Warum sollte man nicht über Tote schlecht reden aber lebendige schon?
Warum hört man erst auf über andere Menschen schlecht zu reden wenn er/sie verstorben ist? Warum macht man das nicht schon zu Lebzeiten? Verstehe diese seltsame Moral nicht.
8 Antworten
Über andere schlecht reden zeugt von schlechten Charakter. Ohne ihre Gegenwart sowieso. Haben dann keine Chance sich zu Rechtfertigen oder zu Verteidigen. Bei Verstorbenen kommt noch die Angst dazu, sie könnten als böse Geister zurückkommen.
Grundsätzlich gilt:
Über andere schlecht reden geht gar nicht. Egal wo und wann. Es ist Klatsch und Tratsch und dient nur der eigenen Profilierungssucht.
Wenn jemand gestorben ist, hat das die Qualität von wahrhafter, unerbittlicher Realität, einer Begegnung mit den tiefsten Dingen des Daseins.
Redet man schlecht über einen Toten, missachtet man ein Grundprinzip des Lebens: Wir alle haben uns bei irgendwas schuldig gemacht, haben dennoch versucht so gut es geht zu leben. Der Tod ist die Nichtung aller Möglichkeiten.
Bei jedem Toten, ob man will oder nicht, verneigt sich in uns etwas vor dem Schicksal. Denn hinter allen Meinungen, hinter all unserem Gerede wissen wir: auch ich werde sterben.
Wer über einen Toten schlecht redet, zeigt, dass er Leben und Mensch nicht genug würdigt in seiner Schicksalstiefe.
Man soll auch über Lebende nicht schlecht reden.
Man sollte mMn gegenüber keinen Menschen Groll oder ähnlich abwertende Wörter sagen, egal ob verstorben oder lebendig.
Hauptsächlich bezieht sich aber dieser Spruch wohl darauf, dass verstorbene sich gegenüber diesen Wörtern nicht mehr äußern kann.
Auch über lebende Personen sollte man nicht schlecht reden finde ich.