Warum ist bisher nicht gelungen, ein europäisches youtube, X, Google oder Facebook zu etablieren?

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Die Erfolgsgeschichte von Plattformen wie YouTube und Facebook ist nicht nur technologischer Natur, sondern auch das Ergebnis der enormen Nutzerbasis, die diese Plattformen im Laufe der Jahre aufgebaut haben.

Ein Social Media Plattform benötigt eine Masse an Nutzern, um relevant zu bleiben. Das ist schwer zu replizieren, besonders wenn etablierte Plattformen bereits Millionen von Nutzern haben.

Unternehmen wie Google, Facebook und X haben frühzeitig Milliardeninvestitionen erhalten, die es ihnen ermöglicht haben, ihre Infrastruktur und Reichweite massiv auszubauen.

In Europa gibt es strenge Datenschutzgesetze (z. B. die DSGVO), die zusätzliche Anforderungen und Hürden für Unternehmen mit sich bringen, die Plattformen betreiben wollen. Diese Vorschriften können es schwieriger machen, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die auf Werbung oder Datenanalyse angewiesen sind.

Europa ist eine Region mit vielen verschiedenen Sprachen und Kulturen, was eine europaweite Plattform schwieriger zu entwickeln macht als in den USA, wo Englisch dominiert. Dies bedeutet, dass europäische Plattformen mehr Anstrengungen unternehmen müssen, um regional relevante Inhalte anzubieten.

Plattformen wie Facebook und Google sind mittlerweile fest im digitalen Leben der Nutzer verankert, und viele Nutzer sind auf diese Netzwerke angewiesen

Ganz einfach, weil es diese Plattformen bereits gibt. Eine neue Plattform müßte den Nutzern einen Mehrwert bieten wie bspw. Tiktok. Um aber in der EU sowas umzusetzen müßten zunächst zwei Probleme gelöst werden:

  1. Der Datenschutz müßte gelockert werden (was keine Mehrheit findet),
  2. Es muß ausreichend Risikokapital für die Implementierung zur Verfügung stehen (dazu fehlen die Investoren).

Hinzu kommt noch, daß jeder der 27 Staaten seine eigenen Vorstellung hat, nach welchen Regeln eine solche Plattform arbeiten soll.