Warum hat man im Schlaf kein Zeitgefühl?

8 Antworten

Schon 1957 hatte der US-Schlafforscher William Dement die Frage nach dem Zeitgefühl beim Träumen ergründet. Zu diesem Zweck unterbrach er gezielt den Traumschlaf, also die sogenannte REM-Phase, seiner Probanden. Dabei ergab sich, dass die Testpersonen sehr genau einschätzen konnten, wie lange sie geträumt hatten.

Studien scheinen also zu bestätigen, das es einen Zusammenhang gibt zwischen Schlafzeit und Realzeit. Nachdem ich ein Weilchen darüber nachgedacht habe kann ich dem zustimmen, denn wenn ich Nachtsaufwache, kann ich auch immer ungefähr abschätzen wieviel Uhr es ist.

Was jedoch die gefühlte Traumlänge angeht, muß ich Dir beipflichten. Bedenkt man nämlich das es ja nur wenige Minuten sind - die wir träumen, kommt es einem vor als wäre es in 'Echtzeit' möglicherweise eine Stunde. Habe mir die Sache jetzt eingehend durch den Kopf gehen lassen. Diese Lösung scheint mir am plausibelsten; Alles was wir im Traum sehen, läuft wie ein Film ab. Diese Bilder wechseln viel schneller und benötigen natürlich nicht soviel Zeit, als wenn wir in der realen Welt etwas erleben. Das heißt wenn ich beispielsweise nachhause komme und den Schlüssel in meiner Handtasche suche, dann die Tür aufschließe, die Katze begrüße und dann in der Küche die Einkäufe abstelle und auspacke - dauert es in realer Zeit einige Minuten, im Traum nur ein paar Sekunden.

Obwohl die tatsächlich vergangene Zeit also unterschiedlich ist, wird sie von uns als gleichlang empfunden, weil die Eindrücke die das Gehirn hier speichert identisch sind. Und da wir uns auch an die Tiefschlafphasen nicht erinnern, bleiben von der Schlafzeit also nur die Träume haften.

Hoffe das ist einigermaßen verständlich erklärt - zu so fortgeschrittener Stunde - ich glaub jetzt kann ich auch so schlafen >

http://www.gutrun.de/images/kunde/dba15/schlaf_1.jpg

Gute Nacht und LG IID

KaraKedi 
Fragesteller
 19.11.2012, 22:39

Danke, das hast du gut erklärt, gute Nacht

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es gibt eine interne uhr, die immer läuft(sonst gäbe es keinen jetlag). aber wenn sie nicht bewusst benutzt wird, spürt man sie nicht mehr bewusst

das normale zeitempfinden ist eher eine erlernte schätzung, nach soundsoviel bewussten ereignissen oder gedanken ist erfahrungsgemäß soundsoviel zeit vergangen. aber das richtet sich nach der denkgeschwindigkeit. und die nimmt zu, je tiefer der traum (bzw die träume werden bunter und damit tranceintensiver, je schneller man sie berechnet). für die logik ist also mehr zeit vergangen als in "wirklichkeit", aber das liegt daran, dass man die persönliche rechenzeit misst. Wenn Du ein paar Wochen beim auf die uhr schauen, fühlst, "wieviel uhr es in Deinem Körper ist", bekommst Du wieder ein gespür für die biologische Uhr

Ich merk das aber immer, ich kann dir nicht sagen ob es jetzt halb vier oder vier Uhr ist aber ich weiß immer ob die Nacht vorbei ist oder nicht, also ob es vielleicht halb zwei oder sechs Uhr ist. Das Zeitgefühl bzw. die innere Uhr des Körpers ist nie ganz abgeschaltet. Und es ist umgekehrt, du träumst tatsächlich die ganze Nacht aber es kommt dir nur wie zehn Minuten vor. Du bringst da was durcheinander! :D

Weil man nicht auf die Uhr gucken kann.

Wenn wir einschlafen, blockiert der Thalamus die Übertragungen von Wahrnehmungen an die oberen Gehirnbereiche oder den Kortex. Durch die Unterbrechung der Wahrnemungsleitungen zur Außenwelt verlieren wir neben dem Bewusstsein auch das Zeitgefühl.