Warum ist Wüste trocken?

4 Antworten

In meinem Land gibt es die Negev-Wueste. Dort regnet es auch, aber sehr wenig. Da die Regentropfen beim Fallen sind schon durch die Hitze oft verdunsten, bevor sie den Boden erreichen.

Ich wohne in Haifa, von Mai bis Oktober sinds meist um die 30 Grad. Aber auch in dieser Zeit regnet es nicht, bzw sehr sehr selten und wenn, dann nur ein paar wenige Minuten lang. Und Haifa ist absolut keine Wueste, ganz im Gegenteil.

Es gibt verschiedene Gründe. Zunächst mal gibt es die Wüsten, die im Regenschatten eines Gebirges liegen. Wolken ziehen vom Meer zum Land in einer vorherrschenden Windrichtung. Liegt jetzt quer zu dieser ein hohes Gebirge, werden die feuchten Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen, kühlen sich dabei aufgrund der Druckverringerung ab, wodurch der Taupunkt sinkt. Deshalb regnet die Feuchtigkeit ab, Auf der Rückseite des Gebirges sinkt die Luft wieder ab, wodurch sie sich erwärmt und die relative Luftfeuchtigkeit weiter sinkt. Die Luft ist jetzt warm und sehr trocken, es regnet praktisch gar nicht - eine Wüste ist die Folge.

Ein anderer bislang relativ unbeachteter Einfluß ist die Rodung von Wäldern im Küstengebiet. Feuchte Luft zieht oft nicht allzuweit ins Landesinnere, sondern regnet zu großen Teilen auf den ersten 200-300km ab. Gibt es dort Wälder, speichern diese das Wasser und verdunsten es gleichmäßig, was einem Weitertransport ins Landesinnere gleich kommt. Gibt es aber in dieser Region kaum Wald, und statt dessen viel versiegelte Bodenfläche, dann läuft das abgeregnete Wasser relativ schnell in Flüssen zusammen und fließt Richtung Meer ab. Das Wasser wird nicht durch Verdunstung und erneute Wolkenbildung ins Landesinnere weitertransportiert, was zu Regenmangel in den weiter landeinwärts gelegenen Regionen führt. Dies ist ein menschlicher Einfluß, da oft gerade die Küstenregionen dicht besiedelt sind.

Auch das Mikroklima spielt eine ganz wesentliche Rolle. Wald erzeugt seinen eigenen Regen - siehe Regenwald! Wird in einer Region Wald großflächig gerodet und jede Neuentwicklung von Strauchwerk und Bäumen z.B. durch Überweidung verhindert, dann wird das Mikroklima trocken. Die Wüste entsteht hier - oft in Kombination mit den vorgenannten Effekten - aus sich selbst.

Es gibt da verschiedene Gründe. Der wichtigste ist die globale Zirkulation mit den schon erwähnten Hadleyzellen, die dazu führt, dass die am Äquator aufsteigende Luft nicht bis zu den Polen strömt, sondern schon an den Wendekreisen absinkt und daher austrocknet. Da spielen auch die Erddrehung und die Corioliskraft eine Rolle.
Dazu kommen kalte Meeresströmungen, Gebirge, die den Regen "abfangen" und schlicht die schiere Entfernung vom Meer, auch abhängig von der Windrichtung.

Letzten endes liegt es an der Erdrotation. Die Wolkendriften an den Äquator oder eben nach Norden. Von 20 Grad bis 40 Grad ist Trockenheit