Warum riecht die Wäsche muffig?

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Wenn der Geruch trotz Entfeuchtung (elektrischer Entfeuchter? Ist leistungsstärker und zuverlässiger als die Dinger mit dem Granulat) und Lüftung nicht verschwindet, würde ich mal hinter der Panele nachschauen. Muffiger Geruch kommt immer von Feuchtigkeit. Wenn der Haus nicht oft genutzt wird und dementsprechend nicht gelüftet wird, gibt es stehende Luft, und mögliche Feuchtigkeit, die langsam ins Haus eindringt (es reicht Luftfeuchtigkeit), zieht nicht ab. Das ist der Nährboden von Schimmel. Und hinter einer Holzverkleidung kann es prima schimmeln.

Das nächste ist zu prüfen, ob eventuell Schwamm im Haus ist. Das kann z. B. bei Holzdeckenbalken, die verkleidet sind, der Fall sein. Vielleicht mal einen Bauingenieur fragen, der Schwamm-Erfahrung hat. Ich kannte mal einen, der sagte, den Geruch würde er sofort wiedererkennen. Wenn er ein Haus mit Schwamm betrete, dann rieche er das.

Auch Schwamm kann nur in Zusammenhang mit Feuchtigkeit entstehen. Ich habe mal von einem Fall gehört, wo ein neuer Balkon außen an einem Haus angebaut wurde. Der Balkon wurde mit Eisenträger, die ins Innere des Hauses (in die Decke) eingeführt wurden, befestigt. Hielt auch gut! Aber das Metall leitete Kälte in die Decke, und an dem kalten Metall kondensierte Wasser. Nach 15 Jahren mussten sämtliche Zwischendecken entfernt werden, weil der Schwamm sich ausgebreitet hatte und es massive Sicherheitsprobleme gab.

Ok, ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber so etwas kommt vor. Wasser tritt überall auf, wo man es nicht vermutet.

Aber wie gesagt, ich würde hinter die Paneele schauen, und zwar in erster Linie an Außenwänden und in Ecken. Es könnte z. B. sein, dass die Außenwände nicht gut dämmen, also hinter der Paneele im Winter kalt sind. Vor der Paneele, also innen, ist bei Betrieb des Hauses warme Luft. Irgendwo gibt es eine Verbindung, die feuchte Warmluft kommt hinter das Holz, kondensiert an der Wand, und es gibt Schimmel. Und der mufft. (Übrigens, italienisch: muffa = Schimmel.)

Die Feuchtigkeit kann auch aus dem Erdreich kommen. Falls es sich um eine relativ altes Haus handelt, gibt es vielleicht keine Horizontalsperre. Dann steigt aus dem Erdreich die Feuchtigkeit munter in den Wänden hoch. Ich habe mal einen Ziegelstein, den ich aus einer Hausmauer geholt habe, im Ofen getrocknet. 200 g Wasser habe ich im Backofen verdunstet. Auch hier ist wieder die Paneele verdächtig, weil sie die Verdunstung des Wasser verhindert.

Achja, und für die Zukunft würde ich eine Art von Zwangslüftung, vielleicht auch eine geregelte Lüftung einbauen. Die springt immer dann an, wenn die Luftfeuchtigkeit innen höhe ist als außen.

Viel Erfolg, Toskana-Kalle

Herzlichen Dank

Du hast einige wichtige Punkte angesprochen: - Aussenwände und Deckenecken zeigen keine Feuchtigkeit -Boden unter den Planken sichtbar trocken (Will sagen, wir haben kein Feuchtemessgerät benutzt, werden wir beim nächsten Mal besser nachmessen) - Schwämme können auch ausgeschlossen werden. Den Geruch kenne ich.

Wie sieht es mit Bioziden aus den 70er und 80er Jahren aus? Könnte der muffige, anhaftende Geruch von den Abbauprodukten dieser Chemikalien stammen? Ich kann mich daran erinnern, dass dieser unangenehme anhaftende Geruch schon zu Lebzeiten meines Vaters in diesem Haus war. Wenn es von Xyladecor und Co kommt, was kann man dann machen. Mit Lüften alleine wird dieser anhaftende Geruch nicht beseitigt werden. Jeder Rat ist hilfreich.

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@kleinerdelphin

Ok, den Geruch von Holzschutzmitteln kenne ich auch, aber ich würde das nicht als muffig bezeichnen. Ich kannte mal einen (damals) älteren Herrn, der ein Holzhaus bewohnte, ich schätze aus den 50er Jahren. Das gesamte Haus war mit Holzschutzmitteln behandelt. Wenn man sich von ihm ein Buch entlieh, kam einem beim Aufschlagen zu Hause der Geruch entgegen.

Bisher habe ich das immer so aufgefasst, dass der Geruch nicht Abbauprodukte dieser Mittel sind, sondern die Ausdünstungen der Holzschutzmittel selbst. In früheren Zeiten waren diese Holzschutzmittel übrigens nicht nur übelriechend, sondern auch stark giftig. So leckere Inhaltsstoffe wie DDT, Lindan und PCP waren da drin, und bei vielen Bewohnern entsprechend behandelter Häuser traten schwere Schäden auf. Deshalb wäre ich grundsätzlich misstrauisch, wenn es in einem Haus mit viel HOlz intensiv riecht. Man kann das aber meistens nicht selbst feststellen, sondern muss dafür Gutachter holen. "Erkenn­bar ist der Einsatz beider Mittel oft an einem öligen Geruch und an raureif­artigen Kristallen auf der Holz­oberfläche.", heißt es über die DDR-Holzschutzmittel Hylotox. Wenn die Möglichkeit besteht, dass es sich tatsächlich um Ausdünstungen des Holzes handelt, würde ich das nicht auf sich beruhen lassen. Auf Test.de findet sich ein ARtikel in dem es heißt: "Sie (die Folgen) reichen von Haut­erkrankungen über Leber­störungen bis zur Schwächung des Immun­systems. Betroffene klagen oft über Konzentrations­störungen, Kopf­schmerzen, Gereiztheit, Leistungs­schwäche, Müdig­keit und Schlafstörungen. Zum Teil wurden die Beschwerden auch hoch­giftigen Dioxinen zuge­schrieben, die als Verunreinigung von PCP vorkamen." Hier ist der Link, es gibt auch weiterführende INformationen: https://www.test.de/Holzschutz-Altlasten-auf-der-Spur-4508463-0/

Ich würde irgendwo etwas Panele entfernen und an ein entsprechendes Labor einschicken. Wenn sich dieser Verdacht erhärtet, kann man nur das gesamte Holz aus dem Haus rausreißen und als Sondermüll entsorgen. Den ursprünglich gegebenen Rat, an Außenwänden hinter die Panele zu schauen, würde ich aber trotzdem beibehalten. Auch wenn es keine aufsteigende Feuchtigkeit gibt, kann es hinter der Vertäfelung feucht sein.

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Lange ausgiebig lüften, eventuell Entfeuchter aufstellen. Zwischen Küche und Keller eine Tür einbauen.

Regelmäßig durchzählen, auch die vorherigen Bewohner.

Entfeuchter haben wir bereits aufgestellt. Das Haus wird nur von uns in den Ferien genutzt. Auch durch ausgiebiges Lüften, verschwindet der Geruch nicht. Die Tür werden wir jetzt einbauen.

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