Warum spielt die Fläche bei Reibung keine Rolle?

5 Antworten

Weil es eben auch auf den Anpressdruck drauf ankommt. Die Reibung entsteht durch die molekularen bzw. atomaren Wechselwirkungen. Diese sind umso stärker je mehr Atome/Moleküle daran beteiligt sind (Fläche), aber es ist eben auch der Abstand sehr entscheidend und dieser ergibt sich durch die anpressende Kraft.

Vergrößerst du die Fläche verteilt sich diese Kraft eben auf mehr Moleküle/Atome. Es kommt hier eben auf die anpressende Kraft pro Fläche (Kraft pro Fläche = Druck) an.

questionanswer7 
Fragesteller
 13.08.2018, 10:54

Also sagst du, dass es doch auf die Fläche ankommt? Du beziehst dich auf Druck, welcher, wie du schon so schön gesagt hast, abhängig von der Fläche ist.

Coulomb behauptet, dass die Reibung komplett von der Fläche unabhängig ist (bei konst. µ), somit ist dies ein Widerspruch.

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mrmeeseeks8  13.08.2018, 11:08
@questionanswer7

Ja, aber dein Körper hat doch ein Gewicht und damit eine Gewichtskraft, welche den Druck bewirkt. Wenn du die Grundfläche des Körpers vergrößerst bleibt doch das Gewicht und die Gewichtskraft gleich. Deswegen nimmt doch die Kraft pro Fläche wieder ab.

Reibung ~ Anpresskraft/Fläche (maßgeblich für mikroskopischen Abstand und damit der Wechselwirkung)* Fläche (Anzahl der reibenden Atome bzw. Moleküle) = Anpresskraft (unabhängig von Fläche).

Also, bei großer Fläche nimmt die Quantität der Reibung (mehr reibende Fläche) zu, gleichzeitig nimmt aber die Qualität der Reibung (weniger Abstand der reibenden Fläche) ab => unabhängig von Fläche.

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Du meinst Haftreibung und Gleitreibung nach Coulomb- Dieser sagt das die Reibungskraft im Zusammenhang mit der Normalkraft steht (nach dem Aktion ist Reaktion Prinzip). Aus diesem Zusammenhang haben sich die Amontonschen Gesetze ergeben- das die Reibungskraft von der Reibungsfläche unabhängig ist -

Bei Mantelreibung spielt die Fläche sehrwohl eine Rolle

questionanswer7 
Fragesteller
 13.08.2018, 09:32

Hat Monsieur Coulomb das auch getestet, sprich gibt es ein berühmtes Experiment von ihm, welches seine Aussage untermauert?

Gruss

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82078  13.08.2018, 09:36

ich kenne kein berühmtes Experiment aber er hat es sicher getestet und so bewiesen - sonst würden wir es heute nicht lernen 😋

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questionanswer7 
Fragesteller
 13.08.2018, 09:45
@82078

Danke. Ja die Formeln und Herleitung waren mir bewusst, ich hätte nur gerne gewusst, ob man es mal in der Praxis effektiv nachweisen konnte, ob es eben mal solch ein "berühmtes" Experiment gab.

LG

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Weil das eine Vereinfachung für die Schüler ist.

Die Reibung ist von der Pressung abhängig und diese Ihrerseits von der Fläche, somit kürzt sich die Fläche augenscheinlich heraus.

In der Realität ist aber der Reibungskoeffizient ebenfalls von der Fläche abhängig!
Denn die meisten Flächen sind nicht ideal homogen (vor allem nicht, wenn man nicht zB durch Schmierung dafür Sorge tragen kann).
Desto kleiner die Fläche wird, desto größer auch die Spannbreite an Koeffizienten, vor allem wenn man mit Sicherheit davon ausgehen will, dass Kräfte durch Reibung abgetragen werden oder das trotz Reibung eine Bewegung möglich ist.

questionanswer7 
Fragesteller
 13.08.2018, 10:52

Annahme ist, dass die Oberfläche mehr oder weniger konstant ist. Minime Abweichungen sind komplett vernachlässigbar, weil sie am Ende einen Faktor von 0.0001 ausmachen - Und es geht auch nicht um Feindimensionierung.

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Jackie251  13.08.2018, 11:00
@questionanswer7

Warum willst du hinaus?

Die Fläche spielt bei der Reibung keine Rolle, wenn man die Fläche so definiert, dass sie keine Rolle spielt...

Soweit korrekt. Nur, dann erübrigt sich doch sofort die Frage, warum die Fläche keine Rolle spielt. WEIL man sie genau so definiert hat.

Ist als ingenieurmäßige Annahme auch völlig in Ordnung. Muss man eben nur fachlich begründen können.

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questionanswer7 
Fragesteller
 13.08.2018, 11:01
@Jackie251

Ich glaube, wir weichen von der Frage ab. Wollte eigentlich wissen, warum. Coulomb hat das behauptet, deswegen frage ich. Ich nehme an, dass er auch Annahmen getroffen hat.

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Ist nun mal so (ganz salopp gesagt). Das wird jemand mal durch Versuche herausgefunden haben. Das lässt sich ja auch in einem Experiment austesten. Lass dir jedoch nicht einreden, dass du mit dünnen Fahrradreifen am Auto genau so viel Kraft auf die Straße übertragen kannst wie mit 300mm breiten Reifen, das ist Quark auch wenn die Formeln da was anderes sagen. Kann man gerne ausprobieren :D . Der Reifen verzahnt sich nämlich laienhaft gesprochen im Asphalt.

In bestimmten Grenzen spielt die Fläche i.R.nur eine geringe Rolle.