Warum ist lim(h→0) (a^h-1)/h = ln(a)?

3 Antworten

Schon mal etwas vom Satz von  l'Hospital  gehört? :) Den wendet man hier an, weil wir einen Quotienten haben und den Grenzwert haben wollen, den man mit einer Null im Nenner nicht bilden kann (grob gesagt). 

Wir nennen mal das im Zähler f(h) und das im Zähler g(h), also:

f(h) = a^h - 1 und g(h) = h

Nach dem Satz leiten wir nun beides getrennt ab, und es ergibt sich:

f'(h)= ln(a)*a^h ... (wenn du nicht weißt, warum, schau nochmal in die Ableitungsregeln)

g'(h) = 1

Jetzt setzen wir das wieder in den Bruch ein und erhalten: 

lim(h->0) [ ln(a)*a^h / 1 ] 

Wenn wir h gegen null laufen lassen, wird a^h = 1 (da a^0=1) und es ergibt sich nur noch

ln(a)*1 / 1 ]  = ln(a)

Wenn es dich interessiert:

http://www.mathebibel.de/regel-von-lhospital

LG

Vegetah 
Fragesteller
 27.04.2017, 20:09

Das wenn f(x)=a^x die erste Ableitung f'(x)=a^x*ln(a) ist, wollte ich ja gerade versuchen zu zeigen, nur wusste ich nicht, warum lim(->0) (a^x-1)/h=ln(a) ist. Mit dem Differentialqoutienten lim(h->0) (f(x+h)-f(x))/h komme ich nach einsetzen von f(x) zu lim(h-0) (a^(x+h)-a^x)/h. Jetzt a^x ausklammern und vor den Limes ziehen: => a^x*lim(h->0) (a^h-1)/h. Und in den Lehrbüchern steht, dass die erste Ableitung f'(x) von der Funktion f'(x)=a^x*ln(a) ist. Demzufolge muss ja lim(h->0) (a^h-1)/h = ln(a) sein. Genau das verstehe ich nicht.

0

Es gilt:

(a^h-1)/h = (e^(h*ln(a)) -1 )/h

Jetzt erweitere um ln(a)/ln(a):

= (e^(h*ln(a)) -1 ) * ln(a) / (h*ln(a))

Nimm den Grenzwert h->0, dann geht der nachfolgende Ausdruck gegen 1

(e^(h*ln(a)) -1 )/ (h*ln(a)) ----> 1

und was bleibt ist

1*ln(a) = ln(a)



Vegetah 
Fragesteller
 27.04.2017, 19:49

wenn h-->0 geht, dann wird der Ausdrück trotzdem unbestimmt (0/0),denn e^(0*ln(a)-1 = 0 bzw. h=0, da ist es egal, ob ich mit ln(a)/ln(a) erweitere, es kommt trotzdem 0/0 raus.

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Dukkha  27.04.2017, 20:12
@Vegetah

Die Zahl e ist definiert als

e^x = 1 + x + O(x^2)

Deshalb gilt die fundamentale Eigenschaft x-->0

(e^x-1)/x = 1

0

Am schnellsten mit Taylor:

(a^h - 1)/h = (e^(ln(a)*h) - 1)/h

Mit e^x = 1 + x + x²/2 + O(x³)  für x --> 0  (Taylor )

folgt hier also:

e^(ln(a)*h) = 1 + ln(a)*h + O(h²)     (Entwicklung bis erster Ordnung)

Einsetzen liefert uns:

(e^(ln(a)*h) - 1)/h = (1 + ln(a)*h + O(h²) - 1)/h = ln(a) + O(h)

Mit  ln(a) + O(h) --> ln(a)  für h --> 0

Alternativ kann man dies auch mit dem Satz von L´Hopital machen:

lim(h->0){ (e^(ln(a)*h) - 1)/h } = lim(h->0){ (ln(a)*e^(ln(a)*h)/1) = ln(a)*e^0

Und somit analog:  (e^(ln(a)*h) - 1)/h --> ln(a)  für h->0