrizität auf gefährliche Weise in Kontakt kommen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei einem Tsunami passiert, relativ niedrig, da die meisten elektrischen Anlagen höher platziert sind und das Tsunamiwasser normalerweise nicht genug gelöste Mineralien enthält, um einen guten Strompfad zu bilden.

Auch bei Überschwemmungen fließt der Strom über den kürzesten Weg ins Erdreich. Das unkontaminierte Wasser ist dabei nahezu nichtleitend, Schmutzwasser dagegen leitet recht gut.

Ob man einen Stromschlag bekommt oder nicht hängt davon ab, wie hoch die Spannung ist, wie weit man von der Spannungsquelle entfernt ist und wie gut der Körper gegenüber dem Wasser den Strom zur Erde ableitet.

Am gefährlichsten ist es mangels Absicherung in der Nähe eines abgesoffenen Hausanschlusses, also z.B. im Keller"sumpf", solange die Stromversorgung seitens des Versorgers noch nicht unterbrochen wurde.

Im Freien dagegen nur dort, wo Transformatoren oder Freileitungen von einer Überflutung betroffen sind. Aber auch hier gibt es wie bei einem Blitzeinschlag einen Spannungstrichter um die Spannungsquelle herum. Nur die unmittelbare Nähe ist wirklich gefährlich.

Das Gegenteil ist der Fall, jedoch sind es Oberleitungen, Umspannwerke etc die bei einem Tsunami und Überschwemmungen zu tödlichen elektrischen Schlägen führen, da dort viel mehr Energie dahinter liegt

Die Anschlussleitung mit 230 V zum Föhn in der Badewanne ist nur wenige Zentimeter vom Opfer entfernt, und das ist auch noch über die Wanne gut geerdet. Da droht Lebensgefahr!

Beim Tsunami haben die Leute andere Sorgen, als sich ausgerechnet auf wenige Zentimeter an Spannung führende Leiter im Wasser anzunähern. Selbst die Nähe an der gefluteten Steckdose ist schon viel weniger gefährlich als das Kabel in der Badewanne. Dabei wird unter Wasser die Steckdose wahrscheinlich ohnehin bald spannungsfrei werden.

Bevor Du während eines Tsunamis durch einen Stromschlag sterben kannst, bist Du vermutlich entweder bereits in den Wassermassen ertrunken, von den mitgerissenen Trümmern erschlagen/zerquetscht oder durch das Gewicht des Wassers erdrückt worden. Und mehr als einmal kannst Du nun mal nicht sterben; nicht mal während eines Tsunamis ...