Warum sind Selbstporträts im Barock immer so braun?

3 Antworten

Die Hell-Dunkel-Malerei ist ein entscheidendes Stilmerkmal des Barock. Durch die bewusste Lichtführung werden Handlungen und Bildpartien besonders betont und Gegenstände erscheinen plastischer.

Kurz und gut erläutert findest du es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Chiaroscuro

Dazu kommt außerdem, dass bei vielen Gemälden am Ende ein Firnis (letzter Schutzanstrich) über die Ölfarbe gestrichen wurde, der im Laufe der Jahre vergilbte. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Galerieton

ich vermute, dass es viel Gründe dafür gibt. Zum einen war die Farbauffassung hinsichtlich Porträts eine völlig andere als heute. Dunkle Hintergründe wirken würdig und erhaben. Häufig haben die Darstellungen  biblische Themen  zum Inhalt, und für diese Bilder gab es Auftraggeber, die wohl eher gängige Sujets und Farben haben wollten. Versuche mal, dir etwas über die Bildsprache von Rubens oder Rembrand anzulesen, über die  Zeit, in der sie lebten. Die Architektursprache ist nie die gleiche wie die Bildsprache. Und beide Maler, de du nennst,  sind Holländer, deren Malweise auch durch ihre Landschaft, das Licht, die Lebensweise beeinflusst war. Allein die Kleidung war eher dunkel als farbenfroh, weil es die entsprechenden Farben für Textilien noch gar nicht gab. In der Architektur hingegen konnte man mit Materialien, Mineralfarben, Goldauflagen viel Prunk darstellen, zumal es bei den Bauten, die du vermutlich meinst, eher um Machtdarstellung geht, ob weltlich oder geistlich. 

Hallo,

Ich wollte noch etwas hinzufügen, was bei Rembrandt besonders der Fall sein könnte:

Für ein farbiges Bild braucht man teure Pigmente! Diese bekam er bei Aufrträgen aber seine Selbstporträts schaffte er ja nur für sich selbst. Da er lange in Armut lebte, kann ich mir gut vorstellen, dass er an teuren Pigmenten sparte und eher valeuristisch oder sogar fast monochrom arbeitete.